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Nikita Mazepin (Haas): Versuch endet fast mit Crash

Von Mathias Brunner
Nikita Mazepin (Haas) vor Yuki Tsunoda (AlphaTauri)

Nikita Mazepin (Haas) vor Yuki Tsunoda (AlphaTauri)

​Haas-Fahrer Nikita Mazepin hatte angekündigt, es in der Formel 1 in Sachen Pistenverhalten ein wenig ruhiger angehen zu lassen als in der Formel 2. Aber ein Pistenexperiment endet fast mit einem Crash.

Haas-GP-Neuling Nikita Mazepin gab sich vor kurzem noch einsichtig und remütig. Nein, wir sprechen jetzt nicht von seiner Entgleisung auf den sozialen Netzwerken, der so genannten Grapsch-Affäre. Wir sprechen von der Pistenetikette des Moskauers. Denn Mazepin hatte sich in der Formel 2 einige Male mit den Rennkommissaren angelegt. Die Rennpolizei war vom, nennen wir es mal robusten Fahrstil des Russen nicht immer erfreut.

Mazepin sagte: «Wenn du nicht mehr in eine Lücke zu tauchen gewillt bist, dann bist du kein Racer. Es ist unvermeidlich, dass dabei Rennkommissare in einigen Situationen anderer Ansicht sind. Aber ich weiss, dass ich einen anderen Fahrstil zeigen muss in der Formel 1, um mittelfristig Erfolg zu haben.»

Doch um ein Haar hätte der 22jährige Mazepin seinen Haas-Renner aus der Kontrolle verloren, als er beim Bahrain-Test ein gefährliches Pistenexperiment wagte.

Hintergrund: Mazepin befindet sich in einer steilen Lernkurve, auch was das Handling eines Formel-1-Renners im Verkehr angeht. Ein Grand-Prix-Auto erzeugt komplett andere Verwirbelungen (dirty air) als ein Formel-2-Fahrzeug. Das wollte sich Nikita von nahem ansehen.

Der Haas-Fahrer pirschte sich an den Rennwagen von Antonio Giovinazzi an und zog in Kurve 3 aus dem Windschatten des Alfa Romeo heraus. Sofort schlug der Haas-Renner quer, mit blitzschneller Reaktion konnte Mazepin den Wagen abfangen, aber er musste zugeben: «Beinahe hätte ich das Fahrzeug aus der Kontrolle verloren. Das war ein beängstigender Moment.»

«Zu diesem Zeitpunkt befand ich mich auf einem Dauerlauf, Antonio legte kürzere Läufe zurück, mit weniger Sprit an Bord. Wir werden beim Saisonbeginn im hinteren Bereich des Feldes fahren, also ist es wichtig für mich zu wissen, wie sich der Haas in Luftwirbeln anfühlt. Ich wollte herausfinden, wie viel Abtrieb auf meiner Vorderachse verlorengeht, wenn ich einem Gegner folge. Der Quersteher war übel, aber ich bin froh, habe ich es getan. Denn beim nächsten Mal werde ich vorbereitet sein.»

Mazepin hat am Samstagmorgen 76 Runden gedreht. «Wir müssen aus jeder Testminute das Maximum holen. Also ist es ganz wichtig, so viele Runden als möglich zu drehen. Mit jeder Runde lerne ich den Wagen besser kennen. Mein Erfahrungsrückstand ist gewaltig, ich fahre gegen viele Gegner, die zehn Jahre und mehr Formel-1-Routine besitzen. Aber wir sind auf gutem Weg, was den Lernprozess angeht. Die ganze Saison 2021 wird für mich ein Lehrjahr sein, bevor die Formel 1 mit ganz anderen Rennwagen in eine neue Ära tritt.»

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