Formel 1: So heißen die neuen Autos

Formel 1 bestätigt: Miami-GP soll 2022 kommen

Von Mathias Brunner
​Formel-1-CEO Stefano Domenicali ist davon überzeugt: 2022 erhält die USA einen weiteren WM-Lauf, einen Grand Prix in Miami. Die Anwohner der amerikanischen Stadt jedoch wollen sich gegen den GP wehren.

Für die Formel 1 gilt als beschlossene Sache: Das WM-Programm wird 2022 um einen neuen Grand Prix in Miami bereichert. Gefahren wird rund ums Hard Rock Stadium von Miami Gardens. Mit den Veranstaltern ist ein Zehnjahresvertrag unterzeichnet worden. Mit welchem Rennen der Miami-GP im WM-Ablauf gekoppelt wird, ist noch ungewiss.

Die Strecke wird 5,41 km lang sein, sie umfasst 19 Kurven und potentiell drei Zonen, in welchen der Heckflügel flachgestellt werden kann. Beim Entwerfen des Pistenlayouts stand im Vordergrund, dass die Formel-1-Fahrer in Florida überholen können.

Miami wird der elfte Austragungsort der Formel 1 in den USA – nach Riverside, Sebring, Watkins Glen, Long Beach, Las Vegas, Detroit, Dallas, Phoenix, Indianapolis und Austin.

Formel-1-CEO Stefano Domenicali: «Wir freuen uns sehr, dieses neue Abkommen verkünden zu dürfen. Wir sehen die USA als Markt mit enormem Wachtumspotenzial. Wir sind davon überzeugt, dass die Strecke von Miami fabelhafte Rennen erlauben wird. Das wird eine fabelhafte Sache. An dieser Stelle ein grosses Dankeschön an den früheren CEO Chase Carey, der viel Vorarbeit geleistet hatte. Ich habe mich gestern mit ein paar Teamchefs unterhalten, und alle sind hellauf begeistert.»

«Ein Ja für Miami bedeutet kein Nein für Austin. Ihr Vertrag läuft aus, das ist wahr, wir arbeiten daran. Wir wollen beide Rennen durchführen, und wir werden beiden Veranstaltern im Kalender genügend Luft geben.» Will heissen: Die Rennen werden nicht in dichter Folge kommen. Stefano: «Der Miami-GP wird im Frühling 2022 gefahren, im zweiten Quartal. Wir möchten nicht mehr als 23 Rennen durchführen insgesamt.» Zweites Quartal? Das würde zu einer Nordamerika-Kombination mit Montreal im Juni passen.

Domenicali weiter: «Es wird dann eine Weile bei zwei Rennen in den USA bleiben, aber wir schliessen nicht aus, dass ein weiterer WM-Lauf dazustossen wird.» So ist das Projekt Las Vegas noch nicht begraben.

Tom Garfinkel, Geschäftsleiter des American Football-Teams Miami Dolphins, das im Hard-Rock-Stadion zuhause ist: «Wir hatten diesen Sportkomplex immer für Grossanlässe vorgesehen, und es gibt nichts Grösseres als die Formel 1. Wir haben lange mit den besten Spezialisten gearbeitet, um ein attraktives Pistenlayout zu entwerfen. Und wir glauben, die Fans dürfen sich auf eine aufregende Veranstaltung freuen. Wir sind überglücklich.»

Aber der Weg zu einem zweiten Grossen Preis in den USA in Miami bleibt steinig. Schon vor zwei Jahren musste der Plan begraben werden, in Downtown, genauer: im Bayfront-Gebiet zu fahren – zu viele Einsprachen der Anwohner, zu viele Klagen von Händlern, die Angst davor hatten, dass ihre Geschäfte über Wochen zugebaut würden.

Plan B ist nun diese Streckenführung beim Hard Rock Stadium, dem Zuhause des Football-Teams Miami Dolphins, das liegt im Norden von Miami, gut 20 Autominuten von jener American Airlines Arena entfernt, um welche der Miami-GP-Kurs eigentlich hätte führen sollen. Um genau zu sein, liegt die Strecke in einer anderen Stadt, gar nicht in Miami, sondern eben in Miami Gardens. Tom Garfinkel: «Vom Dach des Stadions aus wird es möglich sein, die komplette Piste einzusehen – das ist einzigartig.»

Stefano Domenicali: «Das ist kein Kompromiss. Wir glauben, Miami wird einen tollen Rahmen geben.» Tom Garfinkel: «Die erste Pistenversion sah vielleicht toll aus, aber wir waren von den Strassen her in Sachen Layout beschränkt. Solche Beschränkungen hatten wir auf dem Gelände des Stadions nicht, wir konnten quasi mit einem weissen Blatt Papier beginnen und somit eine meiner Meinung nach interessantere Bahn bauen.»

Anwohner haben angekündigt, sich weiter gegen die Durchführung eines Formel-1-WM-Laufs stemmen zu wollen, mit allen rechtlichen Mitteln. Die Bedenken der Menschen sind die gleichen wie zuvor an der Bayfront: Verkehr, Lärm, Verschmutzung.

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