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Nikolas Tombazis: «Ambitionierte Ziele erreicht»

Von Vanessa Georgoulas
Tombazis: «Ferrari ist zum Siegen verpflichtet»

Tombazis: «Ferrari ist zum Siegen verpflichtet»

Der Chef-Designer von Ferrari spricht über die Entwicklung des F150 und die Herausforderungen der anstehenden Saison.

Wann haben Sie erstmals über den F150 nachgedacht?
Wir begannen damit, als der Vorjahreswagen erstmals auf die Strecke ging. Das war Ende Januar 2010. Wir sammelten ein paar Grundideen, diskutierten die neuen Regeln und ihre Auswirkungen und entwarfen ein Windkanal-Programm.

Was waren die grössten Herausforderungen bei der Entwicklung?
Wir mussten verschiedene Herausforderungen meistern, denn das Regelwerk hat sich auf diese Saison hin stark verändert. Das KERS musste wieder ins Auto integriert werden. Vor zwei Jahren haben wir zwar wichtige Erfahrungen damit gemacht, doch nun mussten wir es in ein neues Autokonzept einbauen. Das hat uns viel Kopfzerbrechen bereitet.
Eine andere Baustelle war der verstellbare Heckflügel. Wir mussten einen Flügel kreieren, mit dem wir durch Flachstellen auf den Geraden und während Überholmanövern die höchstmögliche Geschwindigkeit erreichen. Gleichzeitig darf er das Fahrverhalten und die Leistung des Fahrzeugs sonst nicht beeinflussen. Das war sehr wichtig.
Die dritte Herausforderung stellten die neuen Reifen dar. Mit dem Wechsel zu Pirelli mussten verschiedene Aspekte, wie die Gewichtsverteilung oder die Aerodynamik des Autos angepasst werden. Das hat uns auch viel Arbeit bereitet.
Noch wichtiger war aber das Verbot des Doppeldiffusors. Wir mussten deshalb das ambitionierte Ziel erfüllen, den dadurch entstandenen Verlust von Abtrieb wieder wettzumachen.

Welches sind die grössten Neuerungen am F150?
Die Hinterrad-Aufhängung ist neu, auch das Heckflügel-System. Wir werden zum ersten Rennen noch weitere Überraschungen präsentieren, die noch nicht am Auto sind, beispielsweise etwas für den Rückflügel und den Auspuff...

Wünschen Sie sich persönlich mehr Freiheiten bei der Planung?
Ja, das wäre wirklich super. Die Regeln werden immer restriktiver, und das aus gutem Grund: Andernfalls würden die Leistungswerte in schwindelerregende Höhen klettern und auch die Kosten würden höher ausfallen als heute. Es wäre schön, wenn man mehr technische Freiheiten und auch mehr Entwicklungszeit hätte, um ausgeklügelte Systeme für das Auto zu entwerfen.


Glauben Sie, dass Sie mit dem F150 die gesetzten Ziele erreicht haben?
Wir glauben schon. Unsere Ziele waren hinsichtlich der Windkanal-Entwicklung, des Gewichts und der Leistung einiger Untersysteme sehr ambitioniert. Unsere Analysen haben ergeben, dass wir diese Ziele erreicht haben, vor allem, was das Auto für das erste Rennen angeht. Natürlich wissen wir gerade wegen der vielen Neuerungen nicht, wo die Konkurrenz stehen wird. Ich bin überzeugt, dass die sich auch hohe Ziele gesteckt haben. Ich habe Vertrauen in unsere Arbeit, doch vor dem ersten Rennen ist diese Frage schwierig zu beantworten.

Letzte Frage: Fühlen Sie sich in diesem Jahr zu Siegen verpflichtet?
Bei Ferrari besteht diese Verpflichtung in jedem Jahr. Und jedes Jahr läuft es gleich. Dieser Druck hält dich auf Trab und erlaubt keine Arbeitspause.

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