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Sebastian Vettel zu Reifenfiasko: Das darf nicht sein

Von Mathias Brunner
Sebastian Vettel

Sebastian Vettel

Sebastian Vettels Aston Martin-Stallgefährte Lance Stroll überstand einen haarsträubenden Highspeed-Unfall unverletzt, fast eine Fotokopie der Crash von Max Verstappen. Vettel sagt: «Das darf nicht sein.»

Nachdem Lance Stroll seinen Aston Martin in Baku hart in die Mauer gesetzt hatte, offenbar wegen eines kaputten Reifens links hinten, tauchte natürlich die Frage auf: Was ist mit dem Wagen von Sebastian Vettel? Musste da mit einem ähnlichen Defekt gerechnet werden?

Vettel nach seinem zweiten Platz: «Wir wussten zunächst nicht, was da passiert war. Lance prallte relativ spät in die Mauer. Ich hatte zuerst den Verdacht, dass er vielleicht in Kurve 19 die Mauer gestreift hatte. Aber in der folgenden Runde schaute ich mir diese Stelle an, und sie war ohne Kratzer. Also konnte ich mir nicht erklären, was Lance zugestossen war.»

«Zum Glück kam dann schon der Funkspruch meines Teams, dass Stroll okay ist. Was mich anging, so waren meine Reifen frischer, also ging ich davon aus, dass alles in Ordnung sein würde. Dann passierte das mit Max und klar fragst du dich – wer ist der Nächste?»

«Das darf einfach nicht sein, und was da passiert ist, muss sehr gründlich untersucht werden. Denn das ist ungefähr die letzte Stelle in der Formel 1, wo du einen Abflug haben willst. Wir fahren dort mit mehr als 300 Sachen an der Boxeneinfahrt vorbei. Und das kann dann sehr, sehr böse enden. Als klar wurde, dass wir für den Neustart alle frische Reifen erhalten würden, war ich etwas beruhigt.»

Vettel gibt zu: «Ich war etwas überrascht, dass wir das Rennen für nur zwei Runden nochmals aufnehmen. Ich schätze, jeder, der daraus einen Nutzen gezogen hat, wird sich freuen; jene Piloten, die Ränge verloren haben, werden sich ärgern. Am schlimmsten traf es wohl Lewis. Aber nochmals zu fahren, das gehört eben zur Tendenz, dass die Formel 1 mehr und mehr zu einer Show wird. Ich bin auch dafür, dass wir den Fans gute Unterhaltung bieten, wir müssen einfach aufpassen, dass es nicht zu künstlich wird.»

«Was Situationen mit Safety-Cars oder Rennunterbrechungen angeht: Das kann dir einmal in die Hände spielen und beim nächsten Mal alles verderben. Für mich ist zentral, dass das Safety-Car auf die Bahn kommt, wenn es wirklich notwendig ist, und bei Stroll und Verstappen müssen wir darüber nicht diskutieren. Um genau zu sein, habe ich mich beim Unfall von Max sogar ein wenig gewundert, dass es nicht früher auf die Strecke geschickt wurde.»

Fünfter in Monaco, Zweiter in Baku – ist Sebastian Vettel im Aston Martin nun ganz und gar zuhause? Seb sagt: «Es hat etwas länger gedauert als erwartet, aber wir haben schon in Monte Carlo gesehen, dass es besser läuft. Das gute Ergebnis dort hat natürlich geholfen. Das hat etwas Druck vom Kessel genommen, denn die Erwartungen vor der Saison waren doch recht gross gewesen. Hier in Baku habe ich mich von der ersten Runde an im Auto wohlgefühlt, und ich gehe davon aus, dass es in den kommenden Rennen einfacher werden wird, regelmässig um Punkte zu kämpfen.»

Aserbaidschan-GP, Baku

01. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing RB16B-Honda, 1:39:40,034h
02. Sebastian Vettel (D), Aston Martin AMR21-Mercedes, +1,421 sec
03. Pierre Gasly (F), AlphaTauri AT02-Honda, +2,865
04. Charles Leclerc (MC), Ferrari SF21, +3,995
05. Lando Norris (GB), McLaren MCL35M-Mercedes, +4,918
06. Fernando Alonso (E), Alpine A521-Renault, +6,604
07. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri AT02-Honda, +7,063
08. Carlos Sainz (E), Ferrari SF21, +7,936
09. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren MCL35M-Mercedes, +9,132
10. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo C41-Ferrari, +10,021
11. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo C41-Ferrari, +10,727
12. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W12, +11,748
13. Mick Schumacher (D), Haas VF-21-Ferrari, +14,018
14. Nikita Mazepin (RUS), Haas VF-21-Ferrari, +14,615
15. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W12, +17,789
16. Nicholas Latifi* (CDN), Williams FW43B-Mercedes, +13,052
*10-sec-Stop-and-Go-Strafe in 30-Sek-Zeitstrafe umgewandelt (Boxengasse während der Gelbphase nicht genutzt)
Out
George Russell (GB), Williams FW43B-Mercedes, Getriebedefekt
Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB16B-Honda, Reifenschaden, Unfall
Lance Stroll (CDN), Aston Martin AMR21-Mercedes, Reifenschaden, Unfall
Esteban Ocon (F), Alpine A521-Renault, Motordefekt

WM-Stand nach 6 von 22 Rennen

01. Verstappen 105 Punkte
02. Hamilton 101
03. Pérez 69
04. Norris 66
05. Leclerc 52
06. Bottas 47
07. Sainz 42
08. Gasly 31
09. Vettel 28
10. Ricciardo 26
11. Alonso 13
12. Ocon 12
13. Stroll 9
14. Tsunoda 8
15. Räikkönen 1
16. Giovinazzi 1
17. Schumacher 0
18. Russell 0
19. Mazepin 0
20. Latifi 0

Konstrukteurs-Meisterschaft
01. Red Bull Racing 174 Punkte
02. Mercedes 148
03. Ferrari 94
04. McLaren 92
05. AlphaTauri 39
06. Aston Martin 37
07. Alpine 25
08. Alfa Romeo 2
09. Haas 0
10. Williams 0




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