Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Masi erklärt Basar-Handel: «Normale Diskussion»

Von Andreas Reiners
Michael Masi

Michael Masi

Dass der Formel-1-Rennleiter mit den Teams (in diesem Fall Red Bull Racing) über eine Strafe verhandelt, hat der Zuschauer so auch noch nicht erlebt. Michael Masi erklärt das Vorgehen.

Der Saudi-Arabien-GP bot jede Menge Spannung und Dramatik – und Kurioses. Denn wie in der Pause der zweiten Rotphase um die Strafe für Max Verstappen förmlich geschachert wurde – das war ungewöhnlich. Auch, weil der Zuschauer per Funk alles mitbekam.

«Das war mehr Verhandlung und Basar als alles andere», kritisierte Sky-Experte Timo Glock. Und auch Red Bulls Motorsportberater Dr. Helmut Marko hatte das so offensichtlich noch nicht erlebt.

«Dass man während des Rennens verhandelt, dass wir keine Strafe bekommen, wenn wir ihn vorlassen, sind neue Aspekte. So außergewöhnlich wie das Rennen war, hat sich die Rennleitung bei ihren Entscheidungen auch etwas aus der Norm verhalten», sagte Marko bei Sky.

Auslöser des Handels war der vorherige Restart, als Max Verstappen gegen Lewis Hamilton abkürzte, das Rennen kurz danach aber erneut unterbrochen wurde. In der Folge einigte sich Rennleiter Michael Masi mit Red Bull Racing darauf, dass sich Verstappen, der zum Zeitpunkt des Abbruchs vor Esteban Ocon und Hamilton führte, beim nächsten Restart hinter Hamilton einreiht.

Das Basar-Geschacher war nach dem Rennen ein großes Thema, was Masi gar nicht verstehen kann. «Es ist eine ziemlich normale Diskussion, die es bereits häufiger in diesem Jahr und auch zuvor gab», sagte Masi.

Aus Sicht des Rennleiters habe er gar nicht die Autorität, die Teams anzuweisen, irgendetwas zu tun, so Masi: «In solch einer Situation kann ich ihnen ein Angebot machen, das steht mir zu. Aber es ist ihre Entscheidung. Die Stewards haben die Hoheit, Strafen auszusprechen. Aber ich kann den Teams meine Perspektive zeigen, weshalb ich ihnen die Möglichkeit gegeben habe, die Position aufzugeben», so Masi.

Masi hatte die Stewards bereits darauf vorbereitet, dass er Red Bull Racing das Angebot machen würde. Hätte Verstappens Team abgelehnt, hätten die Stewards eine Entscheidung und wohl eine Strafe ausgesprochen.

Masi glaubt, dass die Rotphase «ein bisschen langatmig im Vergleich zu sonst» wirkte, «aber es ist eine ganz normale Diskussion, die da stattfindet. Die Unterbrechung hat es uns erlaubt, das zu korrigieren, bevor wir das Rennen wiederaufnehmen.»

Saudi-Arabien-GP, Dschidda

01. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W12, 1:28:43,979h
02. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB16B-Honda, +11,825 sec
03. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W12, +27,531
04. Esteban Ocon (F), Alpine A521-Renault, +27,633
05. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren MCL35M-Mercedes, +40,121
06. Pierre Gasly (F), AlphaTauri AT02-Honda, +41,613
07. Charles Leclerc (MC), Ferrari SF21, +44,475
08. Carlos Sainz (E), Ferrari SF21, +46,606
09. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo C41-Ferrari, +58,505
10. Lando Norris (GB), McLaren MCL35M-Mercedes, +1:01,358 min
11. Lance Stroll (CDN), Aston Martin AMR21-Mercedes, +1:17,212
12. Nicholas Latifi (CDN), Williams FW43B-Mercedes, +1:23,249
13. Fernando Alonso (E), Alpine A521-Renault, +1 Runde
14. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri AT02-Honda, +1 Runde
15. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo C41-Ferrari, +1 Runde
Out
Sebastian Vettel (D), Aston Martin AMR21-Mercedes, Crash
George Russell (GB), Williams FW43B-Mercedes, Crash
Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing RB16B-Honda, Crash
Nikita Mazepin (RUS), Haas VF-21-Ferrari, Crash
Mick Schumacher (D), Haas VF-21-Ferrari, Crash

WM-Stand nach 21 von 22 Rennen

Fahrer 
1. Verstappen 369.5 Punkte
2. Hamilton 369.5 Punkte
3. Bottas 218
4. Pérez 190
5. Leclerc 158
6. Norris 154
7. Sainz 149.5
8. Ricciardo 115
9. Gasly 100
10. Alonso 77
11. Ocon 72
12. Vettel 43
13. Stroll 34
14. Tsunoda 20
15. Russell 16
16. Räikkönen 10
17. Latifi 7
18. Giovinazzi 1
19. Schumacher 0
20. Kubica 0
21. Mazepin 0

Teams
1. Mercedes 587.5
2. Red Bull Racing 559.5
3. Ferrari 307.5
4. McLaren 269
5. Alpine 149
6. AlphaTauri 120
7. Aston Martin 77
8. Williams 23
9. Alfa Romeo 13
10. Haas 0


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