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Max Verstappen: Die besten Momente der Saison 2021

Von Mathias Brunner
Christian Horner und Max Verstappen

Christian Horner und Max Verstappen

Red Bull Racing-Teamchef Christian Horner hat sich für Weltmeister Max Verstappen etwas Besonderes ausgedacht: eine Gallerie von Schlüsselmomenten der vergangenen Saison. Die beiden blicken zurück.

Weihnachten hat für Max Verstappen in diesem Jahr am 12. Dezember stattgefunden: In einem Hitchcock-Finale bezwang der niederländische Red Bull Racing-Star in Abu Dhabi seinen britischen Widersacher Lewis Hamilton und eroberte seinen ersten Formel-1-WM-Titel.

Beim Besuch im RBR-Rennwagenwerk von Milton Keynes hatte Teamchef Christian Horner (48) für seinen Piloten eine besondere Überraschung: In einem Raum wurde eine kleine Gallerie eingerichtet mit Fotos von Schlüsselmomenten dieser packenden GP-Saison 2021.

Der 20-fache GP-Sieger Verstappen steht vor einem Bild aus Silverstone, vom Februar 2021, und scherzt: «Es war wirklich angenehm warm beim Roll-out!» Übersetzung: Es war arschkalt. Max: «Du hast bei einem solchen Test nie die richtigen Reifen, aber du bekommst ein erstes Gefühl fürs Auto, und es tut immer gut zu erleben, dass die Saison bald losgeht.»

Christian Horner lacht: «Bei einem ersten Funktionstest sollte man es eigentlich geruhsam angehen lassen. Und dann bist du aus Kurve 1 mit Vollgas herausgekommen.» Max lacht: «Ja, ich wollte es in diesem Jahr von der ersten Runde an wissen!»

Horner und Verstappen stehen vor einem Bild von Max aus Monte Carlo aus dem Mai, Verstappen hatte eben seinen ersten Grossen Preis von Monaco gewonnen. Max: «Monaco war für mich immer schwierig gewesen, ich habe auf vielen Leitschienen Spuren hinterlassen! Aber dieses Mal schien alles so einfach – wenn du einmal führst und ein gutes Auto hast, dann kannst du dich ganz darauf konzentrieren, der Pistenbegrenzung fern zu bleiben. Ich weiss, dass ich beim Kreuzen der Ziellinie grosse Erleichterung spürte. Ich dachte: ‘So, Monaco ist abgehakt.’»

Nächstes Foto: Max’ Stallgefährte Sergio Pérez kusst in Baku im Juni seine Siegertrophäe. Es war jenes Rennen, in welchem Verstappen kurz vor Schluss wegen Reifenschadens ausschied. Max: «Alles sah nach einem Doppelsieg für uns aus. Dann ging der Reifen kaputt, und ich küsste die Mauer. Zum Glück konnte Checo für uns die Kastanien aus dem Feuer holen.»

Horner findet: «Die Atmosphäre im Team mit euch beiden war phänomenal, Sergio ist solch ein toller Stallgefährte. Er hat gesagt, du schuldest ihm noch ein Bier für seine Hilfe.» Max schmunzelt: «Das wird mehr als ein Bier sein!»

Ein grosser Moment: Max Verstappen gewinnt im September sein Heimrennen in Zandvoort. Der 24-Jährige kann es heute noch nicht richtig fassen: «Alles Fans wollten mich gewinnen sehen, aber der Kampf gegen Mercedes war eine so knappe Kiste, es war unglaublich.»

Horner blickt so zurück: «Es kam mir vor, als wären wir drei Tage lang in einem Nachklub gewesen – 100.000 bierselige Fans jeden Tag. In der Startaufstellung konnte ich mein eigenes Wort kaum hören, so laut waren deine Fans. Ich habe in deine Augen geschaut und erkannte, dass du in deiner eigenen Welt bist. Ich ertappte mich beim Gedanken: Wie kann er das alles nur ausblenden?»

Horner hat für Verstappen nicht nur Bilder bereitgemacht, sondern auch einen Honda-Motor. Max tätschelt die Antriebseinheit zärtlich und sagt: «Dankeschön, ich liebe dich!»

Der Teamchef weiss: «Ohne die Kollision in England hätten wir die Saison mit drei Aggregaten geschafft, die Japaner haben grandiose Arbeit geleistet. Es ist nur jammerschade, dass …»

Horner muss nicht weiterreden: dass Honda sich offiziell aus der Formel 1 zurückgezogen hat. Christian hoffnungsvoll: «Vielleicht kehren sie eines Tages zurück.»

Ein anderes Foto: Verstappen und Pérez in Austin Ende Oktober, wie sie sich in den Armen liegen. Max hatte Hamilton niedergerungen, Pérez war solider Dritter geworden. Verstappen: «Das war aus verschiedenen Gründen ein anstrengendes Wochenende, aber auch eines, das wahnsinnig viel Spass gemacht hat.»

Horner: «Wir wagten eine aggressive Strategie, und Lewis sass dir bis ins Ziel im Nacken.» Max: «Ja, und ich war überdies krank, Checo übrigens auch, und doch standen wir am Ende beide auf dem Podest – der pure Wahnsinn.»

Max: «Die Fans in Mexiko sind immer rennverrückt, aber nun, mit Checo im Team, siehst du so viele Red Bull-Hemden mehr auf den Tribünen. Klar war ich froh, gewonnen zu haben, aber ich war fast glücklicher, dass Pérez vor eigenem Publikum auf dem Podest stand. Ich glaube, sein Vater feiert heute noch.»

Und dann natürlich Abu Dhabi im Dezember. Max findet: «Wäre das ein Drehbuch gewesen, dann hätte man es nicht verrückter schreiben können. Wenn man mir in der Nacht vor dem Rennen gesagt hätte, was sich im Rennen abspielen würde, hätte ich vermutlich einen Herzinfarkt bekommen. Und erneut hat Checo eine ganz wichtige Rolle gespielt, in der Art und Weise, wie er sich gegen Lewis verteidigt hat. Für mich ist er der neue Verteidigungsminister!»

Auf einer grossen Wand haben sich verschiedene Team-Mitglieder verewigt. Max Verstappen fügt sein Motto hinzu: «Full send, always – aufs Ganze gehen, immer!»

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