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Max Verstappen: Gemeiner Fan in Imola – Stinkefinger!

Von Mathias Brunner
Max Verstappen

Max Verstappen

​Formel-1-Champion Max Verstappen ist nicht der Ansicht, dass man sich als Nicht-Ferrari-Fahrer in Imola alles gefallen lassen muss. Der Niederländer reagierte im Autodromo Enzo e Dino Ferrari auf einen unhöflichen Fan.

Ferrari beim Heimrennen in Imola nur auf den Rängen 4 (Charles Leclerc) und 5 (Carlos Sainz), Weltmeister Max Verstappen einmal mehr vorne, dazu noch zwei McLaren vor den beiden roten Rennwagen – klar ist da der eine oder andere Tifoso ein wenig frustriert. Vor allem, wo es doch am Freitag hier in Imola so gut gelaufen war für Ferrari, mit zwei Bestzeiten von Charles Leclerc.

Für einen Fan war das alles ein wenig viel, wie Max Verstappen nach seiner Fahrt zur Pole-Position erzählt hat: «Generell werde ich hier in Italien immer sehr freundlich empfangen. Als ich heute in der Quali an die Box zurückkam, sah ich die Menschen Applaus spenden, aber ein Fan hat, nun, sagen wir mal, seine Reaktion war mir gegenüber nicht sehr freundlich. Also habe ich ihm kurzerhand den Finger gezeigt. Und was ist passiert? Als ich nach dem folgenden Einsatz erneut zur Box zurückrollte, hat er applaudiert! Also hat er etwas gelernt.»

«Abschätziges Gebaren von Fans finde ich nicht in Ordnung, denn wir geben da draussen unser Bestes. Es ist einfach, einem Piloten gegenüber unhöflich zu sein, aber wisst ihr was? Das kann ich auch!»

«Vielleicht weiss er nun etwas mehr zu schätzen, dass wir hier auch für sie eine Show zeigen. Ich verstehe natürlich, dass Ferrari hier die Unterstützung der meisten Besucher geniesst, aber ich finde, man kann uns Anderen gegenüber trotzdem anständig bleiben.»

Oscar Piastri kicherte neben Verstappen: «Den Kerl habe ich auch gesehen. Er hat mir zwar nicht den Finger verpasst, aber mit beiden Daumen nach unten gezeigt. Bei mir hat er später nicht applaudiert. Weiss der etwas, was ich nicht weiss? Hast du vielleicht auch schon bei Ferrari unterschrieben?»

Die 39. Formel-1-Pole (die achte in Folge, Rekord von Ayrton Senna egalisiert) ist für Max Verstappen nicht selbstverständlich: «Wir haben uns im Training wirklich schwergetan. Wir haben sehr hart daran gearbeitet, die Fahrzeugbalance zu verbessern. Denn am Freitag waren wir echt in Schwierigkeiten.»

«Ich ging mit bescheidenen Ansprüchen in diesen Samstag. Ich dachte, wenn ich es unter die ersten Fünf schaffen, dann kann ich zufrieden sein. Aber dann hat sich der Wagen von der ersten Runde des dritten Trainings an wesentlich besser angefühlt als am Freitag, endlich konnte ich wieder angreifen. Von da an konnten wir das Auto Schritt um Schritt optimieren.»

«Am Ende hatte ich genug Selbstsicherheit aufgebaut, dass ich mir etwas Risiko erlaubte, daher ein kleiner Patzer in der letzten Kurve, der zum Glück keine Konsequenzen hatte.»

Und Max fand auf der Bahn in der Quali einen unerwarteten Verbündeten: «Nico Hülkenberg war heute mein Windschatten-Kumpel, aus reinem Zufall und schon in Q2. Wenn dein Auto weniger gut ist als erhofft, dann ergreifst du jede Gelegenheit, die sich dir bietet. Ich profitierte in den Passagen der Kurven 1 und 2, zuvor hat er von mir ein wenig profitiert.»

Themawechsel. Wie gut ist das Auto im Dauerlauf? Max meint: «Am Freitag war der Wagen so schlecht, dass aus den Long-Runs nicht viel herauszulesen war. Wenn der Wagen auf eine Runde schlecht liegt, dann liegt er auch im Dauerlauf schlecht.»

«Um ehrlich zu sein, ist mir nicht ganz klar, was ich im Rennen erwarten soll. Was hingegen feststeht – wir haben auf eine schnelle Runde von Freitag auf Samstag riesige Fortschritte erzielt. Natürlich hoffe ich jetzt, dass wir im Grand Prix auch besser dastehen werden. Aber eine Garantie dafür haben wir nicht, zumal uns natürlich nicht entgangen ist, welche Runden McLaren am Freitag im Dauerlauf gezeigt hat.»

«Wir haben das Wochenende auf dem falschen Fuss begonnen. Unsere Vorbereitung fürs Rennen ist nicht ideal. Also mal gucken, was da im Grand Prix auf uns zukommt.»

«Im Moment geniesse ich einfach das Gefühl, dass wir ein Wochenende, das sehr knifflig begonnen hatte, zum Besseren gedreht haben. Es kommt nicht oft vor, dass du nach solchen Schwierigkeiten noch eine Pole herausholen kannst.»

«Ich erinnere mich an Singapur 2023, da waren wir einfach ein Wochenende lang nicht auf Tempo, fürchterlich. Und damals haben wir das nicht gedreht.»

Qualifying, Imola

01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:14,746 min
02. Oscar Piastri (AUS), McLaren, 1:14,820
03. Lando Norris (GB), McLaren, 1:14,837
04. Charles Leclerc (MC), Ferrari, 1:14,970
05. Carlos Sainz (E), Ferrari, 1:15,233
06. George Russell (GB), Mercedes, 1:15,234
07. Yuki Tsunoda (J), Racing Bulls, 1:15,465
08. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, 1:15,504
09. Daniel Ricciardo (AUS), Racing Bulls, 1:15,674
10. Nico Hülkenberg (D), Haas, 1:15,980
11. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, 1:15,706
12. Esteban Ocon (F), Alpine, 1:15,906
13. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, 1:15,992
14. Alex Albon (T), Williams, 1:16,200
15. Pierre Gasly (F), Alpine, 1:16,381
16. Valtteri Bottas (FIN), Sauber, 1:16,626
17. Guanyu Zhou (RCH), Sauber, 1:16,834
18. Kevin Magnussen (DK), Haas, 1:16,854
19. Fernando Alonso (E), Aston Martin, 1:16,917
20. Logan Sargeant (USA), Williams, ohne Zeit


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