FIA-Chef Ben Sulayem: Abfuhr für Max Verstappen & Co.
Max Verstappen und Mohammed Ben Sulayem
Bei den Formel-1-Piloten und FIA-Präsident Mohammed Ben Sulayem drängt sich der Gedanke auf: Sie bewohnen das gleiche Haus, aber ganz offenbar nicht das gleiche Stockwerk.
Unvergessen, wie sich die Fahrer Anfang November in einem offenen Brief an den Chef des Autosport-Weltverbands gewandt hatten, unzufrieden damit, wie sie als Gemeinschaft behandelt werden.
Die GPDA-Direktoren Alexander Wurz, George Russell und Sebastian Vettel im Namen ihrer Fahrerkollegen: «Es gibt einen Unterschied zwischen Flüchen, die darauf abzielen, andere zu beleidigen, und eher beiläufigen Flüchen, mit denen man zum Beispiel schlechtes Wetter oder einen leblosen Gegenstand wie ein F1-Auto oder eine Fahrsituation beschreiben kann.»
«Ausserdem sind unsere Mitglieder erwachsen. Sie haben es nicht nötig, sich von den Medien über so triviale Dinge wie das Tragen von Schmuck oder Unterhosen belehren zu lassen.»
Die Fahrer forderten den 63-jährigen FIA-Chef aus Dubai auf, mehr Transparenz in Sachen Finanzen zu ermöglichen: «Wir fordern den FIA-Präsidenten erneut auf, finanzielle Transparenz zu schaffen und einen direkten, offenen Dialog mit uns zu führen. Alle Beteiligten, also FIA, F1, die Rennställe und die GPDA, sollten gemeinsam entscheiden, wie und ob das Geld zum Wohle des Sports ausgegeben wird.»
Die ätzende Antwort von Ben Sulayem: «Die Fahrer sollen sich darauf konzentrieren, was sie am besten können – Rennfahren. Was gewisse Anfragen der Piloten angeht, so muss ich sagen: Sorry, das geht sie nichts an.»
Die Piloten sind auch besorgt über die häufigen Personalwechsel, angefangen mit der Trennung von Formel-1-Rennleiter Niels Wittich vor dem Las Vegas-GP.
Ben Sulayem: «Was immer wir tun, das geschieht zum Wohle der FIA und ist unsere Angelegenheit. Das geht keinen von ausserhalb etwas an. Wieso sollten wir die Fahrer informieren? Wenn sich in einem Rennstall personell etwas ändert, werden wir davon auch nicht in Kenntnis gesetzt. Wir haben Regeln, wir folgen diesen Regeln. Wir folgen nicht den Regeln von Anderen. So einfach ist das.»
Eine weitere Forderung der Fahrer: Um gleichmässigere Urteile der Rennkommissare sicherzustellen, wäre es sinnvoll, wenn übers ganze Jahr die gleichen vier Regelpolizisten an der Arbeit wären. Und die sollten für ihre Mühen auch angemessen entlöhnt werden und nicht ehrenamtlich arbeiten müssen.
Dazu sagt der Verbandspräsident in einer Medienrunde in Abu Dhabi: «Sie sagen, das solle professionell gehandhabt werden, aber bezahlen wollen sie dafür nichts.»
Und offenbar sitzt der Stachel noch immer tief, was das Hinterfragen der Finanzen angeht. «Sie sagen – wo geht das Geld hin? Aber ich sage ja auch nicht: Und was ist mit euch? Die Fahrer erhalten mehr als 100 Millionen Dollar. Frage ich sie vielleicht, was sie damit machen? Nein, das ist ihre Angelegenheit. Wir machen mit dem Geld, was wir wollen. Ich verstehe es nicht. Immer geht es nur um die FIA. Geht auch jemand zu Formula One Management?»
Und abschliessend zum Thema Rennkommissare: «Die wachsen nicht auf den Bäumen, es braucht Zeit, sie zu trainieren. Aber zur Bezahlung haben wir das Geld nicht.»
Abu Dhabi-GP, Yas Marina Circuit
01. Lando Norris (GB), McLaren, 1:26:33,291 h
02. Carlos Sainz (E), Ferrari, +5,832 sec
03. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +31,928
04. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, +36,483
05. George Russell (GB), Mercedes, +37,538
06. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, +49,847
07. Pierre Gasly (F), Alpine, +1:12,560
08. Nico Hülkenberg (D), Haas, +1:15,554
09. Fernando Alonso (E), Aston Martin, +1:22,373
10. Oscar Piastri (AUS), McLaren, +1:23,821
11. Alex Albon (T), Williams, +1 Runde
12. Yuki Tsunoda (J), Racing Bulls, +1
13. Guanyu Zhou (RCH), Sauber, +1
14. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +1
15. Jack Doohan (AUS), Alpine, +1
16. Kevin Magnussen (DK), Haas, +1
17. Liam Lawson (NZ), Racing Bulls, +2
Out
Liam Lawson (NZ), Racing Bulls, Motorschaden
Valtteri Bottas (FIN), Sauber, Aufhängungsschaden
Franco Colapinto (RA), Williams, Motordefekt
Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, Kollisionsschäden
WM-Schlussstand (nach 24 von 24 Grands Prix und 6 von 6 Sprints)
Fahrer
01. Verstappen 437 Punkte
02. Norris 374
03. Leclerc 356
04. Piastri 292
05. Sainz 290
06. Russell 245
07. Hamilton 223
08. Pérez 152
09. Alonso 70
10. Gasly 42
11. Hülkenberg 41
12. Tsunoda 30
13. Stroll 24
14. Ocon 23
15. Magnussen 16
16. Albon 12
17. Daniel Ricciardo (AUS) 12
18. Oliver Bearman (GB) 7
19. Colapinto 5
20. Zhou 4
21. Lawson 4
22. Bottas 0
23. Logan Sargeant (USA) 0
24. Doohan 0
Konstrukteurspokal
01. McLaren 666 Punkte
02. Ferrari 652
03. Red Bull Racing 589
04. Mercedes 468
05. Aston Martin 94
06. Alpine 65
07. Haas 58
08. Racing Bulls 46
09. Williams 17
10. Sauber 4