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Kobayashis Monaco-Plan: «Besser als Rang 5»

Von Peter Hesseler
Kamui Kobayashi

Kamui Kobayashi

Interview mit dem Sauber-Pilot, der sein Team und Auto auf dem richtigen Weg sieht.

Sauber sammelt weiter eifrig Punkte, zuletzt durch Kamui Kobayashi in Barcelona, also auf einem anspruchsvollen Kurs. Die Punkte waren nach der Nullrunde von Bahrain hoch willkommen.

Das Team sprach danach selbst mit seinem Fahrer, wir liefern hier das Resultat.

Kamui, Sie haben erneut zehn Punkte für das Team geholt. Wie beurteilen Sie das Rennen rückblickend?
Kobayashi: «Das Wichtigste für uns war die Bestätigung, dass das neue Aerodynamik-Paket gut funktioniert. Es ist definitiv ein Schritt nach vorn. Nachdem das Qualifying für mich wegen eines Hydraulikproblems schwierig war, musste ich als Neunter starten. Ich denke, das Auto war im Rennen besser als sich von meinem fünften Platz ablesen lässt. Dichtes Verkehrsaufkommen im Rennen macht den Umgang mit den Reifen schwieriger. Wenn man Lewis Hamilton zugeschaut hat, konnte man das auch sehen. Er war im Qualifying der Schnellste von allen und hatte es trotzdem nicht leicht, im Verkehr des Rennens Positionen gutzumachen, nachdem er vom Ende des Feldes hatte starten müssen. Insgesamt bin ich sehr froh und stolz auf unsere Leute. Auf jene in der Fabrik, weil sie das Auto so verbessert haben, und auf die Truppe an der Strecke, weil sie es umgesetzt hat.»

Bringt das neue Aerodynamik-Paket des Sauber C31-Ferrari das, was Sie erwartet hatten?
Kobayashi: «Ja, ich denke, wir haben uns in den Bereichen verbessert, die wir angepeilt hatten. Das Auto ist beim Durchfahren der Kurven besser ausbalanciert. Bezüglich der Stabilität würde ich sagen, ist es ähnlich wie vorher. Aber die Stabilität hängt auch immer ganz stark von den Streckenbedingungen ab.»

Sie haben in Spanien zwei super Überholmanöver gezeigt. Haben Sie wieder mehr Vertrauen in Ihr Auto?
Kobayashi: «Ich denke schon. Auf jeden Fall hatte ich beim Überholen in Barcelona Vertrauen in das Auto. Ich finde auch, dass sich mit dem neuen Paket das Reifen-Management über die Renndistanz insgesamt besser handhaben lässt. Das war vorher ein bisschen ein Schwachpunkt.»

Wie gut wird das Auto auf dem engen Strassenkurs von Monaco sein?
Kobayashi: «Der Kurs stellt natürlich komplett andere Anforderungen als der Circuit de Catalunya. In Monaco springen die Autos auf Bodenwellen, man hat mit unter- und übersteuerndem Fahrverhalten zu tun, während man am Limit fährt, und die Strecke verzeiht überhaupt keine Fehler. Ich denke, unser Auto wird dort besser sein als es das letztjährige war, weil wir jetzt in langsamen Kurven stärker sind. 2011 wurde ich Fünfter, ergo sollte das Ziel in diesem Jahr eine bessere Platzierung sein. Aber: Selbst wenn man das beste Auto in Monaco hat, am Ende ist es der Fahrer, der dort die letzten Zehntelsekunden herausholen muss.»

Sie werden am Samstag das Champions-League-Finale Chelsea FC gegen Bayern München besuchen. Waren Sie schon mal bei einem so wichtigen Spiel im Fussballstadion?
Kobayashi: «Nein, ich habe noch nie ein Spiel dieser Klasse gesehen, bloss mal ein paar Spiele niedrigerer Ligen in Italien. Normalerweise interessiere ich mich nicht besonders dafür, anderen beim Sport zuzuschauen und konzentriere mich lieber auf mein eigenes Training. Aber nachdem ich neuerdings ein Fan des Chelsea FC bin, freue ich mich mächtig darauf, die Mannschaft spielen zu sehen. Das ist Profi-Sport auf höchstem Niveau, und mittlerweile bin ich ganz schön aufgeregt vor dem Trip nach München am Samstag!»

Was sind Ihre Ziele für die nächsten Rennen?
Kobayashi: «Wir haben jetzt in fünf Rennen fünf verschiedenen Sieger gesehen. Man könnte sagen, in diesem Jahr ist alles möglich. Ich glaube, wir haben ein gutes Auto und gute Chancen auf gute Ergebnisse. Was letztlich wird, hängt von vielen Faktoren ab. Aber was man für den Erfolg tun muss, ist jede Kleinigkeit über das gesamte Wochenende perfekt hinzubekommen. Und danach strebe ich.»

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