Formel 1: So geht es mit Sergio Perez weiter

«Wir müssen effizienter werden»

Von Peter Hesseler
Kamui Kobayashi hat noch Luft nach oben

Kamui Kobayashi hat noch Luft nach oben

Die Sauber-Piloten ziehen nach elf Rennen Bilanz und wissen auch schon, was sich ändern sollte.

Kurz vor Beginn der Sommerpause – nach elf gefahrenen Rennen – ziehen die Sauber-Piloten Kamui Kobayashi und Sergio Pérez eine Zwischenbilanz. Das Team hat uns dieses Interview freundlicherweise zur Verfügung gestellt. Und teilt mit: «Sergio Pérez belegt derzeit Rang 9 in der Fahrerwertung (47 Punkte), Kamui Kobayashi ist Zehnter (33 Punkte). Mit 80 WM-Zählern liegt das Sauber F1 Team auf dem sechsten Rang der Konstrukteurswertung.

Wie beurteilen Sie die bisherige Saison?

Kamui Kobayashi: «Insgesamt haben wir gute Arbeit geleistet und ein paar tolle Dinge erreicht. Das Team hat ein sehr gutes und schnelles Auto gebaut. Seit Saisonbeginn waren wir auf fast allen Rennstrecken konkurrenzfähig, und deshalb können wir auch den verbleibenden Rennen grundsätzlich zuversichtlich entgegensehen. Negativ ist, dass wir definitiv einige Gelegenheiten verpasst haben, bei denen wir weitere richtig gute Ergebnisse hätten erzielen können. Es ist uns zu häufig nicht gelungen, das ganze Rennwochenende perfekt hinzubekommen. Wenn wir uns diesbezüglich steigern, können wir viel erreichen.»

Sergio Pérez: «Ich hatte ein paar grossartige Momente in der ersten Saisonhälfte. Als ich in Malaysia und in Montréal auf dem Podium stand, war ich sehr glücklich. Nichtsdestotrotz war es eben auch eine Zeit, in der sich Höhen und Tiefen abwechselten, weil wir nicht aus jeder Situation das Beste gemacht haben.»

Haben Sie sich persönlich gegenüber dem vergangenen Jahr verbessert?

Sergio: «Ich habe natürlich viel mehr Erfahrung als in meiner Debütsaison, und das gibt mir in vielen Situationen Selbstvertrauen. Ich denke, ich bin heute viel besser als bei meinem Formel-1-Debüt. Das gilt vor allem, wenn es darum geht, mit dem Team Entscheidungen zu treffen.»

Kamui: «Ich denke nicht, dass ich mich persönlich besonders verändert habe. Aber ich spüre, dass wir enger mit den Ingenieuren zusammenarbeiten und auch auf einem höheren Niveau.»

Was haben Sie sich für die zweite Saisonhälfte vorgenommen?

Kamui: «Einerseits möchte ich meinen ersten Podestplatz in der Formel 1 holen, denn das ist mit diesem Auto definitiv möglich. Andererseits hat unsere Position in der Teamwertung Priorität, und dafür müssen wir vor allem regelmässig punkten.»

Sergio: «Wir müssen effizienter werden, und dazu will ich beitragen. Es ist ja nicht so, dass unsere Leistungsfähigkeit inkonstant wäre, aber wir haben nicht immer alles richtig umgesetzt und hatten manchmal auch einfach Pech. Wir dürfen nichts unversucht lassen, um das Beste aus dem zu machen, was wir haben. Das Auto ist schnell, und mit dem ersten Sieg würde sich für mich ein Traum erfüllen.»

Wie gefällt es Ihnen, dass es in dieser Saison so viele verschiedene Rennsieger gibt?

Sergio: «Ich finde die Saison grossartig. Die Leistungsdichte ist sehr hoch, und das ermöglicht eben mehr Teams und Fahrern als früher, um einen Podestplatz oder sogar einen Sieg zu kämpfen.»

Kamui: «Die Gründe für die gestiegene Leistungsdichte sind meiner Meinung nach die Änderungen im technischen Reglement mit dem Verbot der Abgasproduktion für aerodynamische Zwecke und dem Verbot der flexiblen Frontflügel. Dadurch sind die Teams viel enger zusammengerückt. 2012 liegen im Qualifying manchmal zehn Autos innerhalb von zwei Zehntelsekunden. Der kleinste Fehler macht einen riesigen Unterschied für den Startplatz aus. Das Ergebnis von all dem ist, dass wir viele verschiedene Sieger haben, und das ist gut für die Formel 1, gut für die Fans und gut für uns Fahrer.»

Welche Pläne haben Sie für die Sommerpause?

Kamui: «Ich habe mich noch nicht entschieden, weil erst einmal noch ein paar Veranstaltungen und Termine in Japan anstehen. Aber dann suche ich mir ein warmes Plätzchen mit einem Strand.»

Sergio: «Die ersten zwei Augustwochen werde ich mit meiner Familie an einem ruhigen Ort in den USA verbringen. In den verbleibenden beiden Wochen werde ich mich auf mein Training konzentrieren, denn ich will stark in die zweite Saisonhälfte gehen.»

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