Formel 1: Lewis Hamilton versteht jetzt den Ferrari

Sprachblasen der Wortlosigkeit

Von Mathias Brunner
Ein Blick in die edle Runde.

Ein Blick in die edle Runde.

In der FIA-Pressekonferenz wird viel geredet und wenig gesagt. Und die Rennfahrer sind daran nur teilweise schuld.

Gut, ein Dialog wie zwischen Dichtern und Denkern war nicht zu erwarten, aber was die Herren Petrov, Ricciardo, Pic, Kobayashi, Massa und Button in der offiziellen FIA-Pressekonferenz teilweise von sich gaben, war nicht eben, was wir eine Offenbarung nennen würden.

Ein paar Beispiele gefällig?

Charles Pic wird zwei Mal zu seiner Zukunft befragt, die Antwort ist zwei Mal die Gleiche: «Ich fokussiere mich auf meinen Job.»

Den Satz hat er sich bei Vitaly Petrov abgehört, der Minuten zuvor fast wörtlich das Gleiche sagte.

Kamui Kobayashi beteuert, wenn er nur ein wenig mehr Zeit hätte, so wären in Japan mehr Geldgeber aufzutreiben. Wirklich? Wie lange fährt er nun schon für Sauber? Und wieviele Sponsoren hat er mitgebracht?

Fast immer ist die Rede davon, dass man «alles geben wird». Pardon, aber bei den angeblich besten Rennfahrern der Welt erwarte ich nichts Anderes. Und von Millionären wie Massa und Button schon gar nicht.

Ein Grund für diese Phrasendrescherei – fad wie ein Tee im siebten Aufguss – ist die Qualität der Fragen. Die britischen Kollegen wollen von Jenson Button wissen, was Lewis Hamilton von ihm gelernt habe. Wäre das nicht eher eine Frage für Hamilton? Ein deutscher Kollege will wissen, wie Hamilton den Mercedes-Rennstall nach vorne bringen wolle. Wie soll Button das wissen? Wieder ein Engländer fragt Jenson, was er sich wohl von Sergio Pérez abgucken könne. Wie soll das der Champion von 2009 beantworten? Er hat noch keine Minute an der Seite des Mexikaners gearbeitet …

Natürlich hat Kamui Kobayashi Recht, wenn er festhält: «Viele freien Plätze gibt es nicht mehr, einige von uns stehen unter Zeitdruck.»

Aber für diese dreizehn Worte Wahrheit hätten wir den Japaner nicht zur Konferenz bitten müssen.

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