Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Whitmarsh gerät ins Fadenkreuz

Von Peter Hesseler
Der McLaren-Chef gerät mehr und mehr in die Kritik

Der McLaren-Chef gerät mehr und mehr in die Kritik

In England muss sich der McLaren-Teamchef zunehmend kritischen Fragen stellen.

In England regt sich Unmut. Nach der medialen Konzentration auf das Titelduell Vettel gegen Alonso, Red Bull Racing gegen Ferrari, haben einige Journalisten weiter gedacht und die Frage aufgeworfen: Was ist eigentlich mit McLaren-Mercedes los.

Die Chrompfeile von der Insel wirkten zu Saisonbeginn unschlagbar. Und sie waren von Juni bis Ende September das Mass der Dinge, bis Hamilton in Singapur wegen eines Defekts Vettel den Sieg überlassen musste.

Nun stellt man erschrocken fest: Auch dieser Titel geht an McLaren-Mercedes vorbei. Und dann kommt man schnell darauf, dass das Team aus Woking den letzten Fahrertitel 2008 mit Lewis Hamilton gewann, den bislang letzten Konstrukteurstitel 1998 mit Häkkinen und Coulthard.

Jetzt regen sich die Kritiker von Teamchef Martin Whitmarsh. Zumal er auch Hamilton an Mercedes verliert, was McLaren noch viele Siege, Punkte und Sponsoren-Zuwendungen kosten könnte. Whitmarsh sei zu weich, nicht ehrgeizig genug. Whitmarsh wehrt sich. «Wenn ich sauer bin, da können Sie sicher sein, dann merkt derjenige in der Firma oder an der Strecke das auch. Ich fühle mich im Reinen mit dem, was ich tue.»

Whitmarsh ärgert sich indes gewaltig über die Entwicklungsmöglichkeiten der Autos, speziell im Bereich von Auspuff (hoch komplizierte Steuerung der Abgase) und Heckflügel (wo die meisten Teams für kurzzeitig höhere Topspeeds Strömungsabrisse provozieren). «Die Regeln müssten klarer definiert sein.»

Es ist auch aus jedem Zwischenton herauszuhören, dass ein Unternehmen, dass seine Wurzeln nicht in der Formel 1 hat und diesen Sport trotzdem dominiert, Whitmarsh ein Stachel im Auge ist. Er vergleicht die Herangehensweise des Vettel-Teams mit der von Benetton Anfang der 90er Jahre. Auch hier nutzte eine Marke die Königsklasse für Image-Zwecke. Dass sein Team, dass das Geschäft von Grund auf kennt und gelernt hat und seit über 40 Jahren in der Formel 1 fährt dann trotzdem schlechter abschneidet, macht Whitmarsh schwer zu schaffen – und angreifbar.

Wie bei Stefano Domenicali und Ferrari beginnt sein Sessel langsam an Temperatur zuzulegen. Whitmarsh wird unruhig.

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