Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Verwarnung für Vettel und Räikkönen

Von Peter Hesseler
Kimis erster Sieg 2012

Kimis erster Sieg 2012

FIA vergattert Spitzenfahrer nach flapsigem Abu-Dhabi-Interview zu angemessener Wortwahl.

Der Automobil-Weltverband hat die Fahrer zu angemessener Wortwahl aufgerufen. «Wenn man auf diesem Niveau Rennen fährt», teilt die FIA mit, «hat man zu erkennen, dass Interviews mit den Medien Teil des Jobs sind — und akkurate Wortwahl angebracht ist.»

Weitere Verfehlungen dürften Folgen haben, sagte ein FIA-Sprecher.

Grund der Direktive ist das Podiums-Interview, das der ehemalige F1-Pilot David Coulthard in Abu Dhabi mit Kimi Räikkönen und Sebastian Vettel geführt hat. Räikkönen verwendete darin das Wort «shit» – Übersetzung überflüssig. Vettel sprach von «fucked up», was in die gleiche Richtung geht wie Kimis Wortwahl.

Dass zwei Spitzenfahrer ausgerechnet im gläubigen Abu Dhabi verbal vor 60000 Zuschauern live entgleisten, war wohl kaum geplant und dürfte bei einigen Scheichs für Kopfschütteln gesorgt haben.

Wir erinnern uns, dass Jacques Villeneuve im Titelkampf 1997 die strittige Interpretation der Regularien seitens des Weltverbands FIA mit denselben Worten goutierte, die jetzt Vettel und Räikkönen verwendeten. Villeneuve musste damals in der Woche vor dem Kanada-GP aus Amerika in Paris anreisen, um sich abmahnen zu lassen. Reinste Schikane…

Gleichzeitig blieb der damalige FIA-Vize-Präsident Bernie Ecclestone, der sich öffentlich weitaus gossenhafter ausdrückte, von Disziplinarversuchen der Motorsport-Hoheit unbehelligt. Der Präsident war sein Freund, Max Mosley.

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