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Pirelli: Keine nackten Tatsachen

Von Vanessa Georgoulas
Hingucker: Summer Rayne Oakes

Hingucker: Summer Rayne Oakes

In Brasilien wurde die 40. Ausgabe des weltberühmten Kalenders von Formel-1-Reifenausrüster Pirelli vorgestellt.

Für die Jubiläumsausgabe des in Sammlerkreisen hochdotierten Pirelli-Kalenders zog Star-Fotograf Steve McCurry zwei Wochen lang durch die Gassen der Millionen-Metropole Rio de Janeiro. Brasilien diente damit zum dritten Mal als Kulisse für einen Pirelli-Kalender: Patrick Demarchelier (2005) und Terry Richardson (2010) hatten das magische südamerikanische Land schon zuvor in Diensten des italienischen Reifengiganten fotografiert.

McCurrys Arbeiten unterscheiden sich dennoch stark von den Werken seiner Kollegen. Der 62-jährige Amerikaner erklärt: «Mein Ziel war es, Brasilien, seine Landschaft, seine Wirtschaft und seine Kultur zu porträtieren und dabei das menschlichen Element zu berücksichtigen. Diese Geschichte wollte ich mit meiner Kamera erzählen. Für mich ist die Fotografie ein bedeutendes und ausdrucksstarkes Mittel, um die grossen und kleinen Geschichten des täglichen Lebens zu erzählen.»

Und es sind besondere Models, mit denen McCurry Geschichten erzählt. Sie eint ihr starkes persönliches Engagement für Stiftungen, humanitäre Projekte und nichtstaatliche Hilfsorganisationen. Elf Frauen zeigen sich in der 2013er-Ausgabe: Aus Brasilien kommen Isabeli Fontana (sie erschien bereits in den Pirelli Kalendern 2003 von Bruce Weber, 2005 von Patrick Demarchelier, 2009 von Peter Beard, 2011 von Karl Lagerfeld von 2011 und 2012 von Mario Sorrenti), Adriana Lima (sie war bereits im Pirelli Kalender 2005 von Patrick Demarchelier zu sehen), die Schauspielerin Sonia Braga und die Sängerin Marisa Monte. Zudem sind die italienisch-ägyptische Schauspielerin Elisa Sednaoui, das tschechische Model Petra Nemcova, das tunesische Model Hanaa Ben Abdesslem, das äthiopische Model Liya Kebede sowie die US-amerikanischen Models Karlie Kloss, Kyleigh Kuhn und Summer Rayne Oakes abgelichtet.

Wer auf nackte Tatsachen hofft, wird enttäuscht sein. «Ich würde mich als einen Strassenfotografen bezeichnen, der Momentaufnahmen festhält. Nackte Menschen können Sie überall fotografieren. Aber diese Models waren bekleidet, und jede von ihnen engagiert sich für wohltätige Zwecke. Weil es sich um zielstrebige und idealistische Personen handelt, wollte ich sie an einem speziellen Ort fotografieren, und Rio war dafür perfekt», erläutert McCurry.

Der Pirelli-Kalender 2013 enthält 34 farbige Aufnahmen und ist zu einem Bildband gebunden: Er präsentiert 23 Porträts von den Schauspielerinnen und Models, neun Aufnahmen von Szenen des täglichen Lebens, sowie zwei Bilder, zusammengesetzt aus Graffitis und Wandmalereien. Dieser Ausdruck künstlerischer Aktivitäten von Menschen wie du und ich zog die Aufmerksamkeit von McCurry auf sich, denn sie reflektieren die sozialen Aspekte, die er mit seinen Aufnahmen interpretiert. Daher sind sie auf zahlreichen Fotos im Hintergrund zu sehen.

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