Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Hamilton kommt spät, aber gut

Von Peter Hesseler
Hamilton mit Weltmeister Sebastian Vettel

Hamilton mit Weltmeister Sebastian Vettel

Weltmeister von 2008 hat McLaren-Freigabe erst für das Jahresende – für Mercedes-Teamchef Brawn kein Problem.

Vermutlich sind es werbliche Gründe, die es McLaren erschweren, seinen Superstar ziehen zu lassen. Denn mit der Technik wird bekanntlich der kommende Teamleader, Jenson Button, betraut. McLaren muss 2013 voll und ganz auf den Weltmeister von 2009 setzen.

 

Brawn indes glaubt: «Wir müssen uns von einem kritischen Punkt aus nach vorne bewegen. Wir wollen Nico und Lewis die Chance geben, Pole-Positionen und Siege herauszufahren.  Das werden wir versuchen, selbst wenn es nicht möglich sein sollte, mit dem Neuwagen alle selbst gesteckten Ziele zu realisieren.»

 

Mercedes hatte mit dem Silberpfeil zuletzt rund eine Sekunde pro Runde Rückstand auf die Spitze. Mit Hamilton hat man sich nun garantiert den am meisten prädestinierten Fahrer eingekauft, der Mercedes vom Tempo her auf die nächste Stufe führen kann: auf Tuchfühlung zu Red Bull Racing, Ferrari und McLaren.

 

Hamilton, der in der abgelaufenen Saison vier GP gewann (21 insgesamt) und vier weitere Siege auf dem Fuss hatte, aber oft von Defekten gebremst wurde, soll bei Mercedes die für Höchstleistungen nötigen Vibrationen auslösen. Laut Brawn ist das möglich: «Wir sind sehr aufgeregt über die Aussicht, mit Lewis zusammenzuarbeiten. Ich bin sicher, dass es für alle interessant sein wird – und ganz anders als zuletzt mit Michael Schumacher.»

 

Im Gegensatz zu McLaren, wo Fahrer terminlich enormem kommerziellem Druck ausgesetzt werden, soll Hamilton bei Mercedes mit einem hohen Wohlfühlfaktor ausgestattet werden. Das Kalkül: Je mehr Lewis uns vertraut und je besser er sich fühlt, desto stärker wird er sein.

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