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Fan-Report: Jackie Stewart und Johnny Herbert live

Von Daniel Frischknecht
Startschuss der Stars: Paul Di Resta und Johnny Herbert eröffnen die Messe

Startschuss der Stars: Paul Di Resta und Johnny Herbert eröffnen die Messe

Wie jedes Jahr im Januar fand in Birmingham die Autosport-International-Show statt. Es war meine vierte Kurzreise zur weltweit grössten und besten Motorsportmesse. Ein Erlebnisbericht.

In den riesigen Hallen des NEC's (National Exhibition Centre) direkt am Flughafen boten die Organisatoren Der Autosport-International-Show auf einer Fläche von über 95'000 Quadratmetern einen breiten Überblick über den britischen und internationalen Automobilrennsport. Gezeigt wurden nicht nur historische und aktuelle Fahrzeuge, angefangen beim Kart, über Rallye-Autos, Touren- & Sportwagen bis hin zum Formel 1, auch jegliches Zubehör und Ausrüstungsgegenstände für Mensch und Maschine gab es zu sehen.

In diesem Jahr gab es zudem Sonderausstellungen über Sir Jackie Stewart und Rallye-Legende Richard Burns. Sammler von Modellautos, F1-Memorabilia und Liebhaber von Motorsportliteratur kamen ebenfalls nicht zu kurz. Der Büchermarkt in England ist gewaltig gross, auch bei uns längst vergriffene Bücher konnte man da noch finden.
Die ersten beiden Tage waren für die Händler reserviert und nicht öffentlich zugänglich. Am Samstag und Sonntag öffneten sich dann die Pforten für das breite Publikum. Der Eintritt zur Show kostete pro Tag zwar stolze 41 britische Pfund, aber es wurde auch einiges dafür geboten. In diesem Preis war der sogenannte Paddock Pass enthalten, der zum Zutritt zu den offiziellen Autogrammstunden mit den Stars berechtigte.

Motorsport-Stars zum Anfassen...
Die diesjährige Gästeliste las sich wie ein «who is who»  der britischen Motorsportszene. Während den zwei Tagen sind mir Sir Jackie Stewart, Paul di Resta, Johnny Herbert, Allan McNish, Anthony Davidson, Gary Paffett, Andy Priaulx, Jonathan und Jolyon Palmer, Derek Bell, Oliver Turvey, Oliver Gavin, Tiff Needell, Rob Huff, Gordon Shedden, Jason Plato, Matt Neal, einige Nachwuchsleute wie Jake Dennis und Josh Hill (Damon’s Sohn) sowie als einziger «Ausländer» Emanuele Pirro über den Weg gelaufen. Dazu gesellten sich der ehemalige Williams-Vorstandsvorsitzende Adam Parr und die britische TV-Prominenz, Jake Humphrey vom TV-Sender BBC und David Croft von Sky.
Die Autogramm-Stunden waren gut organisiert und liefen ohne Chaos ab. Es wurde immer genau kommuniziert, bis zu welchem Punkt in der Warteschlange ein Autogramm garantiert war. Der publizierte Zeitplan, wer wann und wo auftritt, war zwar manchmal so zuverlässig wie die Lichtmaschine des Red Bull-Renaults im vergangenen Jahr, aber der geneigte Motorsportfan ist ja flexibel und geduldig.

...und auf der Bühne
Die meisten Stars waren beide Tage da und gaben mehrmals pro Tag Autogramme. Zudem gab es auf den Bühnen der Magazine Autosport und F1-Racing viele interessante Interviews, in denen auch mal die eine oder andere Anekdote erzählt wurde, die man bisher noch nicht kannte. Am Lustigsten war der Auftritt von Johnny Herbert. Er ist und bleibt ein Spassvogel. Oft wurden die Zuschauer mit eingebunden und es durften Fragen gestellt werden. Ein Dauerbrenner während den zwei Tagen war die Frage zur Situation um das McLaren-Team. Ist Sergio Perez die richtige Wahl? Tut sich Lewis Hamilton mit seinem Wechsel zu Mercedes wirklich einen Gefallen? Das englische Publikum beantwortete beide Fragen mit einem klaren Nein! Wir dürfen gespannt sein...

Da sich die Interviews auf den zwei Bühnen und die Autogrammstunden zeitlich überschnitten haben, konnte man unmöglich alles sehen oder hören. Ich organisierte mich so, dass ich möglichst viel mitbekommen und möglichst viele mitgebrachte Fotos signieren lassen konnte. Offizielle Autogrammkarten hatte leider keiner dabei. Am Sonntagmorgen hatte ich Glück, als noch nicht viele Besucher da waren und Jackie Stewart bei «seinen» ausgestellten Autos spontan Autogramme schrieb. So konnte ich mir das Anstellen bei seiner offiziellen Autogrammstunde sparen – die Warteschlangen bei ihm sind immer die Längsten.

Viel Lärm und Action
Im Ticketpreis war auch eine tolle 60-minütige Live-Action-Show in einer der angrenzenden Messehallen inbegriffen. Dort wurde eine kleine Tribüne aufgebaut und einige Verrückte zeigen ihr Können: Die Show begann mit drei waghalsigen Motocross-Freestylern, gefolgt von den British Drift Champions, Show-Rennen der Porsche Boxster-Serie, der «British Supermoto Quads» und der quirligen «National Autograss»-Klasse. Nach einer kleinen Stuntshow von Terry Grant, der Präsentation der Nominierten des «McLaren Autosport Young Driver of the Year»-Programms (Gewinner war Jake Dennis), noch mehr Show-Rennen und der sehr lauten und skurrilen «BriSCA F1» (die nicht umsonst den Untertitel «heavy metal motor racing» trägt) folgte auch noch eine Monster-Truck-Demonstration. Zum Finale übernahm nochmals Terry Grant das Feld. Alles in allem war das eine unterhaltsame Stunde mit viel Lärm, Action, Licht und Laser.

Ein Geschenk zum Schluss
Zum Schluss noch eine kleine, nette Anekdote, die sich kurz vor meiner Abreise ereignete: An einem Stand mit historischen Rennfotos gab es eine Glasvitrine mit diversen Motorsport-Büchern. Alle nicht sehr aktuell, aber doch in neuwertigem Zustand und zu Spottpreisen angeboten (die Preise reichen von einem bis zu drei britischen Pfund pro Stück). Während ich ein wenig rumstöberte kam der Standbesitzer auf mich zu, streckte mir zwei Plastiktüten entgegen und sagte: «Die Show schliesst bald - nimm dir mit, was du willst, es ist alles umsonst! Wir sind froh, wenn das alte Zeug weg ist.» Glück muss man haben! Dafür nahm ich gerne das schwere Handgepäck auf meiner Heimreise in Kauf.

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