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Sebastian Vettel: «Der Rost war schnell weg»

Von Werner Jessner
Sebastian Vettel

Sebastian Vettel

Interview mit dem dem dreifachen Weltmeister: Vettel über Schnee und Kälte, das Leben in der Schweiz und seine Fans.

Formel-1-Fahrer werden gerne zu Superstars verklärt. Einigen geht bei so viel Lob die Bodenhaftung verloren. Nicht so dem Heppenheimer Sebastian Vettel. Werner Jessner hat dem Red-Bull-Racing-Piloten für THE RED BULLETIN auf den Zahn gefühlt.

Was hast du in der Formel-1-losen Zeit am meisten vermisst?

Ganz klar das Fahren. Nach ein paar Runden beim ersten Test war der Rost runtergefahren, und ich habe das getan, was ich am liebsten mache.

Die Formel 1 bewegt sich zwischen Frühling und Sommer. Wie viel kriegt ein Weltmeister eigentlich noch von den Jahreszeiten mit?

Vermutlich mehr als einer, der immer zu Hause ist, weil die Natur von einem Besuch daheim zum nächsten einen grossen Sprung gemacht hat. Du joggst eben noch durch Schneematsch, und – ruckzuck – beim nächsten Mal blüht alles um dich herum...

Winter...

... hab’ ich unheimlich gern. Kälte, Schnee, das ist doch schön.

Wer schaufelt zu Hause den Schnee weg?

Da kann man schon mal selbst Hand anlegen. Ich hab’ zwar Hilfe, aber wenn es sein muss, greif’ ich durchaus selbst zur Schaufel. Mein Haus in der Schweiz liegt auf bloss 500 Meter Seehöhe.

Machst du dein Frühstück zu Hause selbst?

Wenn ich Zeit habe, sehr gern. Ich liebe ein grosses und langes Frühstück mit Müsli und frischem Obst als festem Bestandteil. Die zwei Trainingseinheiten müssen sich aber trotzdem ausgehen, und sooo früh aufstehen mag ich auch nicht unbedingt.

Kaufst du selbst ein?

Nicht immer, aber manchmal. Um ehrlich zu sein: Meine Freundin kauft öfter ein als ich.

Wie viel Bargeld hast du so eingesteckt?

Irgendwas zwischen null und 400 Euro, je nachdem, wie lang mein letzter Besuch beim Geldautomaten her ist. Ich hab gern ein wenig Bares in der Tasche, trotz Kreditkarte. Am Getränkeautomaten in Japan oder am Parkautomaten hilft dir die unter Umständen nämlich wenig. Dass ich mit zehn Euro in der Tasche nach Australien fliege, ist eher die Ausnahme, aber schon vorgekommen. Allerdings bin ich mit diesen zehn Euro damals auch wieder nach Hause gekommen.

Deine letzte Investition über 100 Euro...

... war ein Nass-/Trockensauger für den Garten.

Du bist mit Fans unglaublich geduldig. Bloss gute Erziehung oder emotionaler Mehrwert?

Es ist schön, Fans zu haben. Manche stehen sich stundenlang die Beine in den Bauch, bei jedem Wetter. Allen kann ich es leider nicht recht machen, aber ich bemühe mich, so gut es geht. Manche Fans trifft man immer wieder, über Jahre hinweg, da baut sich dann schon eine gewisse Vertrautheit auf.

Es kann auch schnell einmal zu viel werden. Wie funktionieren kleine Fluchten in der Schweiz?

Also, flüchten tu ich nie. Es ist eher so, dass man immer gerne wieder nach Hause zurückkommt. Was die Schweizer betrifft: Sie sind grundsätzlich sehr zurückhaltend. Man merkt, dass man erkannt wird, aber man wird selten direkt angesprochen. Wenn ich allein sein will, kann ich etwa spazieren gehen, kein Problem.

Ohne Formel 1 hättest du nach dem Abi wahrscheinlich ein Studium begonnen. Wo wärst du heute?

Ein Teil meines Freundeskreises befindet sich gerade genau an dieser Schnittstelle zwischen Ausbildung und Beruf: Der eine hat gerade seinen ersten festen Job begonnen, der Nächste macht seinen Doktor, der andere steckt noch im Studium. Ob ich schon wüsste, was ich bis zu meinem Lebensende machen würde? Eher nicht. Je nachdem, wie sehr man sich bemüht und wie mobil man ist, stehen einem heute viel mehr Möglichkeiten offen, als ich es in meiner Schulzeit ahnen konnte.

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