Formel 1: So geht es mit Sergio Perez weiter

Nach Malaysia: Gehört Stallorder wieder verboten?

Kolumne von Mathias Brunner
Barrichello: In Österreich 2002 der Schnellere, aber Schumi gewann dank Stallorder

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Nach Vettel/Webber und Hamilton/Rosberg – was müssen wir aus der Farce von Sepang lernen?

Noch immer wird hitzig diskutiert: Soll ein Formel-1-Fahrer auf Stallorder pfeifen, so wie es Sebastian Vettel bei Red Bull Racing getan hat? Oder soll er sich, murrend und widerwillig, dem Befehl von der Boxengasse unterordnen, so wie Mercedes-Fahrer Nico Rosberg?

Sollte Stallorder in der Formel 1 wieder verboten werden?

Das Einzige, worin sich Fans und Fachleute (und wir) einig sind: Wir wollen packenden Formel-1-Sport sehen (das war in Malaysia der Fall), mit – idealerweise – dem schnelleren, intelligenteren und besseren Mann vorne (das haben wir nicht unbedingt gesehen).

Stallorder ist derzeit erlaubt. Wäre es an der Zeit, sie wieder zu verbieten?

Das Problem wäre doch dann: Es wird immer wieder Fälle geben, in welchen der Kommandostand regulierend eingreift, mehr oder weniger gut kaschiert.

Es ist nachvollziehbar, wenn ein Team im Kampf um den Titel (Fahrer oder Marken) den einen dem anderen Fahrer vorzieht. Soll man den Rennställen diese Möglichkeit wirklich nehmen?

Viele Fans kritisieren heute: Warum eine Stallorder so früh in der Saison?

Aber Kritiker der Kritiker haben auch hier schnell eine Antwort bereit – wenn am Ende Vettel nur wenige Punkte zum Titel fehlten, würden dann nicht viele das Rennen von Malaysia hervorkramen und sagen: da hat er eben die acht Punkte verschenkt?

Fazit: Später ist man immer der Gescheitere, das gilt auch für die Einsicht von Sebastian Vettel nach seinem moralisch fragwürdigen Sieg.

Man kann Sebastian Vettel gegenüber wegen seines Racer-Instinkts nachsichtig sein oder ihn der Skrupellosigkeit anprangern. Die nachhaltigere Frage wird sein, wer bei Red Bull Racing das letzte Wort hat – der Teamchef Christian Horner oder der Starfahrer?

Gleichzeitig kann man Nico Rosberg für seine Teamplayer-Qualitäten loben oder ihn als Weichei und Verlierer abstempeln (ein Vettel hätte Hamilton überholt).

Fakt aber ist: Nico Rosberg hat sich Respekt erworben (wenn auch zähneknirschend), Vettel hat eher Respekt verloren, nicht nur jenen von Mark Webber.

Ein anderes Fazit: Für Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone und den Autoverband FIA gibt es keinen Handlungsbedarf.

Im Anschluss an den WM-Auftakt in Australien war die Formel 1 am Dienstag nach dem Rennen aus den Schlagzeilen verschwunden, nun redet die ganze Sportwelt tagelang vom Malaysia-GP. Bernie Ecclestone wird sich die Hände reiben.

Und abgesehen davon, dass FIA-Chef Jean Todt eher durch eine Wahlkampf-Tour in eigener Sache als durch Rückgrat bei Formel-1-Fragen glänzt: Das Ansehen des Sports hat nicht gelitten.

Wer wegen Vettel gegen Webber und Rosberg gegen Hamilton vorschützt, er werde wegen des Malaysia-GP nicht mehr Formel 1 gucken, der hätte schon nach den Ferrari-Befehlsausgaben für Schumacher/Barrichello und Alonso/Massa rot sehen und zur Fernbedienung greifen müssen.

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