Formel 1: So geht es mit Sergio Perez weiter

China-GP: Erster Saisonsieg von Alonso!

Von Vanessa Georgoulas
Fernando Alonso: Siegesfeier in Shanghai

Fernando Alonso: Siegesfeier in Shanghai

Jubel bei Ferrari: Fernando Alonso sichert der Scuderia in Shanghai den ersten Saisonsieg.

«Fe-no-me-na-le, Fe-no-me-na-le», krächzte es aus dem Boxenfunk von Fernando Alonso, als er auf dem Shanghai International Circuit nach 56 Runden als Erster die Ziellinie kreuzte. Es war die Stimme von Renningenieur Andrea Stella, der dem Ferrari-Star im Namen des ganzen Teams gratulierte. Der Sieger freute sich: «Die Reifen haben besser funktioniert als gedacht, ich hatte keine Probleme mit dem Auto und es lief wie am Schnürchen.»

Der ehemalige GP-Pilot und heutige Sky-TV-Experte Marc Surer lobt: «Alonso ist phänomenal gefahren, der war heute nicht zu stoppen.»Auch Ferrari-Teamchef Stefano Domenicali freute sich: «Wir hatten heute ein wirklich starkes Tempo, haben die richtigen strategischen Entscheidungen getroffen und sind sehr glücklich.»Der 47-Jährige aus Imola weiss aber auch: «Wenn wir unsere Ziele erreichen wollen, dann reicht ein Sieg nicht.»

Lewis Hamilton: «Konnten das Tempo nicht mithalten»
Die Mannschaft aus Maranello hatte die richtige Reifenstrategie gewählt und den Asturier auf weichen Reifen ins Rennen geschickt. Auch Kimi Räikkönen, der knapp zehn Sekunden später als Nächster ins Ziel kam, und Lewis Hamilton, der sich vor dem wild angreifenden Sebastian Vettel auf dem dritten Platz ins Ziel rettete, hatten diese Strategie gewählt.

Räikkönen erwischte aber einen schlechten Start und beschädigte sich kurz darauf seinen Frontflügel am Heck von Sergio Pérez’McLaren. Der «Iceman»ärgerte sich noch auf dem Podium: «Nach dem schlechten Start war Pérez neben mir und ich musste aufs Gras ausweichen. Dabei habe ich ihn am Heck berührt und mir den Frontflügel beschädigt. Es hatte nicht so schlimme Auswirkungen, aber ohne Schaden hätten wir ganz bestimmt noch mehr Tempo machen können.»Surer widerspricht: «Alonso hätte er aber nicht geschnappt, der war heute einfach zu schnell.»

Hamilton bedauerte: «Leider konnten wir heute das Tempo der anderen nicht mithalten.»Auch Mercedes-Motorsportdirektor Toto Wolff bestätigt: «Wir waren einfach nicht schnell genug.»Gleich nach der Zieleinfahrt des Weltmeisters von 2008 funkte Teamchef Ross Brawn: «Wir sind noch nicht ganz da, aber es fehlt nicht mehr viel.»

Vettel: «Das hat mit Rennfahren nichts zu tun»
Vettel hatte hingegen beim Start auf die Medium-Mischung gesetzt und musste sich nach einem kleinen Fehler in der letzten Kurve mit dem vierten Platz begnügen. Der Red Bull Racing-Pilot analysierte hinterher: «Wenn man die Zeit, die am Ende gefehlt hat, suchen will, dann muss man das eher am Anfang des Rennens machen.»Teamchef Christian Horner pflichtet dem dreifachen Weltmeister bei: «Wir haben bis zum ersten Boxenstopp zu viel Zeit hinter Nico Hülkenberg verloren. Da hätten wir schneller fahren können und dann wäre auch ein Podestplatz möglich gewesen.»

Vettel nutzte die Gelegenheit, um seinem Ärger über den enormen Reifenabbau Luft zu machen: «Das hat im Moment nicht viel mit Rennfahren zu tun, wenn man das ganze Rennen auf die Reifen achten muss.»Auch der dreifache Formel-1-Weltmeister und RTL-TV-Experte Niki Lauda fordert: «Die Reifen müssen länger halten. Ich weiss, dass Pirelli daran arbeitet. Für Bahrain wird das aus Zeitgründen noch nicht möglich sein, aber ab Barcelona sollten die Gummis besser halten.»

Als Fünfter kam McLaren-Pilot Jenson Button ins Ziel, der auf eine Zwei-Stopp-Strategie gesetzt hatte. Alonsos Teamkollege Felipe Massa musste sich mit dem sechsten Platz begnügen. Er durfte sich immerhin über den schnellsten Boxenstopp des Grand Prix freuen: Die Mannschaft aus Maranello fertigte den kleinen Brasilianer in 2.4 Sekunden ab. Den absoluten Rekord hält immer noch das Weltmeisterteam Red Bull Racing mit 2.05 Sekunden.

Eine beachtliche Leistung vollbrachte Daniel Ricciardo: Der Toro-Rosso-Fahrer kam noch vor dem Force India von Paul di Resta als Siebter über die Ziellinie. Surer gesteht: «Das ist eine Überraschung, Toro Rosso und Ricciardo waren in den beiden Rennen zuvor nirgends und plötzlich sind sie wieder da. Und zwar nicht nur in der Qualifikation, sondern auch im Rennen. Das war wirklich eine Superleistung.»Auch Nico Hülkenberg, der Vettel im ersten Teil des Rennens das Leben schwer gemacht hatte, durfte sich freuen: Der Sauber-Pilot sicherte sich mit dem zehnten Platz einen WM-Punkt.

Die Pechvögel des China-GP
Auf der Verliererseite fanden sich Mark Webber, Adrian Sutil und Nico Rosberg wieder. Der Red Bull Racing-Pilot musste nach dem Treibstoff-Malheur aus der Boxengasse starten und beendete das Rennen schliesslich in der 16. Runde, weil er sein rechtes Hinterrad verlor.

Schon in der fünften Runde war das Rennen von Adrian Sutil gelaufen. Der Force-India-Rückkehrer wurde von Sauber-Neuling Esteban Gutiérrez am Ende der Geraden von der Strecke gerammt, und klagte hinterher: «Ich denke, er hat sich verbremst oder war einfach zu spät auf der Bremse. Beim Einlenken habe ich hinten einen Schlag gespürt und dann war mein Heckflügel kaputt.» Auch für den 21-jährigen Mexikaner war das Rennen nach dieser Kollision vorbei.

Ein enttäuschendes Aus erlebte auch Nico Rosberg, den ein Stabilisator-Bruch in der 22 Runde aus dem Rennen warf. Der Mercedes-Pilot, der sich vor dem Rennen noch Hoffnungen auf ein gutes Resultat machen durfte, klagte hinterher: «Mein Auto untersteuerte stark, und plötzlich war das innere Vorderrad in der Luft, das war ganz komisch.»

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