Nico Rosberg: «Ich will endlich ins Auto steigen»
Nico Rosberg will endlich wieder fahren
Ein kaputter Stabilisator zwang Nico Rosberg in Schanghai dazu, seinen F1 W04 vorzeitig in der Garage zu parken. Zweiter Ausfall im dritten Rennen, das könnte schon Frust auslösen. Nein sagt Rosberg, frustriert sei er nicht gewesen. «Es war nur enttäuschend, nicht ins Ziel zu kommen. Jetzt freue ich mich auf das Rennen hier, denn ich habe ein gutes Auto und glaube, dass ich es dieses Wochenende wirklich schaffen kann. Das ist ein wirklich gutes Gefühl.»
In Bahrain war der Wiesbadener letztes Jahr Fünfter, dieses Jahr sollte es besser laufen, hofft er, «da das Auto viel besser ist. Letztes Jahr war unser größtes Problem, dass die Reifen überhitzt haben, ich bin aber sehr zuversichtlich, dass wir uns in diesem Punkt sehr verbessert haben. Ich arbeite mit den Ingenieuren zusammen und versuche, so viel wie möglich zu helfen, damit wir wirklich alles im Griff haben und uns weiterentwickeln und so gut sind wie die Besten. Das war letztes Jahr unsere Schwäche, aber das war letztes Jahr. Wir sind alle sehr motiviert und ich kann es kaum erwarten, endlich ins Auto zu steigen.»
Abgesehen von Nico Rosbergs Pech in Australien und China scheint Mercedes in dieser Saison um einiges näher an die große Konkurrenz von Red Bull Racing und Ferrari herangekommen zu sein. Der 27-Jährige wagt aber keine Prognose, ob das auch so weitergehen werde.
«Wir haben letztes Jahr gesehen, dass man auf einer Strecke sehr gut sein kann, auf der nächsten wieder zurückfällt und dann wieder einen Schritt nach vorne macht. Man muss abwarten, wie sich die Ding entwickeln», gibt er zu bedenken. «Ich würde keine Strecke als wirklichen Indikator für unsere Form nehmen. Warten wir einfach die nächsten paar Rennen ab und dann werden wir klarer sehen, ob wir mit den anderen mithalten können oder nicht.»
Zum immer wieder heiß diskutierten Thema Reifen meint Nico Rosberg, sie seien mit Sicherheit eine große Herausforderung. «Es gibt da so viele Aspekte, die man berücksichtigen muss: Körnen, Abrieb, Überhitzung und all das. Das ist für die Ingenieure eine eigene Herausforderung. Um die WM zu gewinnen, muss man die Reifen am besten von allen verstehen und das Meiste aus ihnen herausholen.»
Auch der Fahrer sei zum Teil mit dafür verantwortlich, wie schnell die Walzen abbauen, betont er. «Das ist eine Kunst für sich. Als Fahrer hat man da großen Einfluss, wenn man die Reifen vernünftig behandelt und nicht überfährt. Das ist eine große Herausforderung und, wie ich finde, eine sehr interessante. Es macht auch Spaß.»
Wenn er die Wahl hätte, würde er sicher am liebsten nur Qualifying-Runden fahren, sagt der Mercedes-Pilto weiter. «Aber das ist kaum möglich, egal mit welchen Reifen. So, wie es jetzt ist, empfinde ich es aber auch als ganz eigene Herausforderung, das zu optimieren, was man hat und immer zu versuchen, so viel wie möglich daraus zu machen. Nicht am Anfang den Reifen zu sehr zu schinden und dann am Ende nichts übrig zu haben. So ist der Sport im Moment und ich finde es bis zum gewissen Grade gut.»
Weniger schön sei es jedoch mit der weichen Mischung, erinnert sich Rosberg. «Da war die Situation extrem. Ich denke aber, alle Teams arbeiten daran, die Situation zu verbessern. Alle reden mit Pirelli, wie man sie optimieren könne. Das passt schon.»
Auf die Frage, wie es ihn gefalle, das vierte Jahr in Folge eine Weltmeister als Teamkollegen zu haben, antwortet Nico, das sei gerade das Schöne an diesem Sport. «Das ist es, was mir an dem Sport so gefällt. Der Konkurrenzkampf, die Herausforderung. Deshalb war es auch sehr schön, Michael als Teamkollegen zu haben. Das waren drei Jahre sehr guter Erfahrungen für mich. Ich freue mich auch, dass ich ihn drei Jahr in Folge geschlagen habe. Jetzt habe ich die neue Herausforderung mit Lewis. Er hat frischen Wind ins Team gebracht und neben ihm muss ich mich wieder neu anpassen und das hilft mir auch, mich zu verbessern. Es war klar, dass es nicht einfach werden würde, es ist aber gut so.»
Leid täte ihm Schumacher nicht, dass er nach seiner einzigartigen Karriere mit sieben WM-Titeln drei Jahre lang nicht mehr mithalten konnte und das Pech hatte, in einem Auto zu sitzen, das nicht wirklich konkurrenzfähig war. «Ich finde, dass er drei Jahre in einem guten Auto saß und sehr gutes Geld verdient hat. Das würde ich nicht als Pech bezeichnen.»