Formel 1: So geht es mit Sergio Perez weiter

Nico Rosberg: «Das waren eben alles Weich-Eier!»

Von Mathias Brunner
Nico Rosberg: «Das Auto wölbt sich unter dir.»

Nico Rosberg: «Das Auto wölbt sich unter dir.»

Der Mercedes-Pilot über das heisseste Rennen des Jahres: «Das Chassis beginnt sich unter der Hitze zu wölben!»
Gut ein Dutzend Medienvertreter haben sich bei Nico Rosberg eingefunden. Das überschaubare Interesse liegt an einem alten Problem im Fahrerlager: Die besten Piloten werden zu ungefähr der gleichen Zeit den Medien vorgesetzt. Auch bei der Presse-Arbeit gilt das Formel-1-Motto: Jeder ist sich selbst der Nächste ...

Nico, Sepang wird als das heisseste Rennen des Jahres bezeichnet, hat das noch immer Gültigkeit?

Ja, das stimmt schon. Normalerweise müsste man zwei Wochen vor diesem Rennen herkommen, um sich richtig darauf vorzubereiten. Leider geht es nicht. Also arbeitet man im Winter hart an sich selber, um so fit als möglich in die Saison zu gehen. Abgesehen davon muss man sehr viel trinken.

Von wie viel reden wir hier?

Du verlierst im Rennen leicht vier Liter Flüssigkeit. Also trinkt man in den Tagen zuvor schon sehr viel, wir reden da leicht von sechs Litern am Tag.

Wie erlebt man diese Hitze im Cockpit?

Das ist schon extrem. Du trägst die feuerfeste Unterwäsche, dann den Overall, natürlich den Helm, da hast du immer das Gefühl, du bekommst überhaupt keine Luft mehr. Dann hast du noch die engen Sicherheitsgurte, die dich nicht frei atmen lassen. Zudem sitzt du in einer Karbon-Schale, welche auf deinen Körper gegossen wurde. Du hast null Platz. Die Hitze bleibt quasi im Auto stehen. Und keiner darf vergessen, dass wir ja knapp überm Boden sitzen, ich spüre also im Hintern die Hitze vom Asphalt! Der Boden ist ja schnell mal 50 Grad heiss, und ich sitze beinahe drauf. Das geht so weit, dass sich das Chassis wegen der Hitze zu wölben beginnt!

Arbeitest du in deinem Auto mit einer Art Kühlung?

Nein, keine Kühlung.

Das war bei deinem Vater anders. Der brauchte schon Kühlung.

(Beginnt zu schmunzeln.) Tja, das waren eben alles Weicheier – wir sind heute die viel härteren Kerle!

Aber wie akklimatisiert man sich?

So viel kannst du gar nicht machen, abgesehen von der Arbeit im Winter, die ich erwähnt habe. Du musst so viel Zeit als möglich im Freien verbringen, das hilft.

Wisst ihr inzwischen, wieso ihr euch mit dem einen Reifen in Australien schwerer getan habt?

Wir haben unsere Theorien, aber im Detail wissen wir es noch nicht. Hier sind die äusseren Bedingungen komplett anders. Aber generell stehen wir reifenmässig viel besser da als vor einem Jahr.

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