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Reifenschäden: Jetzt geht Pirelli in die Offensive

Von Mathias Brunner
Böse Überraschung für Paul Di Resta

Böse Überraschung für Paul Di Resta

Formel-1-Alleinausrüster sieht nicht gut aus: Auf der Suche nach den Reifenschäden in Bahrain und Barcelona.
Alleinausrüster in der Formel 1 zu sein, hat seine Vor- und Nachteile. Jeder Sieg ist konkurrenzlos, und zweifellos sind die Mischungen der Mailänder ein wesentlicher Grund dafür, warum die Formel-1-Rennen derzeit so abwechslungsreich verlaufen.

Jedoch: Geht etwas schief, zeigen alle mit dem Finger auf einen. Und genau das passiert derzeit. Reifenschäden an den Autos von Massa (gleich zwei Mal) und Hamilton (alle in Bahrain) sowie Di Resta (hier in Barcelona) haben aufhorchen lassen.

Die Schaden-Analyse ergab: Bei Felipe Massa hatte einmal ein Fremdkörper den Reifen verletzt, beim anderen Schaden war es zur Ablösung der Lauffläche gekommen, die Experten sprechen hier vom Delaminieren. Ähnliches war an den Autos von Hamilton und Di Resta zu sehen.

«Natürlich sehen wir da nicht gut aus», sagt Pirelli-Rennchef Paul Hembery.

Das drängt nun die Frage auf: Weisen die italienischen Reifen eine Schwachstelle auf, die solche Schäden begünstigt?

Fakt ist: Das Ablösen der Lauffläche bei voller Fahrt ist gefährlich und sieht spektakulär aus. Erstaunlicherweise bleibt der Reifen aber voll aufgeblasen, nur hat sich eben der Gummi von der Karkasse verabschiedet.

Pirelli arbeitet derzeit im Labor daran, den Schäden auf den Grund zu kommen. Entsprechende Prüfstände in Mailand können die Reifen auf rund 400 km/h beschleunigen, die Lauffläche kann in verschiedenen Winkeln aufs Rollband angestellt werden.

Fakt ist auch: Pirelli hat für 2013 nicht nur neue Mischungen gebacken, sondern auch die Konstruktion geändert. Damit steht der Verdacht im Raum, dass die Reifenschulter möglicherweise zu wenig stark konstruiert wurde.

Aber ex-GP-Pilot Anthony Davidson meint: «Ich kann mir nicht vorstellen, dass wir hier von einem strukturellen Problem sprechen. Mir wird gesagt, der Reifen sei zu heiss geworden. Aber wieso sollte ein Reifen am Force-India-Renner heisser werden als einem anderen Wagen? Nein, ich glaube, das Problem liegt eher bei der Verbindung von Schulter und Lauffläche. Möglicherweise sprechen wir auch von einem Problem in der Qualitätskontrolle.»

Paul Hembery spricht während des dritten freien Trainings gegenüber der BBC erneut von Fremdkörper-Einwirkung. «Der Grund, wieso die Reifen dann die Lauffläche lösen und nicht platt werden, liegt an einem kraftvolleren Gürtel. Wir glauben, der Schaden am Reifen von Di Resta ist ein Abziehbild der anderen Schäden. Fremdkörper dringen nicht mehr in den Reifen ein, aber das Eindringen führt zu einer Überhitzung der Lauffläche, worauf sie sich dann ablöst. 2012 wäre der Reifen wohl platt geworden. Diese Änderung haben wir aus Sicherheitsgründen vorgenommen.»

Pirelli geht weiter in die Offensive: Nicht nur, dass intensiv nach der Ursache der Schäden geforscht wird und sicherheitsbedingte Änderungen an den Reifen nicht ausgeschlossen werden, die Italiener wollen auch in der kommenden Woche über die exakten Gründe der Laufflächen-Ablösung detailliert informieren.

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