Formel 1: So geht es mit Sergio Perez weiter

3. Training Spanien-GP: Massa glänzt im Ferrari

Von Vanessa Georgoulas
Hauchdünner Vorsprung: Felipe Massa war sechs Tausendstel schneller als Kimi Räikkönen

Hauchdünner Vorsprung: Felipe Massa war sechs Tausendstel schneller als Kimi Räikkönen

Bei der Generalprobe vor dem Qualifying zum Spanien-GP in Barcelona drehte Felipe Massa die schnellste Runde - vor den Augen von Ferrari-Chef Luca di Montezemolo.

Der Regen blieb im dritten freien Training zum Grossen Preis von Spanien aus. Die Formel-1-Stars durften zum letzten Mal vor dem Qualifying auf trockener Piste ausrücken. Und verloren keine Zeit: Red Bull Racing schickte Zugpferd Sebastian Vettel gleich mit einem grün besprühten Frontflügel raus. Die Flow-viz genannte, zähflüssige Farbe soll die Strömungen am Renner sichtbar machen, wie Ex-GP-Pilot und Sky-TV-Experte Marc Surer erklärt: «Die Teams wollen wissen, wo die Luft hingeht und ob die Voraussagen aus dem Windkanal zutreffen. Auch wenn man im Windkanal versucht, alle möglichen Positionen des Autos zu simulieren, bleibt die Strecke der ehrlichste Messpunkt.»

Obwohl sich die Weltmeister-Truppe in der Box bemühte, die Nasenspitze von Hungry Heidi durch geschicktes Positionieren der Mechaniker zu verstecken, war klar zu erkennen, dass der Weltmeister mit einem neuen Frontflügel-Modell mit interessanten Luftleit-Elementen an der Unterseite unterwegs war. Nachdem Vettel schon am Vortag mit der Tagesbestzeit sein Tempo unter Beweis gestellt hatte, konzentrierte er sich auf die Testarbeit und drehte dabei die fünftschnellste Runde. Sein Teamkollege Mark Webber war auf seiner schnellsten Runde etwas flotter unterwegs, und sicherte sich den dritten Platz auf der Zeitenliste.

Rückschlag für McLaren
McLaren verzichtete darauf, den neuen Frontflügel an die Dienstwagen von Sergio Pérez und Jenson Button zu schrauben. Nur die Änderungen am Unterboden und die schmaleren Seitenkästen wurden wieder ausgefahren. Teamchef Martin Whitmarsh seufzte: «Freitag war für uns eine Enttäuschung, zuerst störte uns der Regen, dann konnten wir mit den neuen Teilen nicht die erhofften Ergebnisse erzielen. Wir haben am Auto viel geändert, um die Balance zu verbessern, aber in die Top-Ten vorzustossen, wird ein hartes Stück Arbeit. Wir schaffen es nicht, die Reifen schnell genug auf Temperatur zu bringen. Das gilt für beide Mischungen.»

Und als wären das nicht schon genug Sorgen kamen im dritten freien Training weitere Probleme hinzu. Zur Halbzeit klagte Pérez in den Boxenfunk: «Die Lenkung fühlt sich viel zu leicht an.» Das Problem mit der linken Vorderradaufhängung zwang den 23-Jährigen aus Guadalajara an die Box. Dort wurde neben einer defekten Bremsbelüftung, die sich der Mexikaner beim Ritt über die Randsteine in Kurve 16 ruiniert hatte, auch ein Problem mit der Servolenkung diagnostiziert.

Auch Button kam nicht auf Touren und blieb über eine Sekunde langsamer als die Spitzenreiter. Der Weltmeister von 2009 musste sich am Ende mit Platz 12 begnügen, Pérez schaffte es sogar nur auf Platz 14 des Zeitenmonitors. Surer erklärte: «Die neuen Teile funktionieren nicht, in Bahrain waren die beiden McLaren-Piloten noch besser bei der Musik, hier in Barcelona erleben sie einen Rückschlag.»

Hoher Besuch an der Ferrari-Boxenmauer
Die Bestzeit von 1:21,901 min fuhr Felipe Massa vor den Augen von Ferrari-Chef Luca di Montezemolo, der die Arbeit seiner Schützlinge von der Boxenmauer aus beobachtete. Der 65-jährige Italiener freute mit dem kleinen Brasilianer, der nur sechs Tausendstel schneller als Lotus-Star Kimi Räikkönen war.

Lokalmatador Fernando Alonso nahm es gemütlicher als sein Teamkollege und klassierte sich hinter Vettel auf dem sechsten Platz. Räikkönens Nebenmann Romain Grosjean war schneller als die beiden Weltmeister unterwegs und sicherte sich den vierten Platz hinter Webber.

«Da haben wir noch nicht alles gesehen», winkt Surer mit Verweis auf die Rundenzeiten ab. «In den Wintertests haben wir 1:20er-Zeiten gesehen, ich glaube, da waren bei allen noch ein paar Kilo Sprit im Tank.» Zur Erinnerung: Zehn Kilo Sprit machen auf dem Circuit de Catalunya einen Unterschied von dreieinhalb Zehntelsekunden aus.

Auch das Mercedes-Team konnte sich im Vergleich zum gestrigen Tag nicht verbessern: Lewis Hamilton drehte die neuntschnellste Runde, Nico Rosberg verpasste die Top-Ten der Zeitenliste um acht Hundertstel und musste sich mit dem elften Platz begnügen. Surer weiss: «Die Hinterreifen sind das Problem von Mercedes.»

Problemzonen offenbarten auch die Sauber-Boliden. Nico Hülkenberg und Esteban Gutiérrez rückten erneut mit dem neuen Heckflügel aus, der sich Tags zuvor bewährt hatte. Surer erklärt: «Der neue Heckflügel ist ein kleiner Fortschritt, aber die anderen Teams bleiben auch nicht stehen. Offenbar fehlt die Stabilität beim Bremsen. Wenn das Auto beim Anbremsen unruhig ist, hat man nicht den Mut, bei hohen Geschwindigkeiten einzulenken. Das ist ganz wichtig für das Vertrauen des Fahrers.»

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