Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Monaco: Grosser Preis mit Grossem Gatsby

Von Elmar Brümmer
Leonardo DiCaprio in der Rolle des grossen Gatsby

Leonardo DiCaprio in der Rolle des grossen Gatsby

Vor dem Formel-1-GP von Monaco: Die Filmfestspiele im nahen Cannes passen zum Prestigerennen.

Vom Typ her würde ja eher Nico Rosberg in die Rolle des «Grossen Gatsby» passen, der – ausser Konkurrenz bei den Filmfestspielen von Cannes gezeigt worden ist.

Aber Nicos Teamkollege Lewis Hamilton ist es, der die Philosophie des neuen Hollywood-Streifens auf den Punkt bringt – obwohl er doch eigentlich nur über seine ureigene Profession spricht: «Jedes Mal, wenn ich die Formel 1 betrachte, ist sie von viel Spass umgeben. Aber nicht alle haben wirklich Spass. Ich möchte jedoch Spass haben in der Zeit, in der ich in der Formel 1 bin. Und dieses Jahr ist das erste Jahr, das ich wirklich geniesse.»

Grosser Preis und Grosser Gatsby.

Die Moral und Gesetze der äusseren Welt bleiben in Gatsbys Palast ebenso draussen wie im Fahrerlager am Hafenkai, allein das persönliche Fortkommen zählt. Glanz, Schönheit, Autos. Überfluss und Überflüssig. Und natürlich die eigene Eitelkeit. Hie wie da nicht als Sünde, sondern als Tugend wahrgenommen.

Dann ist da im opulenten Film von Baz Luhrman noch jenes riesige Plakat, das über dem Tal der Asche wacht, und ein übergrosses Paar Augen hinter einem Brillengestell zeigt. Die Augäpfel von Doktor T.J. Eckleburg. Kann denn solche Namensähnlichkeit noch Zufall sein, wenn es um schnelle Geschäfte, steilen Aufstieg und drohenden Verfall geht?

Es noch einmal richtig schön krachen lassen, bevor die grosse Depression ausbricht, die sich schon lange abzeichnet. So verhält es sich mit vielen Problemfeldern im nach aussen immer noch so glitzernden Renngeschäft. Wie viel Energie wird weiter in persönliche Anfeindungen gesteckt, und wie wenig dagegen in noch effektivere Sparmassnahmen, nachdem zwei Drittel der Teams ob mangelnder Sponsoren und gestiegener Kosten finanziell mit dem Rücken zur Wand stehen. Dabei hat Ignoranz noch nie geholfen in der Krise. Woher soll denn das Geld für die Verdoppelung der Motorenleihgebühren kommen? Die ewige Macht und Ohnmacht des Geldes.

Jeder benutzt jeden, um den eigenen Traum aufrecht zu erhalten. Und wenn der eine nicht glücklich werden kann, soll es auch der andere nicht sein. Egal, was dabei alles zu Bruch geht. Aber Jean Todt als Politiker und Bernie Ecclestone als Vertreter des Kapitals werden sich kaum noch ändern. Wie wäre es mit einer Neubesetzung? Hollywood, bitte übernehmen!

Die Formel-1-Sieger in Monaco

2012 Mark Webber – Red Bull Racing-Renault *

2011 Sebastian Vettel – Red Bull Racing-Renault *

2010 Mark Webber – Red Bull Racing-Renault *

2009 Jenson Button – BrawnGP-Mercedes *

2008 Lewis Hamilton – McLaren-Mercedes

2007 Fernando Alonso – McLaren-Mercedes *

2006 Fernando Alonso – Renault *

2005 Kimi Räikkönen – McLaren-Mercedes *

2004 Jarno Trulli – Renault *

2003 Juan Pablo Montoya – Williams-BMW

2002 David Coulthard – McLaren-Mercedes

2001 Michael Schumacher – Ferrari

2000 David Coulthard – McLaren-Mercedes

1999 Michael Schumacher – Ferrari

1998 Mika Häkkinen – McLaren-Mercedes *

1997 Michael Schumacher – Ferrari

1996 Olivier Panis – Ligier-Mugen-Honda

1995 Michael Schumacher – Benetton-Renault

1994 Michael Schumacher – Benetton-Ford *

1993 Ayrton Senna – McLaren-Ford

1992 Ayrton Senna – McLaren-Honda

1991 Ayrton Senna – McLaren-Honda *

1990 Ayrton Senna – McLaren-Honda *

1989 Ayrton Senna – McLaren-Honda *

1988 Alain Prost – McLaren-Honda

1987 Ayrton Senna – Lotus-Honda

1986 Alain Prost – McLaren-TAG Porsche *

1985 Alain Prost – McLaren-TAG Porsche

1984 Alain Prost – McLaren-TAG Porsche *

1983 Keke Rosberg – Williams-Ford

1982 Ricardo Patrese – Brabham-Ford

1981 Gilles Villeneuve – Ferrari

1980 Carlos Reutemann – Williams-Ford

1979 Jody Scheckter – Ferrari *

1978 Patrick Depailler – Tyrrell-Ford

1977 Jody Scheckter – Wolf-Ford

1976 Niki Lauda – Ferrari *

1975 Niki Lauda – Ferrari *

1974 Ronnie Peterson – Lotus-Ford

1973 Jackie Stewart – Tyrrell-Ford *

1972 Jean-Pierre Beltoise – BRM

1971 Jackie Stewart – Tyrrell-Ford *

1970 Jochen Rindt – Lotus-Ford

1969 Graham Hill – Lotus-Ford

1968 Graham Hill – Lotus-Ford *

1967 Denny Hulme – Brabham-Repco

1966 Jackie Stewart – BRM

1965 Graham Hill – BRM *

1964 Graham Hill – BRM

1963 Graham Hill – BRM

1962 Bruce McLaren – Cooper-Climax

1961 Stirling Moss – Lotus-Climax *

1960 Stirling Moss – Lotus-Climax *

1959 Jack Brabham – Cooper-Climax

1958 Maurice Trintignant – Cooper-Climax

1957 Juan Manuel Fangio – Maserati *

1956 Stirling Moss – Maserati

1955 Maurice Trintignant – Ferrari

1950 Juan Manuel Fangio – Alfa Romeo *

* Sieg von der Pole-Position aus

Zu den Galerien
Monaco, Samstag
Monaco, Freitag

Diesen Artikel teilen auf...

Mehr über...

Siehe auch

Kommentare

Dr. Helmut Marko: «Wir wissen, was zu tun ist»

Von Dr. Helmut Marko
Red Bull-Motorsportberater Dr. Helmut Marko blickt in seiner SPEEDWEEK.com-Kolumne auf die Saison zurück und erklärt, wie sich Max Verstappen weiter verbessern konnte. Und er sagt, warum wir uns auf 2025 freuen dürfen.
» weiterlesen
 

TV-Programm

  • Mo. 23.12., 15:20, Motorvision TV
    Tourenwagen: Supercars Championship
  • Mo. 23.12., 16:15, Motorvision TV
    Tourenwagen: Supercars Championship
  • Mo. 23.12., 17:10, Motorvision TV
    IMSA Sportscar Championship
  • Mo. 23.12., 19:15, ServusTV
    Servus Sport aktuell
  • Di. 24.12., 01:45, Hamburg 1
    car port
  • Di. 24.12., 03:45, Hamburg 1
    car port
  • Di. 24.12., 03:55, Motorvision TV
    On Tour
  • Di. 24.12., 05:10, Motorvision TV
    US Pro Pulling
  • Di. 24.12., 05:15, SPORT1+
    NASCAR Cup Series
  • Di. 24.12., 05:15, Hamburg 1
    car port
» zum TV-Programm
6.762 20111003 C2312054515 | 5