Formel 1: So geht es mit Sergio Perez weiter

Kimi Räikkönen: «Wir haben nichts zu verlieren»

Von Mathias Brunner
Die Facebook-Gemeinschaft fragt sich, was Kimi Räikkönen unter seiner Kappe versteckt. Die Gegner fragen sich vielmehr: Wieviel Speed steckt in Kimis Lotus?

Die Formel 1 kommt uns manchmal wie die Eroberung des Sinnlosen vor: Da fahren die Lotus-Bleifüsse Kimi Räikkönen und Romain Grosjean mit komplett unterschiedlichen Autos, aber die Topspeed-Messung bei der Club-Kurve zeigt die gleiche Höchstgeschwindigkeit, und im Abschlusstraining fahren der Finne und der Genfer bis auf sieben Tausendstelsekunden die gleiche Zeit! Während die Facebook-Gemeinschaft sehr einfallsreich der Frage auf den Grund geht, wieso Kimi Räikkönen sich hier in Silverstone nur mit Kappe zeigt (siehe Bild), fragt sich die Konkurrenz vielmehr: Wieviel Speed steckt in diesem Lotus?

Zur Erinnerung: Romain Grosjean fährt den Wagen mit engerer Motorabdeckung, Kimi Räikkönen den Renner mit dem passiven DRS (drag reduction system), das morgen nach mehr als einem Jahr Entwicklung zum ersten Renn-Einsatz kommen wird. So ganz sicher scheinen sich die Lotus-Techniker selber nicht zu sein, was denn nun die konkurrenzfähigere Fahrzeug-Ausführung ist.

Kimi selber sagt nach dem Qualifying: «Ich habe mehr erwartet, aber das scheint im Quali-Trimm unsere Leistungsgrenze zu sein. Ideal ist es nicht, aber ich muss damit leben. Mit den Reifen haben unsere Ränge 8 und 9 nichts zu tun. Die Reifenwahl ist sowieso für alle die gleiche, mit den Walzen hauszuhalten auch. Ich sehe also keinen Grund, mich da zu beklagen. Der Wagen liegt nicht übel, wir haben einfach nicht genug Abtrieb.»

«Morgen soll es eine ordentliche Prise wärmer werden, normalerweise schmeckt das unserem Auto besser. Auch weichere Reifen schmecken unserem Chassis besser, aber die stehen hier nun mal nicht zur Verfügung, also lohnt es sich auch nicht, darüber zu lamentieren.»

Kimi auf die Frage, ob Ricciardo im Toro Rosso und die Force-India-Fahrer nicht WM-Störfaktoren seien, meint der Champion von 2007: «Sie sind schnell, sie haben ihre Platzierung nicht geschenkt bekommen, also liegt es an uns, sie im Rennen hinter uns zu lassen, so einfach ist das.»

Zur Frage, wie lästig es sei, eine so umfangreiche Entwicklung wie das passive DRS im Training testen zu müssen, meint Kimi: «Auch hier ist die Ausgangslage für alle gleich. Um in der WM Boden gutzumachen, müssen wir rasante Fortschritte machen, also muss man bei der Entwicklung auch Risiken eingehen. Wir haben nichts zu verlieren.»

Und was ist nun mit Kimis Haar? Aus dem Umfeld des lebenslustigen Finnen ist zu hören – er hat sich (aus Jux oder aufgrund einer verlorenen Wette, das ist nicht ganz klar) einen Irokesen-Schnitt verpassen lassen! Von daher wäre es ganz interessant, würde Räikkönen im Rennen einen Podestplatz erringen und müsste dann auf dem Siegerpodest die Kappe abnehmen.

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