Formel 1: So geht es mit Sergio Perez weiter

Qualifying: Hamilton auf Pole, Lotus illegal?

Von Vanessa Georgoulas
Lewis Hamilton darf vom ersten Startplatz in den morgigen Grossbritannien-GP starten. Ärger für Lotus: Radaufhängung entspricht nicht dem Reglement.

In den ersten zwanzig Minuten barg das Qualifying zum Grossbritannien-GP keine grossen Überraschungen. Unter den ersten Piloten, die unter die Dusche durften, war auch Rookie Valtteri Bottas, der sich nach dem überraschenden dritten Startplatz von Montréal auf dem 16. Startplatz wiederfand. Sichtlich enttäuscht schlich der 23-jährige Finne ins Williams-Motorhome. Hinter Bottas werden Sauber-Rookie Esteban Gutiérrez, Caterham-Neuling Charles Pic, Marussia-Fahrer Jules Bianchi sowie dessen Nebenmann Max Chilton in den achten Saisonlauf der Königsklasse starten.

Pics Teamkollege Giedo van der Garde wird den Grossbritannien-GP vom letzten Startplatz aus in Angriff nehmen müssen, obwohl er nur die zweitlangsamste Runde drehte. Doch der Niederländer hatte sich in Kanada mehrere Fehler erlaubt, und sorgte dabei auch für das Renn-Aus von Sauber-Pilot Nico Hülkenberg. Dafür brummten ihm die Regelhüter eine Strafversetzung um fünf Startplätze in Silverstone auf.

Die Top-Ten des ersten Abschnitts belegten die Fahrer-Duos von Mercedes, Lotus, Red Bull Racing, McLaren und Force India, wobei Nico Rosberg den Silvestone Circuit am Schnellsten umrundete. Sebastian Vettel und Mark Webber liessen sich erst in den letzten fünf Minuten vor der ersten Pause blicken und reihten sich auf der Zeitenliste auf den Rängen 5 und 6 hinter Kimi Räikkönen und Romain Grosjean ein.

Lotus: Ärger mit der Aufhängung

Das Lotus-Duo fuhr zwei unterschiedliche Konfigurationen spazieren: Der Finne war wie schon am Morgen mit dem passiven DRS unterwegs, das im Grossbritannien-GP erstmals zum Einsatz kommen wird. Grosjean verzichtete darauf, und setzte stattdessen auf eine enger geschnittene Verkleidung. Trotzdem lagen die Top-Speed-Werte der Beiden nicht weit auseinander.

Dass die Lotus-Ingenieure trotzdem mit versteinerten Mienen ihrer Arbeit nachgingen, lag daran, dass sie in den kommenden Tagen alle Hände voll zu tun haben werden. SkyTV-Experte Marc Surer erklärt: «Es geht um die Vorderradaufhängung, da gibt es zu viele Anlenkpunkte pro Aufhängung – drei sind erlaubt, bei Lotus sind es aber deren vier – und das müssen sie nun umbauen. Die Vorschrift ist nicht neu, sie gilt seit 2012.» Ex-GP-Pilot Martin Brundle vermutet: «Es wird für Lotus nicht ganz einfach sein, schon auf dem Nürburgring mit einer neuen Aufhängung zu fahren.»

Jenson Button: «Ich fühle mich schuldig»

Wie das Red Bull-Duo liess auch Felipe Massa, der mit einem neuen Motor ausgerüstet worden war, lange auf sich Warten. Im Q1 sicherte sich der kleine Brasilianer Position 14 – direkt vor seinem Ferrari-Teamkollegen Fernando Alonso. Der Weltmeister von 2005 und 2006 sorgte im zweiten Abschnitt für Wiedergutmachung und sicherte sich den achten Platz, während Massa den Sprung ins Top-Ten-Stechen als Zwölftschnellster nicht schaffte.

Auch das McLaren-Duo musste die Segel streichen: Jenson Button landete auf dem elften Rang, Sergio Pérez, dessen Dienstwagen nach dem Reifenplatzer vom Morgen wieder komplett repariert worden war, musste sich mit dem 14. Startplatz begnügen.

Button, der die Top-Ten nur um 57 Tausendstelsekunden verpasste, erklärte hinterher: «Es lief sogar besser als erwartet! Wir hatten grosse Probleme. Wir haben den Wagen umgebaut, und er fühlte sich wesentlich besser an und war eine halbe Sekunde schneller. Aber es reicht halt nicht für die besten Zehn. Immerhin kann ich von der sauberen Seite losfahren. Es schmerzt, jetzt Interviews zu geben, während die anderen um die Top-Ten-Plätze kämpfen. Wenn es hier in Silverstone nicht so gut läuft, dann fühlst du dich gegenüber dem Publikum immer schuldig, selbst wenn du dir die Seele aus dem Leib gefahren hast.»

Traumrunde für Lewis Hamilton

Immerhin war Button nicht allein: Auch für Toro-Rosso-Pilot Jean-Eric Vergne (SP13), Hülkenberg (SP15) und Williams-Fahrer Pastor Maldonado (SP16) war der Arbeitstag schon vor dem dritten Qualifying-Segment gelaufen. Nur die Silberpfeile, das Weltmeister-Duo, die Lotus-Piloten, die beiden Force-India-Söldner, Ferrari-Star Fernando Alonso und Toro-Rosso-Talent Daniel Ricciardo durften um die Top-Ten-Plätze kämpfen.

Am Ende behielt Lokalmatador Hamilton die Nase vorn. Der Mercedes-Neuzugang sicherte sich mit einem Vorsprung von nahezu einer halben Sekunde den ersten Startplatz. Neben ihm wird sein Teamkollege Rosberg aus der ersten Reihe starten. Dahinter lauert das Red Bull Racing-Duo Sebastian Vettel und Mark Webber auf seine Chance.

Eine beeindruckende Leistung zeigten auch Force-India-Fahrer Paul di Resta und Ricciardo, die von den Startplätzen 5 und 6 losfahren dürfen. Di Restas Teamkollege Adrian Sutil, Grosjean, Räikkönen und Alonso komplettieren die Top-Ten der Startaufstellung.

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