Formel 1: So geht es mit Sergio Perez weiter

2. Training Nürburgring: Red Bull ist Renn-Favorit

Von Vanessa Georgoulas
Sebastian Vettel: Bestzeit im zweiten freien Training auf dem Nürburgring

Sebastian Vettel: Bestzeit im zweiten freien Training auf dem Nürburgring

Weltmeister Sebastian Vettel drehte im Nachmittagstraining die schnellste Runde auf dem Nürburgring.

Auch beim zweiten freien Training auf dem Nürburgring blieben die Formel-1-Piloten von Reifenschäden verschont. Das schwarze Gold sorgte trotzdem für Diskussionen. Mercedes-Pilot Lewis Hamilton klagte etwa über Boxenfunk: «Es dauert sehr lange, bis die Vorderreifen auf Temperatur sind.» Und Jenson Button liess die McLaren-Ingenieure wissen: «Das rechte Vorderrad neigt in der ersten Kurve zum Blockieren.»

Der Weltmeister von 2009 war nicht der Einzige, der mit diesem Problem zu kämpfen hatte, wie Ex-GP-Pilot Martin Brundle an der Rennstrecke feststellte: «Das machen hier zwei von drei Fahrzeugen. Mark Webber und Fernando Alonso aber nicht, weil sie die Kurve cleverer anbremsen. Es ist sehr buckelig hier, das begünstigt das Blockieren. Du darfst hier als Fahrer nicht zu gierig sein. Auf die Runde hinaus bist du schneller, wenn du hier etwas vorsichtiger bist. Ein anderer Grund ist auch: Die Fahrer suchen noch ein wenig nach ihren Bremspunkten, idealerweise bremst du hier bei 95 Metern.»

Der ehemalige GP-Pilot Anthony Davidson ergänzt: «Das Blockieren des rechten Vorderrads ist ein gutes Beispiel für den Unterschied zur Arbeit im Simulator. Ich sage immer: Das Team profitiert mehr als der Fahrer. Denn auf der Piste hast du auf einmal wechselnde Windrichtungen, Temperaturwechsel, unterschiedliche Haftungsgrade, Buckel, die vielleicht vor einem Jahr noch nicht so ausgeprägt waren. Das hast du in dieser Art alles im Simulator nicht.»

Der 34-jährige Brite weiss auch: «Die Vorderreifen neigen auf dieser Strecke zum Körnen. Höherer Reifendruck begünstigt dieses Phänomen. Die Teams müssen sich daran gewöhnen. Der Effekt lässt aber auch nach, je mehr Gummi generell auf einer Strecke liegt. Bis am Sonntag kann sich das erheblich verringert haben.» Die Reifen-Probleme der Vorwoche zeigten Wirkung: Die Regelhüter des Automobilweltverbands FIA nahmen die Gummis in der Boxengasse genau unter die Lupe.

Ferrari, Lotus und Mercedes: Streit um Platz 2

Am wenigsten körnten die Reifen an den Rennern von Red Bull Racing. Das Weltmeister-Team durfte sich freuen: Nicht nur, dass Champion Sebastian Vettel die schnellste Trainingsrunde des Tages drehte, sein Teamkollege Mark Webber fuhr 20 Runden lang konstante 1:36er Zeiten und fuhr am Ende noch die persönlich schnellste Runde. Anthony Davidson analysierte: «Red Bull Racing ist klar vorne, im Qualifying kann Mercedes sicher nahe an die Weltmeister-Truppe herankommen. Im Rennen werden sich die Silberpfeile aber mit Lotus und Ferrari um den Platz hinter Red Bull Racing streiten müssen.»

Mit einer zehnminütigen Verspätung griff Silberpfeil-Pilot Nico Rosberg ins Geschehen ein. Davor arbeiteten die Mercedes-Ingenieure eifrig an der Vorderachse seines Dienstwagens. Der 28-Jährige aus Wiesbaden, der am Morgen noch die zweitschnellste Runde gedreht hatte, musste sich auch diesmal mit dem zweiten Platz begnügen. Sein Teamkollege Lewis Hamilton, der am Morgen die Bestzeit aufgestellt hatte, drehte die achtschnellste Runde.

Ferrari-Star Alonso belegte am Ende den sechsten Platz. BBC-Technikexperte Gary Anderson erklärt: «Ferrari hatte bisher Mühe, die Reifen im Qualifying auf Temperatur zu bringen. Die Bremsscheiben liegen komplett frei, um möglichst viel Luft an die Bremsen zu bekommen. Das ist das Gegenteil der Lösung von Red Bull Racing. Aus dem gleichen Grund experimentieren sie auch mit der Frontflügelendplatte.» Teamkollege Felipe Massa sicherte sich den siebten Rang.

Ausserhalb der Top-Ten klassierte sich Adrian Sutil, der die elftschnellste Runde drehte. Der Force-India-Rückkehrer erlebte in der letzten Rechtskurve eine Schrecksekunde, als er kurz durchs Kiesbett pfeilte. Davidson kommentierte: «Sutil war zu gierig auf dem Gas, das war aber bereits der zweite Übersteuer-Moment in der Kurve. Das Auto hat schon zur Mitte der Kurve zum ersten Mal übersteuert, das konnte Adrian aber korrigieren.» Der Deutsche funkte nach dem Fehler: «Das Auto ist okay, ich habe nur sehe viele Kieselsteine aufgesammelt.»

Jules Bianchi konnte das Training nicht zu Ende fahren: Der Marussia-Pilot musste wegen Magenproblemen nach knapp einer Stunde abbrechen. Sein Teamkollege Max Chilton belegte den letzten Platz auf der Zeitenliste.

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