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FOM und FIA sind sich einig: Concorde-Abkommen kommt

Von Mathias Brunner
FIA-Präsident Jean Todt und FOM-Chef Bernie Ecclestone senden ein positives Signal: Sie haben eine Absichtserklärung für die neue Formel-1-Verfassung unterzeichnet.

Das Schriftstück ist wegweisend für die nächsten sieben Jahre Formel 1. Auf dem unschuldig weissen Blatt mit Briefkopf des Autoverbands FIA steht: «Die Formel-1-Gruppe und die FIA haben ein Abkommen unterzeichnet, das den Rahmen für die Umsetzung des 2013er Concorde-Abkommens vorgibt. Dieses Abkommen wird dann in Kraft gesetzt, sobald es in den kommenden Wochen von den entsprechenden Vertretern beider Unterzeichneten bewilligt worden ist. Mehr Informationen über das Abkommen werden dann erhältlich sein, wenn diese Bewilligung gegeben ist.»

Unterzeichnet ist das Ganze von Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone und FIA-Präsident Jean Todt.

Das sagenumwobene Concorde-Agreement (benannt nach dem Firmensitz der FIA an der Place de la Concorde in Paris) ist jener Vertrag, der die wirtschaftlichen und sportlichen Zusammenhänge zwischen dem Automobilverband FIA, den GP-Rennställen und Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone regelt. Es ist gewissermassen die Formel-1-Verfassung. Sie regelt im Wesentlichen die Verteilung der kommerziellen Einnahmen und Preisgelder an die Teams. Weiter behandelt es auch Reisekostenzuschüsse, Anzahl von Rennen und Teams, Zuständigkeiten der Institutionen und den Ablauf für Regeländerungen. Das Abkommen verpflichtet die Rennställe auch zur Teilnahme an allen WM-Läufen, das war die Grundlage zu erfolgreichen Verhandlungen mit TV-Stationen und GP-Veranstaltern weltweit. Ohne dieses Abkommen wäre es nie zum gewaltigen wirtschaftlichen Aufschwung der Formel 1 gekommen.

Das erste der mittlerweile sechs Concorde-Agreements wurde 1981 abgeschlossen, die folgenden in den Jahren 1987, 1992, 1997, 1998 und 2009. Von 2008 bis Mitte 2009 existierte kein gültiges Concorde Agreement. Das Abkommen muss nun vom so genannten Motorsport-Weltrat der FIA abgenickt werden. Derzeit befindet sich die Formel 1 ohne Concorde-Abkommen in einem Rechte-Vakuum. Gemäss Reglement der FIA kann der Autoverband ohne Abkommen entscheiden, was immer der Automobilverband will.

Bernie Ecclestone hatte mit zehn von elf Rennställen bereits individuelle Abkommen abgeschlossen (nur mit Marussia nicht). Das neue Concorde-Abkommen wird auch einen neuen Prozess der Regelfindung beinhalten. Kern davon ist die so genannte Strategiegruppe der Formel 1, welche neue Ideen für Reglements-Änderungen abwägen und weiterreichen wird. 

Einer der Hauptgründe, wieso die Verhandlungen zwischen Todt und Ecclestone in eine Sackgasse geraten waren: Jean Todt will einen grösseren Anteil an den Profiten aus dem Formel-1-Sport. Dazu brummte der FIA-Präsident den Rennställen bereits höhere Einschreibegebühren auf. Den Fahrern wurde die Gebühr für den Formel-1-Führerschein Superlizenz erhöht.

Auch was die Kontrolle der Medien angeht, waren Todt und Ecclestone nicht gleicher Meinung: Der Engländer will die Medien ganz unter seine Fuchtel bringen (also nicht nur TV und Radio), um von allen Geld für die Berichterstattung verlangen zu können. Dagegen hat sich Jean Todt mit Zähnen und Klauen gewehrt.

Die Absichtserklärung kommt auch zu einem Zeitpunkt, an dem die beiden mächtigsten Männer im Motorsport Gegenwind spüren: Im Herbst wird der FIA-Präsident neu gewählt, Bernie Ecclestone ist von der Münchner Staatsanwaltschaft angeklagt.

Die Absichtserklärung von Todt und Ecclestone ist ein Signal nach aussen, dass die Weichen auf Frieden gestellt sind.

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