MotoGP: Überraschende Techniker-Transfers

Mercedes: Titeljagd ja oder nein?

Von Petra Wiesmayer
Toto Wolff will nicht zu zuversichtlich sein

Toto Wolff will nicht zu zuversichtlich sein

Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff und Pilot Nico Rosberg sind sich nicht ganz einig, ob man um jeden Preis um den WM-Titel 2013 kämpfen soll.

Mercedes steckt in der Zwickmühle. Soll man den Aufschwung aus den letzten Rennen nutzen, weiter darauf aufbauen und so vielleicht sogar noch Weltmeister 2013 werden, oder sich lieber schon jetzt mehr in die Arbeit für 2014 stürzen, um unter dem neuen Motorenreglement von Beginn an vorne mit dabei sein zu können?

Der Sieg von Lewis Hamilton in Ungarn war der dritte der Saison für Mercedes, nach den beiden Triumphen von Nico Rosberg in Monaco und Silverstone. Hamilton ist nun Vierter in der Fahrerwertung, 48 Punkte hinter Sebastian Vettel, Mercedes ist in der Teamwertung sogar auf Rang zwei, 69 Zähler hinter Red Bull Racing. Alles keine Abstände, die innerhalb der noch ausstehenden neun Rennen nicht aufzuholen sind.

Dass Mercedes eines der schnellsten Autos im Feld hat, wenn nicht sogar das schnellste, steht außer Zweifel. Die sieben Pole Positions, die Hamilton und Rosberg in den bisherigen zehn Rennen erreicht haben, sprechen für sich. Das Problem der Silberpfeile war in den ersten Rennen allerdings nicht das Tempo an sich, sondern das Durchhaltevermögen im Rennen. Nach dem souveränen Sieg auf dem Hungaroring vor der Sommerpause sieht es nun so aus, als sollten die Reifenprobleme, die die Siegchancen zuvor so oft zunichte machten, gelöst sein.

Von einer reellen Möglichkeit, Weltmeister 2013 zu werden, will Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff aber nichts wissen und versucht den Ball flach zu halten. Beständigkeit sei wichtiger als die Jagd nach dem Titel, sagte der Österreicher. «Wenn wir vor einem halben Jahr über die Möglichkeit gesprochen hätten, die Fahrer- oder Konstrukteursmeisterschaft zu gewinnen, wäre das total verrückt gewesen», erklärte Wolff gegenüber unseren Kollegen von Autosport.

«Unsere Konkurrenten waren in der Lage, beständig an der Spitze zu fahren und das ist es, was wir auch erreichen müssen. Konsolidierung sollte daher unsere oberste Priorität für die zweite Jahreshälfte sein, nicht der Blick auf die Titel», betonte der 41-Jährige. Der Sieg in Ungarn sei noch lange kein Garant, dass es so weitergehe.

«Wir können nicht selbstsicher sein. Es wäre der falsche Ansatz zu sagen, dass wir jetzt den Stein der Weisen gefunden haben.» Es ginge darum, das Erreichte zu festigen und zu analysieren und auf die kommenden Strecken zu übertragen, um da weitermachen zu können, wo man vor der Sommerpause aufgehört hat, denn «jede Strecke ist anders.»

Nico Rosberg ist «zweigeteilt», was das weitere Vorgehen seines Teams betrifft. «Auf der einen Seite finde das so cool, mit dem besten Auto zu einem Rennwochenende zu kommen, und zu wissen: Ich kann auf Pole fahren und gewinnen. Das ist ein tolles Gefühl. Das würde ich gerne noch länger genießen. Deshalb würde ich mir wünschen, dass wir jetzt noch weiter pushen», sagte der 28-Jährige gegenüber Auto Motor und Sport.

Auf der anderen Seite sei das nächste Jahr «so eine riesige Chance, wegen der großen Änderungen. Die Hälfte von mir sagt: Komm, wir lassen es jetzt sein. Wir fahren einfach so weiter. Ein paar gute Erfolge können wir mit dem Auto sicher noch haben, wenn es bleibt wie es ist. Lasst uns auf nächstes Jahr gehen.»

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