Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Mercedes und Rosberg geschlagen – ideal für WM-Leader

Von Mathias Brunner
Nico Rosberg: «Ich muss mir nichts vorwerfen»

Nico Rosberg: «Ich muss mir nichts vorwerfen»

Nur Rang 4 für den zweifachen Saisonsieger Nico Rosberg – der Deutsche ist nach dem Belgien-GP ernüchtert: «Mein Auto war nicht schnell genug.»

Die Miene von Mercedes-Teamchef Ross Brawn sprach Bände: Als Sebastian Vettel schon in der ersten Runde an Leader Lewis Hamilton vorbeiging, schaute der Brite drein, als hätte es ihm eben seine geliebten Rosen verhagelt. Nach dem Rennen meinte der Baumeister der WM-Titel von Michael Schumacher: «Unser Auto war zum Schluss des Rennens nicht schlecht, aber wir haben in den ersten Runden zu viel Zeit verloren. Um genau zu sein, waren die Fahrzeuge eine halbe Sekunde zu langsam.» Aber wieso?

Ex-GP-Pilot Johnny Herbert weiss: «Das zeichnete sich schon am Freitag ab. Da hatte Mercedes Probleme mit der Balance.» Der Grund dafür ist selbst für Formel-1-Techniker wie ein rasender Rubik-Würfel zum Lösen: die Vorder- und Hinterreifen heizten sich unterschiedlich schnell auf ...

Nico Rosberg kam als Vierter ins Ziel, wir haben ihn schon zufriedener gesehen. Nico: «Dieses Rennen ist im Qualifying verloren gegangen. Mir selber muss ich nichts vorwerfen, ich weiss nicht, wie ich hätte besser fahren sollen. Aber der Wagen war einfach nicht schnell genug. Dafür haben Lewis und ich jede Menge Punkte erobert, das ist gut für die Markenwertung.»

Dort hat sich Mercedes auf Rang 2 hinter Red Bull Racing eingenistet und dabei in Belgien drei Punkte mehr erobert als Verfolger Ferrari.

Nico weiter: «Mir war klar, dass wir die Autos von Red Bull Racing kaum packen würden. Insofern ist es gut, wenigstens einen davon hinter uns zu lassen. Dafür hätte ich nicht damit gerechnet, dass Ferrari im Rennen so gut sein würde.»

Wie schnell sich doch die Ansprüche geändert haben. Ross Brawn schmunzelt: «Dieses Ergebnis wäre vor einem Jahr noch das Beste der Saison gewesen! Dass sich dies für uns nun durchschnittlich anfühlt, zeigt, wie weit wir in den vergangenen zwölf Monaten vorangekommen sind.

Für Damon Hill – Formel-1-Champion von 1996 – steht fest: «Mercedes wird schon in Monza wieder stärker sein, der Kurs ist wie massgeschneidert auf die Silberpfeile.»

Auch WM-Leader Sebastian Vettel wird das nicht ungern sehen: seine härtesten Verfolger nehmen sich gegenseitig die Punkte weg.

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