Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Spa: Millionenstrafe für Veranstalter?

Von Petra Wiesmayer
Dem Veranstalter des Grand Prix von Belgien droht wegen der Aktion von Greenpeace möglicherweise eine Strafe in Millionenhöhe.

Beim Grand Prix von Belgien machten Aktivisten der Umweltorganisation Greenpeace überall auf sich aufmerksam. Mit Plakaten rund um die Strecke, mit Fallschirmspringern und Protestbannern über Tribünen. Vor dem Start seilten sich zwei Männer von der Haupttribüne ab und enthüllten ein 20 Meter langes Plakat gegen den Mineralölkonzern Shell, den Hauptsponsor des Rennens ins Spa-Francorchamps.

Nach Rennende versuchten zwei weitere Aktivisten, sich vom kleinen Dach über dem Podium abzuseilen. Einer wurde von Sicherheitskräften gestoppt, die andere, Julia Ritschard, schaffte es aber ein Banner mit der Aufschrift «Congratulations! Now help us Save the Arctic!» («Herzlichen Glückwunsch! Helfen Sie uns jetzt, die Arktis zu schützen!») zu enthüllen. Als Sicherheitskräfte auch sie stoppen wollten, gingen sogar Teile der Podest-Verkleidung zu Bruch.

Laut einer Presseerklärung geht es Greenpeace um geplante Öl-Bohrungen von Shell in der Arktis, in die der Konzern bereits mehr als fünf Milliarden Dollar investiert hat, und die dadurch folgende Gefährdung der Umwelt. «Jeder Formel-1-Fan weiß, was Öl auf der Renn-Strecke für ein Problem ist. Wenn in der Arktis Öl freigesetzt wird, wäre das eine Katastrophe. Die Aktion zeigt, was Shell wirklich antreibt: Ölausbeute ohne Rücksicht auf Mensch und Natur», erklärte Jörg Feddern, Ölexperte von Greenpeace.

«Mit einem millionenschweren Werbebudget versucht sich der Konzern heute ein gutes Image zu geben, gleichzeitig werden jedoch Milliarden US-Dollar in die gefährliche und unkalkulierbare Ausbeutung der Arktis investiert. Damit muss Schluss sein!»

Insgesamt waren am Rennsonntag 25 Aktivisten von Greenpeace rund um die Strecke unterwegs, um gegen die Bohrpläne des Ölkonzerns zu protestieren, das Rennen wurde durch die Aktion aber nicht gestört.

Red-Bull-Motorsportboss Dr. Helmut Marko sagte gegenüber Bild.de, er fände die Situation besorgniserregend. «Man muss sich nur vorstellen, es wäre eine Organisation gewesen, die keine Plakate entrollt hätte, sondern eine Bombe zünden wollte.»

Shell selbst «respektiert das Demonstrationsrecht», ließ der Konzern verlauten, «solange dabei nicht Protestler oder Dritte in Gefahr geraten und die Aktionen mit dem Gesetz im Einklang zu bringen sind.»

Dem Veranstalter droht wegen der unzureichenden Sicherheitsmaßnahmen aber möglicherweise eine Strafe durch den Automobilweltverband FIA.

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