Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Salut auf Silverstone

Von Peter Hesseler
Button und Vettel freuten sich über die Fans.

Button und Vettel freuten sich über die Fans.

Nach dem Rennen feierten viele hochkarätige Formel-1-Stars mit den Fans wehmütig ein unvergessliches Wochenende und den nahenden Abschied von Silverstone.

Die Legenden von Silverstone waren zur Stelle. Nach einem erfolgreichen Grand Prix mit 310.000 Besuchern an drei Tagen trafen sich am Sonntagabend nach dem Rennen aktive und ehemalige Stars des GP-Sports beim British Racing Drivers Club (BRDC), dem Eigner der Anlage, zur traditionellen Feier mit den Fans. Rund 20.000 waren geblieben.

Held des Abends war Jenson Button, der nach Rang 6 im Heimrennen und sechs Siegen in acht Rennen 2009 die WM-Wertung mit 23 Zählern vor Brawn-GP-Teampartner Rubens Barrichello anführt.

Der Brite wusste, was die Fans hören wollten: «Wir brauchen nicht gross um den heissen Brei reden: Die letzten Rennen hatten nicht viele Zuschauer, und dann hier her zu kommen und vor all diesen Fans zu fahren, macht Worte überflüssig. Wir müssen hier auch 2010 fahren.»

Eine klare Abfuhr an F1-Promoter Bernie Ecclestone, der das Rennen ab 2010 unabhängig von seiner besonderen Tradition für mindestens zehn Jahre nach Donington vergeben will. Doch hinter diesem Austragungsort stehen Fragezeichen hinsichtlich Finanzierung und dem knappen Zeitplan. Eine Grand-Prix-Tradition hat Donington auch kaum vorzuweisen. Einzig Ayrton Sennas legendärer Sieg im Regen 1993 brachte Donington als Formel-1-Schauplatz in die Schlagzeilen.

Silverstone dagegen veranstaltete schon 1948 seinen ersten GP, 1950 das erste Formel 1-Rennen und ist nunmehr von 1987 bis 2009 neben Monaco und Monza  ununterbrochen Austragungsort im Rennkalender.

Auch Rennsieger Sebastian Vettel von Red Bull Racing erwies dem BRDC und den Fans die Ehre, daneben sein Teamkollege Mark Webber, die Williams-Piloten Rosberg und Nakajima sowie Nelson Piquet von Renault. Dazu kamen auf eine eigens errichtete Bühne mitten im Strecken-Areal die siegreichen Legenden Stirling Moss, Jackie Stewart, Damon Hill, David Coulthard und Johnny Herbert sowie die ehemaligen, aber sieglosen Fahrer Martin Brundle und Derek Warwick.

Sie verneigten sich vor dem Publikum, das mit 85.000 Zuschauen am Freitag, 105.000 am Samstag und 120.000 am Sonntag dem GP einen aussergewöhnlichen Rahmen verliehen hatte. Das Gesamtergebnis von 310.000 Besuchern war das beste in Silverstone seit 15 Jahren.

Vettel sprach in die Menge: «Ich bedauere es etwas, kein Engländer zu sein. Ich sah die Massen jubeln und wollte zurückwinken.» Offenbar bevorzugte er es, die Hände am Lenkrad zu lassen.

Nachdem die Veranstalter ihrer Hoffnung Ausdruck verliehen und versichert hatten, schon 2010 für Konkurrent Donington einspringen zu können und den England-GP weiterhin ausrichten zu wollen, nahm die Fete ihren Lauf: Mit dabei: Die Fussball-Heoren Eric Cantona, Michael Ballack und Michael Carrick, Englands Teammanager Fabio Capello, die Prinzessin von York Sarah Ferguson, Cricket-Ass Kevin Pietersen, die Tochter von Mick Jagger, Jade, DJ Chris Moyles, die Rockband Kasabian und viele andere.

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