Formel 1: So geht es mit Sergio Perez weiter

Sebastian Vettel und der Fluch der Südkorea-Pole

Von Rob La Salle
Dritte Pole für Vettel in Folge, vor Hamilton (links) und Webber (rechts)

Dritte Pole für Vettel in Folge, vor Hamilton (links) und Webber (rechts)

Dritte Pole-Position in Folge für Sebastian Vettel. Aber kann der Weltmeister den Fluch der Südkorea-Pole brechen? Hier hat noch keiner vom besten Startplatz aus gewonnen!

Jeder Grand Prix hat seine eigenen Gesetze, auch jener im fernen Südkorea. Eine Faustregel auf dieser Bahn lautet: der Mann auf der Pole-Position gewinnt nicht. 2010 stand Vettel auf Pole, Alonso gewann. 2011 eroberte Lewis Hamilton den besten Startplatz, aber Vettel gewann. Vor einem Jahr stand Webber auf Pole, erneut gewann Vettel. Und nun hat genau dieser Vettel die Pole-Position erkämpft – seine zweite also in Südkorea, die dritte in Folge (nach Monza und Singapur), seine sechste der Saison 2013 (nach Australien, Malaysia, Kanada, Italien und Singapur) und insgesamt seine 42. Vettel hat überdies Renault die 208. Pole als Motorenhersteller geschenkt, damit ist der Rekord von Ferrari in der Formel 1 egalisiert. Aber was passiert morgen?

Ex-GP-Pilot Johnny Herbert lobt: «Vettel hat zwei Versuche gezeigt, der erste kam der Perfektion sehr nahe. Aber eine Dominanz wie in Singapur sehe ich nicht, denn Mercedes war gestern in den Dauerläufen sehr stark. Vettel wird sich morgen strecken müssen. Ich hoffe, Hamilton kann ihn unter Druck setzen und wir erleben ein richtiges Rennen.»

Zum fünften Mal 2013 starten Vettel und Hamilton aus der ersten Reihe, und der Deutsche hat sich darauf eingerichtet, dass der Südkorea-GP kein Spaziergang wird.

«Meine erste schnelle Runde war wirklich gut. Mir war klar, dass es für mich selber nicht leicht werden würde, das noch besser zu machen. Mit dem zweiten Reifensatz lief es nicht optimal, es waren viele Autos auf der Bahn. Ich musste während er Aufwärmrunde an Kimi vorbei. Mich hinter ihn zurückfallen lassen, das ging nicht, denn wir wussten, dass wir nicht viel Zeit haben würden. Ich habe die Ziellinie dann zwei Sekunden vor dem Fallen der karierten Flagge gekreuzt! Zum Glück war die erste Zeit gut genug für die Pole-Position.»

«Unsere Stärke hier ist erstaunlicherweise der erste Pistensektor. Das ist überraschend, weil das die Highspeed-Passagen sind, und da taten wir uns in der Vergangenheit ja immer etwas schwer. Das Auto fühlt sich seit gestern erheblich besser an, die Balance stimmt. Wir dürfen sehr zufrieden sein.»

«Ich erwarte einen heissen Tanz mit Mercedes morgen. Das Wetter ist mir dabei egal. Wie ich höre, wird es heute Abend und in der Nacht auf Sonntag regnen, dann soll es aber fürs Rennen trocken sein. Im Grunde ist es mir einerlei, ob wir auf trockener oder nasser Bahn fahren, für den zweiten Fall haben wir von Pirelli ja Regenreifen im Gepäck. Mehr Sorgen macht mir, dass es sehr windig werden soll. Wenn es morgen beispielsweise vor Kurve 3 einen heftigen Gegenwind gibt, dann spielt das System mit dem verstellbaren Heckflügel eine noch grössere Rolle als sonst. Du musst deine Angriffe sehr sorgfältig ansetzen, denn wenn du zu früh attackierst, dann läufst du Gefahr, dass dein Gegner gleich wieder an dir vorbeigeht.»

Vettels Teamchef Christian Horner ist vorsichtig zufrieden: «Der Schlüssel zur Pole war, dass wir im ersten Quali-Segment einen Satz der superweichen Reifen sparen konnte. Der erste Lauf von Sebastian war perfekt. Ich erwarte im Rennen reichlich Gegenwehr von Mercedes. Und ich würde auch Alonso im Ferrari nie abschreiben.»

Technikchef Adrian Newey ist in England geblieben. Christian Horner: «Er ist gewissermassen virtuell bei uns. Er hat das Abschlusstraining in unserem Kontrollzentrum im Werk verfolgt, er verfolgt auch alle Sitzungen mit uns. Dafür steht er in Europa mitten in der Nacht auf.»

Horner über die Ausgangslage vor den letzten sechs Rennen: «Es sind noch maximal 150 Punkte zu holen. Ich bin lange genug in diesem Geschäft, um zu wissen – es kann jede Menge schief gehen. Ja, wir haben ein schönes Punktepolster in der WM, aber sicher fühlen wir uns deswegen noch lange nicht. Der Plan ist der Gleiche wie immer: Wir wollen aus dem Rennen das Maximum herausholen, was immer das ist.»

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