Formel 1: So geht es mit Sergio Perez weiter

Helden im Hintergrund: Die Formel-1-Troubleshooter

Von Vanessa Georgoulas
Die Troubleshooter: Sauber-Mann Beat Zehnder (hinten links) neben Force-India-Manager Andy Stevenson und Graham Watson von Caterham, davor sitzen Dickie Stanford (Williams), Massimo Rivola (Ferrari) und Ron Meadows (Mercedes)

Die Troubleshooter: Sauber-Mann Beat Zehnder (hinten links) neben Force-India-Manager Andy Stevenson und Graham Watson von Caterham, davor sitzen Dickie Stanford (Williams), Massimo Rivola (Ferrari) und Ron Meadows (Mercedes)

Sie machen all die lästigen Arbeiten, die in einem Formel-1-Team gemacht werden müssen, und sind die erste Anlaufstelle, wenn es Probleme gibt: Ein Gespräch mit sechs Teammanagern.
Welche Aufgabe hat ein Teammanager?

Graham Watson (Caterham):Der Teammanager ist im Grunde der Organisator für die ganzen logistischen Angelegenheiten. Ich arbeite eng mit den Ingenieuren zusammen, um am Ende das gewünschte Resultat zu erzielen. Manchmal läuft es etwas zäh, doch für gewöhnlich läuft es wie am Schnürchen.

Andy Stevenson (Force India): Meine Rolle im Team ist ziemlich ähnlich, ich denke, das ist überall so. Ich sehe das so: Bei mir landen alle Arbeiten, die sonst keiner machen will. Wenn etwas schief läuft, dann liegt die Schuld bei mir, und wenn’s gut läuft, dann hat das Team gute Arbeit geleistet.

Beat Zehnder (Sauber): Zu unserem Job gehört es auch, das Regelwerk zu kennen. Wir sind auch die Troubleshooter. Wenn alles schief läuft, sind wir die erste Person, die man kontaktiert. Wir lösen jedes Problem.

Bei den Übersee-Rennen haben die Teams keine Motorhomes dabei. Wie wirkt sich das auf die Logistik aus?

Ron Meadows (Mercedes): Die Anlagen der aktuellen Übersee-Rennen, die nun anstehen, gehören zu den Besten überhaupt. Wir haben wunderbare Boxen und grosse Flächen für die Teamräumlichkeiten. Im Vergleich zu Monaco, wo die Motorhomes ein ganzes Stück weit von der Box entfernt steht, haben wir hier wirklich ein leichtes Spiel.

Massimo Rivola (Ferrari): Ich sehe das genauso. Das ist eine ganz andere Situation als bei den Europa-Rennen, wo wir die Trucks und Motorhomes aufstellen müssen. Das ist eine richtige Herausforderung. Deshalb sind die Übersee-Rennen einfacher zu bewältigen.

Dickie Stanford (Williams): Alles steht hier bereit, man muss nur einziehen. Das ist ganz einfach.

Wie schwierig ist es denn, die Mechaniker durch die Saison auf Top-Niveau zu halten?

Graham Watson (Caterham): Es ist eine sehr lange Saison, deshalb ist es wichtig, dass wir uns um unsere Leute kümmern. Wir sind ein kleines Team, deshalb müssen wir da schlau vorgehen. Wenn möglich, versuchen wir die Leute im Rotationssystem einzusetzen. Man darf die eigene Gesundheit nicht vernachlässigen und die eigenen Mitarbeitern so gut wie möglich unterstützen.

Andy Stevenson (Force India): Da der WM-Kalender immer länger wird, sind die Anforderungen an die Mitarbeiter relativ hoch. Wir bei Force India konzentrieren uns auf die Fitness und das Wohlergehen der Mannschaft. Wir arbeiten mit Ernährungs- und der Fitnessplänen, und in diesem Jahr haben wir gesehen, dass sich das auszahlt. Wir hatten in dieser Saison weniger Verletzungen und die Mannschaft ist ganz generell besser in Form. Wir stellen auch sicher, dass sie sich wohl fühlen. Wir kümmern uns um die Reisepläne, die Hotelzimmer und alles, damit sie sich wohl fühlen und Freude an ihrer Arbeit haben.

Beat Zehnder (Sauber): Das ist mitunter das Wichtigste – dass sich die Leute wohl fühlen. Das gute an einem Formel-1-Team ist, dass sich die Mannschaft selbst motiviert, man muss da keine zusätzlichen Anstrengungen unternehmen. Wie Andy gesagt hat, das wichtigste ist, dass die Flugpläne angenehm sind und die Hotels komfortabel. Die Mitarbeiter neigen dazu, gegen Ende der Saison krank zu werden, denn die ständigen Klima- und Zeitzonenwechsel sind körperlich anstrengend.

Im nächsten Jahr wird wieder während der Saison getestet. Wie wird das organisiert?

Ron Meadows (Mercedes): Wir hatten gestern, Mittwoch, ein Team-Treffen, bei denen alle Rennställe dabei waren. Da haben wir einen Zeitplan erstellt und ich glaube nicht, dass es allzu schwierig wird, diesen einzuhalten. Wir hatten bisher immer acht Filmtage, an denen wir jeweils 100 km fahren durften, und für diese kurzen Strecken war das eine Menge Organisationsarbeit. Nun werden wir gleich im Anschluss an die Rennwochenenden testen und einfach im Rotationssystem eine Testmannschaft zurücklassen, die sich darum kümmern wird. Ich denke also nicht, dass es allzu schlimm wird.

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