Formel 1: So geht es mit Sergio Perez weiter

Japan, erstes Training: Mercedes-Doppelspitze

Von Oliver Runschke
Hamilton erwischte in Japan einen Top-Start

Hamilton erwischte in Japan einen Top-Start

Hamilton vor Rosberg im ersten freien Training in Suzuka. Hinter dem Mercedes-Doppel folgen beide Red Bull und beide Ferrari.

Mercedes hat den besten Start in den Grand-Prix von Japan erwischt. Im ersten freien Training fuhr Lewis Hamilton in Suzuka zur Bestzeit vor Nico Rosberg, dahinter folgten die beiden Red Bull mit Sebastian Vettel und Mark Webber. Ausrutscher von Jules Bianchi, Giedo van der Garde und Pastor Maldonado sorgten schon in den ersten 90 Minuten für viel Action.

Williams-Pilot Pastor Maldonado drehte die erste komplette Runde in Suzuka, hatte dann allerdings nach seinen ersten acht Runden eine längere Pause, nachdem Williams den Unterboden des FW35 für Vergleichstests wechselte. Viele Daten konnten die Briten allerdings nicht sammeln, in der Spoon-Kurve löste sich 20 Minuten vor dem Ende der Session das linke Hinterrad am Williams beim zweiten Run von Maldonado. Eine Radmutter hatte sich gelöst. Der Venezolaner kehrte mit dem Abschleppwagen zurück in die Box.

Williams-Entwicklungsfahrerin Susie Wolff übte sich in Fernanalyse: «Offenbar wurde das Rad nicht richtig montiert. Zum Glück ist das an dieser Stelle passiert und nicht in einem schnelleren Streckenabschnitt». Nachdem Mark Webber zu Saisonbeginn ein Rad verlor, änderte die FIA unlängst die Vorgaben für die Radmuttern zum Singapur-Grand-Prix, Williams hat das Schlagschrauber-System zudem auf den Südkorea-GP nochmals verändert, um die Boxenstopp-Performance zu verbessern. BBC-Technikexperte Gary Anderson: «Die FIA wird sich diesen Vorfall genau ansehen. Denn ein Rad, das die Gegend fliegt, ist ein ungeheures Risiko.»

Bianchi setzt Marussia in die Reifenstapel

Maldonado war nicht der Einzige, der seinen Boliden nicht aus eigener Kraft zurück in die Box brachte. Nach 30 Minuten sorgte Jules Bianchi für die erste Action und landete mit seinem Marussia in den Reifenstapeln der zweiten Degner-Kurve. «I´m out, I´m out», musste sich Marussia-Teamchef John Booth über den Funk anhören. Wolff analysiert: «Es hat mit einem kleinen Verbremser begonnen und es sieht ganz danach aus, als hätte er danach den Wagen nicht abfangen können. Sieht mir nach einem Fahrfehler aus. Anderson ergänzt: «Offenbar hat sich Bianchi beim Einlenken den Arm zwischen Sitz und Cockpitwand eingeklemmt und konnte am Kurvenausgang dann nicht mehr reagieren.» Kurz vor dem Ende der Strecke sorgte auch Bianchis Teamkollege Max Chilton für Aufmerksam, der Brite leiste sich jedoch nur einen harmlosen Dreher.

Auch van der Garde mit Ausrutscher

Bianchi war nicht der einzige Fahrer, mit dem die Streckenposten in der zweiten Degner-Kurve Bekanntschaft machten. Auch Caterham-Pilot Giedo van der Garde rutschte dort nach einem Verbremser ins Kiesbett, der Caterham blieb aber ungeschädigt. Der Teamkollege des Niederländers, Charles Pic, hatte am Vormittag noch frei und lieh Heikki Kovalainen in den ersten 90 Minuten seinen Caterham. Der Finne probierte einen Heckflügel mit weniger Abtrieb aus, um das Übersteuern des Caterham abzustellen. Deutlich sichtbar brachte die Testarbeit von Kovalainen aber zumindest in der ersten Session keine Verbesserung.

Harte Reifenmischung sorgt für Übersteuern

Die Hauptaufgabe der Teams bestand im ersten Training darin, sich mit den mittelharten und harten Reifenmischungen anzufreunden, die Pirelli nach Suzuka gebracht hat. Im vergangenen Jahr kamen weiche und harte Pneus zum Einsatz, nun gehen die Italiener den Japan-Grand-Prix etwas konservativer an. Insbesondere die harte Reifenmischung brauchte bei 36 Grad Streckentemperatur (Luft: 28 Grad) extrem lange, um auf Temperatur zu kommen, was sich in teilweise drastischem Übersteuern bemerkbar machte.

Sauber-Pilot Nico Hülkenberg beschwerte sich zu Beginn Session am Kommandostand ebenso über ein extrem unruhiges Heck wie Romain Grosjean (Lotus). Der Franzose leistete sich sogar einen harmlosen Ausrutscher in der Spoon-Kurve. «Ich muss wirklich extrem mit dem Heck kämpfen», funkte Grosjean an den Kommandostand. 

Susie Wolff: «Es ist so schwierig, die Reifen auf Betriebstemperatur zu bringen. Und wie wichtig das ist, kann man am Sauber sehen. Der Performance-Sprung, den die Schweizer gemacht haben, geht meiner Ansicht nach vor allem auf das bessere Reifenverständnis zurück.»

Hamilton löst Teamkollege Rosberg an der Spitze ab

Ganz vorne gab unterdessen Mercedes das Kommando vor. Hamilton löste seinen Teamkollegen Rosberg an der Spitze ab und verbesserte kurz darauf seine Bestzeit nochmals. Mercedes-Teamchef Ross Brawn: «Die Bestzeit ist schön, aber zum Ende der Session haben wir einige Long-runs mit vollem Tank und harten Reifen gefahren, die Zeiten daraus waren für uns deutlich wichtiger.»

Hinter der Mercedes-Doppelspitze präsentierte sich das Feld sauber nach Teams sortiert: zwei Red Bull mit Vettel vor Webber, vor den beiden Ferrari (Massa/Alonso), dahinter die beiden Lotus mit Grosjean vor Raikönen. 

Daniel Ricciardo trennte im Toro Rosso die beiden McLaren-Mercedes von Sergio Perez und Jenson Button auf den Rängen neun und elf. 

Von den Spitzenteams konnte nur Ferrari im ersten Training einen unplanmässigen Vorfall berichten. Bei Massa wurde kokelte die Heckverkleidung am rechten Hinterrad und wurde ausgetauscht.

Hülkenberg (Sauber) beendete das Training als 12., Adrian Sutil (Force India) landet hinter Jean-Eric Vergne im zweiten Toro Rosso auf Rang 14.

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