Formel 1: So geht es mit Sergio Perez weiter

Japan, zweites Training: Vettel übernimmt Kommando

Von Oliver Runschke
Vettel macht sich auf den Weg zur Bestzeit

Vettel macht sich auf den Weg zur Bestzeit

Red Bull Racing setzte sich mit Vettel vor Webber in Japan an die Spitze. Rosberg im Mercedes Dritter. Crash von Perez und Maldonado.

Red Bull Racing hat das Klassement in Japan im zweiten Training wieder gerade gerückt – zumindest aus der Sicht des Weltmeisterteams. Sebastian Vettel fuhr nach der Mercedes-Doppelspitze durch Lewis Hamilton vor Nico Rosberg am Morgen im zweiten freien Training am frühen Nachmittag die schnellste Runde vor Teamkollege Mark Webber. Rosberg war im Mercedes Dritter vor Kimi Raikönen und Romain Grosjean (beide Lotus). Das zweite Training verlief bei unerwartet heissen Temperaturen von 29 Grad (Strecke: 41 Grad) ähnlich turbulent wie die erste Session. Der erwartete Regen blieb im Training aus, nur in der Nacht gab es einen kleinen Schauer, aber die anspruchsvolle Piste zeigte auch im Trockenen ihre Zähne. Sergio Perez landete mit seinem McLaren-Mercedes hart in den Reifenstapeln der Spoon-Kurve, auch Fernando Alonso (Ferrari) und Kimi Raikönen (Lotus) erlaubten sich seltene Fehler. 

Sebastian Vettel hatte in der zweiten Session in Suzuka alles im Griff. Der Weltmeister, der am Wochenende in Japan den ersten Matchball zum vierten Titel hat, setzte sich zu Beginn der Session auf harten Reifen an die Spitze und distanzierte Mercedes-Pilot Rosberg um zwei Zehntel Sekunden. Nach dem Wechsel auf die Medium-Reifen zur Mitte der Session verbesserte Vettel seine Bestzeit um 0,6 Sekunden, bevor er sich genauso wie Teamkollege Webber long-runs auf den Medium-Reifen widmete. Auch auf den weicheren Reifen blieb die Differenz von Vettel zu Rosberg auf Rang drei gleich und Betrug 0,262 Sekunden.

Unfall Hot-Spot Degner-Kurve

So turbulent wie das Training in Japan in der ersten Session startete, ging es auch am Nachmittag weiter. Pastor Maldonado wurde im Williams drittes Opfer des Tages in der zweiten Degner-Kurve. Der Venezolaner landete auf seiner siebten Runde an der exakt gleichen Stelle wie schon Jules Bianchi (Marussia) am Vormittag in den Reifenstapeln. BBC-Technikexperte Gary Anderson nimmt Bianchi und Maldonado in Schutz: «An dieser Stelle kann man sehr einfach ausrutschen.» Bianchi hatte nach seinem Abflug in der ersten Session am Nachmittag übrigens frei. Bei dem Crash wurde das Chassis des Marussia beschädigt, das Team baut für Samstag einen neuen MR02 auf.

Noch härter als Maldonado traf es Sergio Perez, der sich um einen Abflug mehr von seiner Vertragsverlängerung bei McLaren entfernte. Der Mexikaner kam mit dem rechten Hinterrad bei der Anfahrt zur Spoon-Doppel-Links-Kurve auf den Kunstrasen am Kurveneingang und war anschliessend nur Passier. Der McLaren schlug hart seitlich die Reifenstapel ein. «Ich habe die Kontrolle über das Heck verloren», funkte Perez zum Kommandostand. Perez überstand den Abflug unversehrt, kühlte allerdings anschliessend am Kommandostand seinen Arm mit Eis. Anderson analysiert: «McLaren wird diese Bilder definitiv nicht gerne sehen. Dieser Streckenabschnitt besteht aus fünf ineinandergreifenden Kurven, die man gleich zu Beginn richtig nehmen muss, sonst verliert man viel Zeit - er wollte wohl zu viel. Einmal auf dem Kunstrasen, konnte er dann nicht mehr ausrichten.»

Kimi im Kies

Auch zwei Ex-Weltmeister leisteten sich in der zweiten Session zwei seltene Fehler. Fernando Alonso übertrieb auf den Kerbs der ersten Degner-Kurve und leistete sich einen harmlosen Dreher in seinem Ferrari. Vorzeitig Feierabend hatte Raikönen, der sich in den schnellen Esses in der Dunlop-Kurve mit seinem Lotus in den Kies eingrub. GP2-Champion Davide Valsecchi, nun im Lotus-Kader, kommentierte: «Das war wohl ein Fahrfehler», und fügt lachend an, als Teamchef Eric Boullier im TV eingeblendet wird: «Das wird dem Chef nicht gefallen». Valsecchi macht sich selbst keine grosse Hoffnungen Nachfolger von Raikönen zu werden und gibt zu: «Raikkönen wird dem Team fehlen, er ist ein aussergewöhnlicher Fahrer». Trotz Abflug reichte es für den Finnen dennoch zur viertbesten Zeit vor seinem Teamkollegen Grosjean auf Rang fünf.

Lewis Hamilton (Mercedes) landete nach seiner Bestzeit am Vormittag auf Rang sechs vor Daniel Ricciardo (Toro Rosso). Die beiden Ferrari F138 von Felipe Massa und Alonso auf den Rängen acht und zehn und Jenson Button im McLaren-Mercedes auf neun rundeten die Top-Zehn ab.

Nico Hülkenberg fuhr im Sauber auf Rang 13, Adrian Sutil im Force India belegte Rang 15.

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