Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Force India: Formel-1-Strategie-Gruppe ist illegal

Von Petra Wiesmayer
Bernie Eccestone war einer der Initiatoren der neuen Gruppe

Bernie Eccestone war einer der Initiatoren der neuen Gruppe

Der stellvertretende Force-India-Teamchef Bob Fernley betrachtet die von der FIA neu gegründete Strategie Gruppe als unfair gegenüber den kleineren Teams.

Die «Formula One’s Strategy Group», die neu gegründete Gruppe, die über die Regeln in der Formel 1 abstimmt und sich am kommenden Montag zum ersten Mal trifft, könnte nach Meinung von Bob Fernley illegal sein. Sie sein ein typisches Beispiel für die «unethische und undemokratische» Art und Weise, in der die Formel 1 geleitet werde.

Fernley glaubt, dass «zwei oder drei» der sechs Teams, die in der Gruppe vertreten sind, sogar selbst Zweifel an der Legalität ihr Stellung hätten. Die Strategie Gruppe, die die bisherigen sportlichen und technischen Arbeitsgruppen ersetzt, besteht aus 18 stimmberechtigten Mitgliedern, die gleichmäßig zwischen der FIA, dem Inhaber der kommerziellen Rechte (FOM) und der sechs führenden Teams aufgeteilt sind.

Diese Teams sind Ferrari, Red Bull Racing, McLaren, Mercedes, Williams (aus historischen Gründen) und Lotus. Andere Teams, die ein Mitspracherecht in der Gruppe haben wollen, müssten Lotus in der Konstrukteurswertung schlagen, um sich einen Platz zu verdienen. Letztendlich wird zwar die Formel-1-Kommission, in der alle Teams vertreten sind, über die Vorschläge der Strategie Gruppe entscheiden, die kleineren Teams werden aber nicht in de Lage sein, eigene Vorschläge einzubringen oder Vorschläge der anderen von vorneherein zu verwerfen.

Bob Fernley, der stellvertretende Teamchef von Force India, beschrieb diesen Prozess als unethisch und undemokratisch. «Alle Teams bezahlen im Grunde die selben Summe, um Rennen zu fahren. Die einzigen Unterschiede sind die Gehälter der Fahrer und die Motorhomes», sagte Fernley dem Telegraph Sport. «Und trotzdem dürfen einige Teams entscheiden, wie der Sport geleitet wird. Das könnte leicht zu einem Missbrauch einer beherrschenden Position führen.»

Einige Teams hätten Vorbehalte, ob die neue Gruppe überhaupt legal sei, sagte Fernley weiter. «Es gibt große Bedenken bei einigen Teams in der Strategie Gruppe, besonders bei denen, die an der Börse notiert sind. Das ist keine ethische Führung.»

Die Strategie Gruppe kam nach Verhandlungen zwischen Bernie Ecclestone (im Namen von CVC Capital Partners), den Teams und der FIA zustande. Anders als bisher, als das Concorde Agreement zwischen allen drei Parteien abgeschlossen wurde, gibt es nun nur zwei bilaterale Vereinbarungen zwischen der FOM und den Teams und der FOM und der FIA.

«Ein willkürliches Führungssystem, das auf zwei bilateralen Vereinbarungen basiert, reicht nicht aus», betonte Fernley. «Wir hoffen, dass die FIA sich das genauer anschaut.» Angeblich überprüfen auch McLaren, Ferrari und Mercedes ihre rechtliche Situation in der Gruppe.

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