Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Frijns: «Als ob man dem FC Barcelona 20 Mio gibt»

Von Vanessa Georgoulas
Caterham-Reservist Robin Frijns schimpft darüber, dass die Formel 1 vom Geld bestimmt wird.

Nein, einfach war die Situation im vergangenen Jahr für Robin Frijns nicht. Das niederländische Ausnahmetalent musste bei Sauber seine Reservistenrolle an den Russen Sergey Sirotkin abgeben. Dies, weil der 18-Jährige aus Moskau mit einer dicken Mitgift bei den Schweizern anklopfte.

Das finanziell ins Straucheln geratene Sauber-Team hatte gar keine Wahl, als auf den weitaus weniger erfolgreichen Russen zu setzen – und Frijns hatte das Nachsehen. Entsprechend fällt sein Urteil über die Geld-Dominanz in der Formel 1 aus.

Der 22-jährige Niederländer, der für die Saison 2014 als Test- und Ersatzfahrer im Caterham-Team untergekommen ist, schimpft im Interview mit der spanischen Zeitung El Confidencial: «Ich fand es einfach nicht fair, denn ich hatte jahrelang so hart gearbeitet, Titel gewonnen, und in jedem Rennen das Limit gesucht – aber wofür?»

Frijns klagt weiter: «Diese Welt ist nicht fair – es geht nur ums Geld. Das ist, wie wenn man dem FC Barcelona 20 Millionen Dollar gibt, und dann dafür aufgestellt wird.» Dann fügt er eilig hinzu: «Das ist in der Formel 1 nicht anders, ich sage aber damit nicht, dass alle Bezahlfahrer schlechte Piloten sind.»

Der Ausnahmekönner aus Maastricht weiss: «In der Formel 1 ging es immer schon ums Geld, aber nicht so sehr wie heutzutage. Die Krise begann vor vier Jahren, und die Teams leiden unter diesen Problemen. Und der Wechsel zum V6-Turbo-Motor macht das Ganze noch teurer.»

Trotz der schwierigen Erfahrungen, die er 2013 machen musste, will Frijns seine Zeit bei Sauber nicht missen: «Zum Saisonende hin war das Auto wirklich gut, doch Mitte des Jahres geriet das Team in finanzielle Schieflage, wie wir alle wissen. Dann kam die Geschichte mit Sirotkin... Da hiess es plötzlich, dass ich nicht mehr ins Auto komme. Doch ich bereue meine Erfahrung bei Sauber nicht. Ich weiss ja, wie die Dinge standen, und kann ihnen keinen Vorwurf machen.»

Nun konzentriert er sich voll auf seine Arbeit beim Caterham-Team von AirAsia-Besitzer Tony Fernandes. Frijns erklärt: «Ich habe meinen Manager gewechselt und habe nun diese Chance bei Caterham bekommen. Ich werde hier stärker ins Team eingebunden als das bei Sauber der Fall war. Ich bekomme mehr Streckenzeit, was heutzutage sehr selten ist. Ich kann spüren, dass Sie an mich glauben, und das ist sehr wichtig.»

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