Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Todt in Pole-Position

Von Peter Hesseler
Todt lächelnd mit Bondgirl Michele Yeoh

Todt lächelnd mit Bondgirl Michele Yeoh

Geschickt getimte und stichhaltige Bewerbung um das FIA-Präsidentenamt bringt Ex-Ferrari-Teamchef Jean Todt in die beste Position für die Nachfolge Mosleys.

Die Bausteine fügen sich allmählich zu einem Bild zusammen. Einen Tag, nachdem FIA-Präsident [*Person Max Mosley*] den Verzicht auf eine fünfte Kandidatur für sein Amt bestätigt hat, tritt ein möglicher Nachfolger auf die Lichtung: [*Person Jean Todt*].

Der 63jährige Franzose ist nunmehr der zweite offizielle Kandidat für die Nachfolge Mosleys nach dem Finnen Ari Vatanen.

Todt sagt: «Nach Max Mosleys Entscheidung, nicht mehr für das Amt anzutreten und seiner unvergleichlichen Unterstützung meiner Person möchte ich mich zur Wahl stellen.»

Es sei seine Absicht, die herausragende Arbeit Mosleys fortzuführen und auszubauen.

Er präsentierte dafür gleich auch seine wichtigsten Mitstreiter: Als Vize-Präsident für den Sektor Mobilität Brian Gibbons, den Chef des neuseeländischen Automobil-Klubs; als Vize-Präsident für den Sport Graham Stoker, den Vorsitzenden des britischen Automobil-Klubs. Und als Senats-Präsident Nick Craw, den Präsident des amerikanischen Automobils-Klubs ACCUS.

Damit bestellte Todt als Erster die wichtigsten Mitstreiter eines jeden Kandidaten.

Seine Gegenspieler Vatanen, möglicherweise Michel Boeri (der aktuelle FIA-Senatspräsident und Chef des monegassischen Automobilclubs) sowie ADAC-Sportpräsident Hermann Tomczyk müssen sich andere Mitglieder suchen, die sie als Schlüsselspieler einer jeweils 21köpfigen Mannschaft präsentieren.

Der bisher gehandelte Nick Craw dürfte als Mitstreiter Todts kaum mit einer eigenen Kandidatur aufwarten.

Todt hat mit seinem Timing und seinen bisherigen Kandidaten einen eindrucksvollen Aufschlag gelandet.

In einem Anhang des Schreibens werden Todts bisherige Ämter und Funktionen innerhalb der FIA ausgebreitet, die keinen Zweifel daran lassen, dass der ehemalge Ferrari-Team- und -Firmenchef die Verbandsarbeit und ihre Hintergründe bis ins kleinste Hinterzimmer kennt.

Das Rennen ist eröffnet. Die Gegner sind jetzt am Zug. Dazu gehört auch die Formel-1-Teamvereinigung FOTA, die alle Kandidaten unterstützt, nur nicht Jean Todt.

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