Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Vettel: Saison mit Renault verpfuscht? Button tröstet

Von Mathias Brunner
Gegenwärtig lautet die Hackordnung unter den Teams in Sachen Motoren – Mercedes vor Ferrari vor Renault. Aber Jenson Button ist davon überzeugt, dass sich das bald ändern kann.

Weltmeister Red Bull Racing kann nach zwei Dritteln der Wintertests nur ungefähr ein Sechstel der Kilometerleistung von Mercedes vorweisen. Auch heute, am vierten von acht Bahrain-Testtagen, hat RBR mit Daniel Ricciardo aufgrund von Problemen mit der Antriebseinheit einen Waagrechstart hingelegt. Erst gegen Mittag hier in der Wüste von Sakhir hat der Australier knapp ein Dutzend Runden zurücklegen können. Zum Vergleich: Kimi Räikkönen im Ferrari oder Jenson Button im McLaren haben sind allein an diesem Tag schon wieder drei Mal so viel gefahren.

Auch Sauber-Fahrer Adrian Sutil stellt fest: «Die Mercedes-Autos machen wirklich einen ganz starken Eindruck, mit dem Werksauto ganz vorne.»

Allgemeine Stimmung im Fahrerlager des «Bahrain International Circuit»: Mindestens beim Saisonbeginn ist Mercedes der heisseste Kandidat für einen Sieg, selbst wenn Lewis Hamilton die Chancen seiner Truppe relativiert (mehr dazu lesen Sie HIER).

Was sagt Hamiltons früherer McLaren-Mercedes-Stallgefährte Jenson Button?

Der Weltmeister von 2009 warnt davor, Red Bull Racing abzuschreiben und beginnt mit einem Kalauer: «Das liegt noch alles drin, immerhin gibt es ja beim Finale doppelte WM-Punkte! Nein, ernsthaft – an den neuen Regeln hat jeder zu knabbern. Ich kann mich ans Jahr 2006 erinnern, da tat sich beispielsweise Mercedes mit dem V8-Motor auch schwer, und dann haben sich daraus das stärkste Triebwerk im Feld gemacht. Ich bin überzeugt davon, dass Red Bull Racing mit Renault in diesem Jahr konkurrenzfähig sein wird. Allerdings wird es kein Durchmarsch wie in der zweiten Saisonhälfte 2013.»

Button stellt nicht nur fest, dass das Kräfteverhältnis in der Formel 1 durch das neue Reglement neu durchmischt wurde, er glaubt auch, dass sich im Laufe der Saison einiges verändern wird: «Ich schätze, für die Fans wird das ein sehr aufregendes Jahr. Ich jedenfalls würde weder Geld auf den Australien-Sieger noch welches auf den kommenden Weltmeister setzen. Denn wer in Melbourne unter den ersten Drei sein wird, sehe ich beim Finale nicht gezwungenermassen ebenfalls vorne. Die Teams entwickeln in Riesenschritten, also erwarte ich unter den Teams grosse Formschwankungen.»

Veränderung gibt es auch im Laufe dieses vierten Bahrain-Testtags: Williams hat sich dazu entschlossen, Felipe Nasr den ganzen Tag über im Wagen zu lassen. Ursprünglich war geplant, dass Massa zum Mittag übernehmen würde.

Bei Sauber ist nach einem Problem mit einem Teil innerhalb des Monocoques das komplette Chassis gewechselt worden, daher die lange Pause für Adrian Sutil. Der Deutsche wird am Nachmittag fahren.

Jules Bianchi hat man dem Motorenwechsel bei Marussia die erste Installationsrunde hinter sich, nun spukt es jedoch in der Elektronik.

Bei Caterham ist Marcus Ericsson nur vier Runden weit gekommen. Das Zurückbringen des Autos dauerte gefühlt endlos – die Streckenposten sind zur besonderen Vorsicht angewiesen, weil der unsachgemässe Umgang mit F1-Autos samt Energierückgewinnung zu Stromschlägen führen kann.

Pastor Maldonado kommt im Lotus zwar nun zum Fahren, muss jedoch abspulen, was andere längst hinter sich haben – Gleichmässigkeitsfahrten zum Abgleichen der Aero-Daten und weitere Funktionstests. Natürlich rächt es sich, dass Lotus den Jerez-Test auslassen musste.

Bahrain-Test, Tag 4 – die Zeiten zum Mittag

1. Nico Rosberg (D), Mercedes W05, 1:33,283 (27)
2. Jenson Button (GB), McLaren MP4/29-Mercedes?, 1:34,957 (39)
3. Kimi Räikkönen (FIN), Ferrari F14 T, 1:36,718 (44)
4. Felipe Nasr (BR), Williams FW36-Mercedes?, 1:39,036 (47)
5. Sergio Pérez (MEX), Force India VJM07-Mercedes, 1:39,258 (19)
6. Daniel Ricciardo (AUS), Red Bull Racing RB10-Renault, 1:39,837 (13)
7. Jean-Eric Vergne (F), Toro Rosso STR9-Renault?, 1:41,784 (6)
8. Pastor Maldonado (YV), Lotus E22-Renault?, 1:41,880 (18)
9. Marcus Ericsson (S), Caterham CT05-Renault, 1:45,094 (4)
10. Jules Bianchi (F), Marussia MR03-Ferrari, ohne Zeit (2) *
* nur Installationsrunden
Erst am Nachmittag im Einsatz:
Adrian Sutil (D), Sauber C33-Ferrari
Kamui Kobayashi (J), Caterham CT05-Renault

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