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US-Projekt Haas: Die 10 wichtigsten Fragen

Von Adam Cooper
Günther Steiner und Gene Haas bei der Pressekonferenz

Günther Steiner und Gene Haas bei der Pressekonferenz

Der US-amerikanische Unternehmer Gene Haas und sein Technikchef Günther Steiner erklären die Hintergründe zum ersten Formel-1-Team aus den USA seit den 70er Jahren.

Die FIA hat entschieden: Der 61jährige Unternehmer Gene Haas (mehr über ihn finden Sie HIER) hat den Zuschlag erhalten, ab 2015 oder 2016 zwölftes Formel-1-Team zu werden. Erstmals seit dieser Entscheidung hat der US-Amerikaner über sein Projekt gesprochen. Dabei ging er in Begleitung seines Technikchefs Günther Steiner auf zahlreiche Fragen ein.

Wieso überhaupt Formel 1?

Gene Haas: «Es geht darum, mein Unternehmen in eine weltweite Auslage zu stellen. Wir streben langfristig eine Verdoppelung unseres Geschäftsvolumens an. Ich baue Maschinenwerkzeuge. Die meisten Menschen wissen nicht einmal genau, was das ist. Wir glauben, wir bauen Maschinenwerkzeuge, die zu den Besten der Welt gehören. Die Formel 1 ist die Königsklasse des Motorsports, also ist es naheliegend, dort Werbung für unser Produkt zu machen. So erreichst du mehr Menschen als mit Werbekampagnen und dem Besuch von Fachmessen.»

Wann kommt Haas, 2015 oder 2016?

Gene Haas: «2015 ist fast zu nahe, 2016 ist uns zu weit entfernt. Ich würde 2015 vorziehen, denn das erste Jahr wird sowieso schwierig, warum also warten? Wir stehen vor einer steilen Lernkurve, alleine, was die ganze Logistik angeht, wie man von einem Rennen zum nächsten kommt und so fort. Je schneller wir das alles lernen, desto besser.»

Wann wird diese Entscheidung fallen?

Gene Haas: «Innerhalb der kommenden vier Wochen.»

Wo wird das Team stationiert?

Gene Haas: «Wir werden eine Basis neben unserem NASCAR-Team in Kannapolis/North Carolina haben, streben aber eine Aussenstelle in Europa an. Wo die genau sein wird, das ist noch nicht entschieden. Vieles hängt davon ab, wer unser Partner wird. Das ist alles noch nicht in Stein gemeisselt.»

Wer baut das Chassis?

Gene Haas: «Wir werden uns zunächst stark auf Partner verlassen. Wir stehen mit Dallara in Kontakt, die reiche Erfahrung im Motorsport haben. Es wäre völlig unrealistisch zu sagen – wir machen das alles selber, und das auch noch innerhalb von neun Monaten.»

Wer liefert den Motor?

Gene Haas: «Das ist noch nicht entschieden. Es gibt die Möglichkeit Ferrari, es gibt die Möglichkeit Mercedes.»

Wer soll die Haas-Renner fahren?

Gene Haas: «Zunächst würden wir sicher jemanden mit Erfahrung engagieren wollen, der sich mit den Antriebseinheiten auskennt. Mittelfristig würden wir gerne mit einem jungen Amerikaner arbeiten. Es haben uns schon viele angesprochen, aber wir haben noch keine Wunschliste zusammengestellt.»

Gibt es Formel-1-Pläne für die eigenen Fahrer?

(Zur Erinnerung: Im NASCAR-Team von Gene Haas fahren Danica Patrick, Tony Stewart und Kurt Busch. Stewart und Patrick haben beide Einsitzer-Erfahrung, Busch bestreitet 2014 das Indy 500.)

Gene Haas: «Ich würde von den eigenen Piloten nie verlangen, dass sie Formel 1 fahren. Das wäre eine Mission Impossible. Der Sprung vom NASCAR-Auto in den Formel 1 ist einfach zu gross, umgekehrt wäre es genauso unrealistisch. Das wird nicht passieren.»

Woher soll zusätzliches Personal kommen?

Günther Steiner: «Wir haben von der FIA ja eben erst grünes Licht erhalten. Nun können wir anfangen, gezielt Leute anzusprechen. Das war noch vor einer Woche nicht möglich. Die richtige Arbeit fängt eben erst an.»

Sucht Haas einen Hauptsponsor?

Gene Haas: «Nein, mindestens zu Beginn wird Haas Automation der Sponsor sein. Wir wollen diese Marke bekannter machen, nichts soll davon ablenken. Wenn wir allerdings nach fünf Jahren Geld verdienen wollen, so wie das geplant ist, dann müssen wir auch Sponsoren gewinnen.»

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