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Kamui Kobayashi: Feuer, Giftdämpfe, wo ist das Leck?

Von Mathias Brunner
Kamui Kobayashi packt selber an

Kamui Kobayashi packt selber an

Noch immer rätseln die Techniker des Caterham-Rennstalls und von Renault, wie es im Heck von Kamui Kobayashis Rennwagen zu einem Feuer kommen konnte.

Caterham versucht, der Situation eine augenzwinkernde Perspektive abzugewinnen: «Kamui ist 22. – und ist neuerdings Träger einer Ehremedaille der Hockenheimer Feuerwehr.» Die Löschaktion des Japaners, nachdem es im Heck seines grünen Boliden zu einem Feuer gekommen war, ist eines der stärksten Bilder des ersten Trainingstags gewesen.

Aber nicht alle fanden die Situation so lustig. Ex-Formel-1-Fahrer Anthony Davidson lobt: «Kamui hat sich vorbildlich verhalten, aber für meinen Geschmack fast etwas zu mutig – er ist ständig in diesem Rauch herumgestiefelt, der vom Brand und von der Löschflüssigkeit entstand, also besonders gesund ist das nicht. Ich spreche aus Erfahrung.»

Der Japaner selber meint: «Seltsamerweise roch ich den Brand, bevor ich die Flammen im Rückspiegel erkennen konnte. Ich verlor Bremskraft, dann war kein Antrieb mehr da, also suchte ich mir einige Streckenposten mit Feuerlöscher.»

Die ersten Löschversuche verliefen etwas glücklos, weil die Streckenposten den Schaum an die falsche Stelle spritzten. Kamui: «Ich merkte, dass das so nichts wird, also griff ich selber zum Löscher.»

Eine erste Analyse ergab, dass Kraftstoff ausgetreten war und sich am V6-Turbo entzündete. Wo genau das Leck entstanden war, stellt die erfahrenen Renault-Techniker vor ein Rätsel – nach einem solchen Brand ist die exakte Ursache oft kaum mehr zu finden.
Glück im Unglück für Kobayashi: beim Motor handelte es sich um eine Antriebseinheit, die am Ende ihrer Laufleistung angelangt war. Wenn alles klappt, dann wird der frühere Sauber-Fahrer heute im Qualifying und Morgen im Grossen Preis von Deutschland mit jenem Renault-Motor fahren, der schon beim britischen WM-Lauf im Einsatz war.

Tom Webb von Caterham: «Abgesehen davon, dass Kamui nicht mehr fahren konnte und wir viel zusätzliche Arbeit erhielten, ist sein Training nicht kompromittiert worden. Wir konnten es auch so einrichten, dass wir die vorgeschriebene Nachtruhe nicht brechen mussten.»

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