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Simon Rennie: Daniel Ricciardo als Tanzlehrer

Von Rob La Salle
Simon Rennie mit Daniel Ricciardo

Simon Rennie mit Daniel Ricciardo

Simon Rennie, Renningenieur von Red Bull Racing-Pilot Daniel Ricciardo, spricht über die Anfänge seiner Rennbegeisterung und die Qualitäten des Australiers als Tanzschritt-Vorzeiger.

Simon Rennie ist zwar erst 34 Jahre alt, hat aber bereits eine reiche Karriere als Renningenieur hinter sich: So arbeitete der in Coventry geborene Engländer an der Seite von Fernando Alonso (bei Renault), von Robert Kubica (immer noch bei Renault), von Nick Heidfeld und Kimi Räikkönen bei Lotus (ja, eigentlich immer noch das gleiche Renault). Rennie war jener Mann, dem Kimi in Abu Dhabi in den Funk schnarrte: «Lass mich in Ruhe, ich weiss schon, was ich tue.» Der Funkspruch ging um die Welt. Und der Einwand von Rennie damals war durchaus berechtigt. Rennie wechselte für 2013 an die Seite von Mark Webber zu Red Bull Racing, 2014 betreut er Daniel Ricciardo.

Simon, was war deine erste Erfahrung im Rennsport?

Das Bergrennen von Harewood. Ich war fünf Jahre alt und verknallte mich sofort – der Sound! Die Gerüchte! Phantastisch! Später guckten wir uns einige Grands Prix an. Einmal unterbrachen wir sogar einen Familienurlaub in Portugal, um zum Rennen in Jerez zu fahren. Mein Vater hat sich immer schon für Autos interessiert, dieses Interesse habe ich geerbt.

Wie bist du auf den Gedanken gekommen, dass du im Rennsport Karriere machen könntest?

In der Schule habe ich mich für Mathematik und Wissenschaft interessiert. Und wie die meisten Jungs liebte ich Autos. Im letzten Schuljahr dämmerte mir, dass ich das alles vielleicht zu einer Karriere verbinden könnte – also ging ich an die Uni und wurde Ingenieur. Mein erster Job nach der Uni: in der Fahrzeugdynamik-Abteilung von Renault. Eigentlich hätte ich in der Abteilung für Strassenauto-Chassis arbeiten sollen, aber dann tauchte eine Stelle im Formel-1-Team auf.

Wie gehst du mit der Verantwortung um, die auf deinen Schultern lastet?

Ich lass mich da nicht irre machen. Ich bin ein ziemlich kühler Kopf, das hilft, sich aufs Wesentliche konzentrieren zu können und sich nicht überwältigen zu lassen. Am meisten gefällt mir dabei das Qualifying – wenn alles auf die Sekunde stimmen und auf den Punkt gebracht muss. Im Rennen hast du mehr Zeit zum Reagieren.

Mal ehrlich, hat dich Daniel überrascht?

Ich war davon überrascht, wie schnell er mit dem RB10 zurande gekommen ist. Er findet instinktiv und sehr schnell das Limit eines Rennwagens. Er ist zielgerichtet und ruhig im Auto und wenn es ums Arbeiten geht. Er kann aber auch nahtlos in den Spassvogelmodus umschalten, das bringt viel gute Laune ins Team.

Auf YouTube gibt es ein Video, wo er dich mit einigen Tanzschritten zum Lachen bringen will. Was nicht funktioniert. Nimmst du jetzt Tanzstunden?

(Das Video sehen Sie HIER).

Ähm, eher nein. Ich werde im Dezember heiraten und muss mir da schon etwas Tanzkünste zulegen, aber ich bin jetzt nicht sicher, ob er der richtige Lehrmeister wäre.

Was hält dich am Job interessiert?

Lange Stunden, intensivste Arbeit, das ständige Reisen, das klingt alles ziemlich aufreibend – aber das Seltsame ist, dass es mir nie wie Arbeit vorkommt. Ich liebe die Arbeit mit Rennwagen. Ich könnte mir keinen besseren Job vorstellen.

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