Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Sebastian Vettel (3.): Wieso 2 sec hinter Mercedes?

Von Mathias Brunner
Sebastian Vettel gratuliert Nico Rosberg zur Pole

Sebastian Vettel gratuliert Nico Rosberg zur Pole

Zum fünften Mal in dieser Saison schiebt sich Weltmeister Sebastian Vettel unter die ersten Drei. Was Red Bull Racing wirklich kann, wird sich aber erst morgen zeigen.

Das war keine überlegende Leistung von Mercedes im Abschlusstraining zum Grossen Preis von Belgien, das war eine Machtdemonstration: Rosberg mit 2:05,591 min auf Pole-Position, dahinter Lewis Hamilton im zweiten Silberpfeil mit 2:05,819 – der Rest der Welt wird angeführt vom vierfachen Formel-1-Weltmeister Sebastian Vettel mit 2:07,717, also gute zwei Sekunden hinter den beiden Mercedes!

Sebastian Vettel zuckt mit den Achseln: «Wir haben heute das Maximum herausgeholt, mehr als Rang 3 lag nicht drin. Jeder kann sich ausrechnen, wo der Unterschied liegt.»

Die Wetterverhältnisse und Pistencharakteristik fielen Red Bull Racing im Abschlusstraining gleich doppelt auf den Kopf: Spa-Francorchamps ist ein Power-Kurs. Es ist nicht eben das grösste Geheimnis in der Formel 1, dass in Sachen Motorleistung Vettel mit der Renault-Antriebseinheit gegen Mercedes ungefähr so chancenreich ist wie der «FC Sportfreunde Heppenheim» gegen den VfB Stuttgart ...

Technisch erklärt: Mercedes hat so viel Dampf, dass man mit steiler gestellten Flügeln fahren kann und auf den Geraden immer noch schnell genug ist.

Red Bull Racing hingegen ging einen ganz anderen Weg: Neue Getriebeabstufung mit längeren Gängen, dazu neuer Heckflügel für mehr Topspeed, das hilft in den Sektoren 2 und 3 mit den langen Vollgaspassagen, aber überhaupt nicht, wenn viel Abtrieb gefragt ist, wie in Streckenabschnitt 2. Und das alles tritt im Regen noch krasser hervor, daher der Riesenrückstand.

Sebastian Vettel: «Morgen soll es trocken sein, da werden wir gemessen an Mercedes konkurrenzfähiger sein. Allerdings kannst du dir da nie ganz sicher sein auf dieser Strecke. Wir haben ja heute gesehen, was innerhalb von nur einer Stunde los war – Hagel, dann Sonnenschein, dann Regen, dann wieder Sonne und wieder Regen.»

«Ich konnte sowieso von Glück reden, dass ich den Sprung unter die schnellsten Zehn geschafft habe, denn wir haben ein wenig gegambelt – ich blieb im zweiten Quali-Segment auf dem gleichen Satz Reifen, weil ich mir einen Satz für Quali 3 zur Seite legen wollte. Das wurde dann ziemlich knapp, weil die Piste schneller und immer schneller wurde. Aber es hat funktioniert.»

«Ich bin davon überzeugt, dass unser Abstimmungspaket mit wenig Abtrieb sich im Rennen bewähren wird, aber im Regen war es schon haarig – besonders in der Eau Rouge war es eine Schlitterpartie, aber nicht nur dort hatte ich so den einen oder anderen heftigen Moment. Da ist vieles, was du tust, nur noch Gefühls- oder Instinktsache.»

«Es ist immer gut, sich recht weit vorne zu platzieren, das hilft fürs Rennen. Wir wollen Mercedes natürlich morgen ärgern, da würde es erst mal helfen, wenn sie keinen guten Start erwischen. Ich höre, es bleibt morgen trocken, aber die beste Wetterprognose ist immer die eigene – da schaut man am besten mal in den Himmel hoch. Ich will einfach, dass morgen die Technik hält, den Rest kriegen wir dann selber gebacken.»

Das gewonnene Team-Duell gegen Daniel Ricciardo ist Vettel «wurscht. Ich weiss nicht, wieso das für euch immer so wichtig ist. Mir selber gibt vielmehr zu denken, dass die Mercedes vorne so weit weg sind. Das ist für mich wichtig und nicht die Platzierung von Daniel.»

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