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Nico Hülkenberg: «Funk-Verbot? Grips-Kapazität nötig»

Von Mathias Brunner
Nico Hülkenberg: «Die Änderungen sind für mich kein Nachteil»

Nico Hülkenberg: «Die Änderungen sind für mich kein Nachteil»

Force-India-Fahrer Nico Hülkenberg zur Einschränkung des Boxenfunks: «Für mich ist das gewiss kein Nachteil. Ich finde nur den Zeitpunkt der Regeleinführung seltsam.»

Der Funk oder eben der Mangel an Sprechverkehr, das beschäftigt auch Force-India-Fahrer Nico Hülkenberg: «Es ist immer schwierig, vorher zu sagen, wie sich eine solche Einschränkung auswirken wird. Es wird sich zeigen, was das in der Praxis verändert. Was ich jetzt schon weiss: der Fahrer wird wieder mehr gefordert sein, und damit habe ich kein Problem. Zuvor konnte man sich ganz aufs Fahren konzentrieren, jetzt muss man eben genügend Grips-Kapazität haben, sich auch um die ganzen weiteren Dinge zu kümmern. Wer da mental mehr Reserven hat, der wird im Vorteil sein. Wer schon damit ausgelastet ist, am Limit zu fahren, der wird ein Problem bekommen. Das wird schon Auswirkungen haben. Für mich selber sehe ich das nicht als Nachteil. Ich finde es nur seltsam, dass so eine Einschränkung mitten in der Saison kommt.»

Force India verwendet nicht das grosse Display von McLaren Electronics – ist das nicht ein Nachteil? Nico antwortet: «Gut, wir haben weniger Möglichkeiten, um gewisse Infos darzustellen. Aber das muss nicht gezwungenermassen schlecht sein. Denn weniger Infos, das heisst auch, dass die Arbeit weniger verwirrend ist. Wir können Infos auch in unser kleineres Display einspeisen. Was eher ein Problem sein kann – hier hast du keine langen Geraden, wo du in Ruhe Informationen ablesen kannst.»

«Wir haben vor Singapur alle Details durchgegangen, einfach deshalb, weil du als Fahrer noch mehr wissen musst. Wir haben Sitzungen, wir haben aber auch Hausaufgaben in Form von Papier erhalten, und die gehst du nun eben im Hotelzimmer durch. Sprit, Motoreinstellungen, Energie-Rückgewinnung, Differenzial, Einstellung der elektronisch gesteuerten Hinterradbremse, das ist alles sehr komplex. Der Balance-Akt wird darin bestehen, den Wagen im Rennen im besten Arbeitsbereich zu halten, ohne eben von aussen Informationen zu erhalten.»

Seine Einschätzung der Konkurrenzfähigkeit von Force India auf dem Strassenkurs von Singapur: «Im Gegensatz zu Monza ist Singapur keine Power-Strecke. Aber wir glauben dennoch, dass wir hier konkurrenzfähig sein werden. Wir haben einige Neuerungen mit, die wir am Freitag ausprobieren werden und von welchen wir uns einiges versprechen.»

Force India ist in ein spannendes Duell mit dem Tradtionsteam McLaren verwickelt, derzeit steht es 110:109 für McLaren im Kampf um Rang 5 im Markenpokal. Aber Nico Hülkenberg ist davon überzeugt: «Wir können McLaren bezwingen. Vieles hängt davon ab, wie dieses Evo-Paket hier einschlägt. Wenn sich alles bewährt, dann stehen unsere Chancen besser. Wenn nicht, dann wird es schwieriger. Das ist jedenfalls das letzte grosse Entwicklungspaket. Und dabei gibt es einige Komponenten, die jetzt nicht nur auf reinen Abtrieb abzielen, den kannst du im Windkanal ja messen. Sondern sie sollen die Qualitäten unseres Fahrzeugs betonen, und das sind dann Dinge, die du im Windkanal nicht messen kannst. Daher fällt es mir schwer abzuschätzen, wo uns das hinbringen kann oder was das in Rundenzeit ausmacht.»

Die Verbesserungen bei Force India im Detail: Neuer Unterboden, andere Bremsbelüftung, neuer Frontflügel.

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