Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Sepang: Lewis Hamilton vorn, Sebastian Vettel patzt

Von Vanessa Georgoulas
Lewis Hamilton sicherte sich im zweiten freien Training zum Malaysia-GP die Bestzeit

Lewis Hamilton sicherte sich im zweiten freien Training zum Malaysia-GP die Bestzeit

Im zweiten Training zum Malaysia-GP meldete sich Formel-1-Champion Lewis Hamilton mit der Bestzeit zurück. Ferrari-Star Sebastian Vettel leistete sich auf den weicheren Reifen einen Fehler.

Bei 32 Grad Aussen- und 60 Grad Streckentemperatur rückten die Formel-1-Stars in Malaysia zum zweiten freien Training aus. Will Stevens war der Erste auf dem Sepang International Circuit. Der Manor-Pilot drehte nach einer Startübung gemächlich seine Runden und liess sich die erste Zeit des Nachmittags gutschreiben.

Der Brite wurde denn auch kurz darauf von Kimi Räikkönen auf die zweite Position der Zeitenliste verdrängt. Der Ferrari-Pilot berichtete über Funk: «Die Traktion ist Ausgangs der letzten Kurve und in Kurve 2 sehr schlecht.» Mit der Traktion kämpfte auch Toro Rosso-Jüngling Max Verstappen, der verzweifelt an die Box funkte: «Auf der letzten Runde bauten meine Hinterreifen stark ab, ich habe fast keine Traktion.»

Wie Stevens und Räikkönen liessen sich auch die beiden Deutschen Sebastian Vettel und Nico Hülkenberg nicht lange bitten. Der Ferrari-Neuzugang gab richtig Gas und setzte sich vor seinem Teamkollegen an die Spitze der Zeitenliste. Für Pastor Maldonado lief das zweite Training nicht so gut an: Am Lotus des 30-Jährigen löste sich ein Teil der Motorabdeckung und er musste die Box ansteuern.

Roberto Merhi sorgt für Zwangspause

In der ersten halben Stunde liess sich Lewis Hamilton, der schon das erste freie Training wegen eines Problems mit dem Motor unfreiwillig früh beenden musste, noch nicht blicken. Kaum waren die ersten 30 Minuten durch, wurde das Training ohnehin unterbrochen, weil Roberto Merhi sich im Manor-Renner in der Rechtskurve vor der Gegengeraden ins Aus drehte.

Der frühere GP-Pilot Bruno Senna erklärte: «Offenbar ist da ein Problem mit der Energierückgewinnung oder mit der elektronischen Bremse, normalerweise blockieren die Hinterräder nicht so stark beim Anbremsen.» Weil der Dienstwagen des Spaniers aus dem Kies gehoben werden musste, wurde die rote Flagge geschwenkt – sehr zum Ärger von Vettel, der gerade auf Medium-Reifen ausgerückt war, um ein paar schnelle Runden zu drehen.

Nach wenigen Minuten durften die Formel-1-Piloten wieder auf die Strecke und erstmals war auch Hamilton mit von der Partie. Der Weltmeister reihte sich mit rund neun Zehntel Rückstand auf seinen Teamkollegen Nico Rosberg an der Spitze auf Platz 5 der Zeitenliste ein. Sehr viel langsamer war Romain Grosjean unterwegs, der im Lotus einen plötzlichen Power-Verlust beklagte, der gleichzeitig das Trainingsende für den Genfer bedeutete.

Fehler von Sebastian Vettel

Gleich nachdem die Strecke wieder freigegeben wurde rückte Vettel zum zweiten schnellen Anlauf aus, drehte sich aber an exakt der gleichen Stelle wie Merhi und ruinierte sich dabei den Medium-Reifensatz. Der vierfache Weltmeister stellte seinen Ferrari in der Box ab und stieg aus. Auch Rosberg patzte bei seinem schnellen Versuch, sodass Räikkönen mit 1:40,163 min die Spitzenposition übernahm.

Auch Hamilton musste die Box ansteuern, weil – wie schon am Morgen – die Telemetrie nicht richtig funktionierte. Hinterher drehte der Australien-GP-Sieger die schnellste Runde, obwohl er sichtlich mit seinem Silberpfeil zu kämpfen hatte. Senna wunderte sich: «Die Fahrzeugbalance scheint noch nicht zu passen.»

In den letzten zehn Minuten konnte Maldonado schliesslich wieder mitmischen, die Reparaturarbeiten an seinem Lotus dauerten länger als geplant. Alle Piloten kämpfen mit dem Grip-Niveau, und Senna erklärte: «Die Piloten haben hier kaum Haftung, wenn wir im Rennen die gleichen Bedingungen antreffen, dann wird das ein sehr interessanter GP.»

Alonso mit Problemen

Kaum hatte der Brasilianer diese Worte ausgesprochen, sorgte Rückkehrer Fernando Alonso mit einem Ausrutscher in der letzten Kurve für Action. Senna wunderte sich: «Das war ein sehr eigenartiger Fehler von Alonso, der offenbar Schwierigkeiten mit dem niedrigen Grip-Niveau hat.

Nur vier Minuten vor dem Ende des Trainings war auch Red Bull Racing-Pilot Daniil Kvyat im Schleichgang unterwegs. Der Russe klagte über sein Getriebe und wurde angehalten, im gleichen Gang die Box anzusteuern.

An der Spitze sicherte sich Hamilton mit 1:39,790 min die Spitzenposition vor Räikkönen, Rosberg, Kvyat und dem Williams-Duo Valtteri Bottas und Felipe Massa. Vettel musste sich mit der siebtschnellsten Zeit begnügen, die er auf der harten Reifenmischung fuhr.

Dahinter komplettierten Toro Rosso-Junior Verstappen, Sauber-Pilot Marcus Ericsson und Kvyats Teamkollege Daniel Ricciardo die Top-Ten. Erneut langsam war Nico Hülkenberg unterwegs, der sich damit abmühte, die Reifen auf Betriebstemperatur zu bringen und am Ende mit Platz 15 zufriedengeben musste.

Sein Teamkollege Sergio Pérez war etwas flotter unterwegs und belegte am Ende hinter Maldonado und Sauber-Neuling Felipe Nasr den 13. Platz. Dahinter reihten sich Toro Rosso-Rookie Carlos Sainz, Hülkenberg, Alonso, Button, Grosjean, Stevens und Merhi ein.

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