Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Angst um Motoren: Wie 2014 fünf Einheiten pro Saison?

Von Mathias Brunner
Ein Techniker arbeitet an einem Turbolader

Ein Techniker arbeitet an einem Turbolader

Wir befinden uns erst im zweiten Grand-Prix-Wochenende des Jahres, und schon steckt in einigen Rennern die zweite Antriebseinheit. Dabei waren 2015 pro Fahrer nur vier Einheiten geplant. Nun wird reagiert.

Eigentlich galt: Pro Saison sind in der Formel 1 2015 nur noch vier Antriebseinheiten erlaubt. Wer mehr Elemente der Antriebseinheiten benötigt, wird bestraft.

Aber der Schuss ist nach hinten losgegangen: Statt Geld zu sparen, häuften sich die Probleme. Denn die weiter entwickelten Aggregate sind so anfällig wie die 2014 eingeführten Turbo-Renner.

Ergebnis: Einige Teams in Sachen Motoren schon am Anschlag, die Rennställe schicken am Freitag teilweise die Autos nicht auf die Bahn, um Kilometer zu sparen. Sehr zum Ärger der Fans auf den Tribünen.

Das soll sich ändern: Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone hat zusammen mit den Vertretern der Strategiegruppe angeregt, wie 2014 auf fünf Einheiten zu gehen. Um das umzusetzen, müssen jedoch alle Rennställe ja sagen.

Egal, ob fünf oder vier Elemente – grosser Unterschied zu 2014: Wer aufgrund der Verwendung eines weiteren Elements um zehn Ränge zurück muss, im Training aber sowieso nur 18. war, dessen Strafe wird nicht mehr wie bis anhin auf den folgenden Grand Prix übertragen. In unserem Beispiel wird das 2015 so laufen – der Fahrer rückt um zwei Ränge an den Schluss des Feldes (wir haben ja nur 20 Autos), der Rest der Strafe wird im Rennen dann als Zeitstrafe abgesessen.

Unsere Tabelle zeigt den Stand der Einheiten im Einsatz am ersten Trainingstag in Malaysia. Die 1 bedeutet, dass noch die erste Komponente der verschiedenen Elemente im Wagen steckt. Eine 2 bedeutet, dass schon einmal gewechselt werden musste.

Besonders schlecht stehen Fernando Alonso und die Renault-Fahrer da, auch Weltmeister Lewis Hamilton liegt nicht mehr im angestrebten Rhyhtmus.

Im Red Bull Racing-Renner von Daniel Ricciardo ging im Training zum Grossen Preis von Australien schon nach 50 Kilometern der Renault-Motor kaputt. Alonso ist der Leidtragende eines Honda-Motorschadens im Fahrzeug von Kevin Magnussen, während der Aufwärmrunde zum Start. Experten gehen davon aus: schon im Frühsommer hagelt es erste Strafen gehagelt, wenn bei vier Antriebseinheiten geblieben wird.

Die Antriebs-Einheit wird auch 2015 reglementarisch in sechs Elemente aufgeteilt:

– V6-Verbrennungsmotor??????
– Turbolader?
– MGU-K (steht für «motor generator unit – kinetic»; also der Generator für die kinetische Energie, die beim Bremsen gesammelt wird)??
– MGU-H (steht für «motor generator unit – heat»; also der Generator für jene Energie, die beim Turbolader gesammelt wird)
– Batterie-Paket
– Kontroll-Elektronik für jedes einzelne dieser Elemente

Und hier die Liste der FIA:

Verbrennungsmotor – Turbolader – MGU-K – MGU-H – Batterie – Elektronik?
Lewis Hamilton (Mercedes): 1 – 1 – 1 – 1 – 1 – 2
Nico Rosberg (Mercedes): 1 – 1 – 1 – 1 – 1 – 1
Daniel Ricciardo (Renault): 2 – 2 – 2 – 2 – 1 – 1
Daniil Kvyat (Renault): 2 – 1 – 1 – 1 – 1 – 2
Felipe Massa (Williams): 1 – 1 – 1 – 1 – 1 – 1
Valtteri Bottas (Williams): 1 – 1 – 1 – 1 – 1 – 1
Sebastian Vettel (Ferrari): 1 – 1 – 1 – 1 – 1 – 1
Kimi Räikkönen (Ferrari): 1 – 1 – 1 – 1 – 1 – 1
Fernando Alonso/Kevin Magnussen (Honda): 2 – 2 – 1 – 2 – 1 – 1
Jenson Button (Honda): 1 – 1 – 1 – 1 – 1 – 1
Nico Hülkenberg (Mercedes): 1 – 1 – 1 – 1 – 1 – 1
Sergio Pérez (Mercedes): 1 – 1 – 1 – 1 – 1 – 1
Max Verstappen (Renault): 1 – 1 – 1 – 1 – 2 – 2
Carlos Sainz (Renault). 1 – 1 – 1 – 1 – 2 – 2
Romain Grosjean (Mercedes): 1 – 1 – 1 – 1 – 1 – 1
Pastor Maldonado (Mercedes): 1 – 1 – 1 – 1 – 1 – 1
Marcus Ericsson (Ferrari): 1 – 1 – 1 – 1 – 1 – 1
Felipe Nasr (Ferrari): 1 – 1 – 1 – 1 – 1 – 1
Will Stevens (Ferrari): 1 – 1 – 1 – 1 – 1 – 1
Roberto Merhi (Ferrari): 1 – 1 – 1 – 1 – 1 – 1

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