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Lewis Hamilton, Ayrton Senna und Monaco: «Phänomenal»

Von Mathias Brunner
In seiner Kolumne für die Kollegen der BBC spricht Weltmeister und WM-Leader Lewis Hamilton über die Faszination Monte Carlo und über den unvergessenen Ayrton Senna.

Zum Glück behalten einige Rennsportregeln ihre Gültigkeit. So sagt Mercedes-Star Lewis Hamilton in seiner Kolumne für die BBC: «Wenn ein Rennfahrer nur einen Grand Prix gewinnen könnte, dann würde er Monaco wählen. Mir ist der Sieg hier 2008 gelungen, und seither sehne ich mich nach einem weiteren Erfolg. Ich glaube fest an meine Fähigkeiten, aber aus verschiedenen Gründen ist mir das perfekte Wochenende einfach nicht gelungen. Sogar auf meiner Fahrt zum Sieg 2008 habe ich eine Mauer geküsst, aber zum Glück war damals das Auto widerstandsfähig genug, so dass ich weiterfahren konnte.»

«Manchmal frage ich mich ob mir überhaupt je das perfekte Wochenende in Monte Carlo gelingen wird. Das frage ich mich auch heute Morgen vor dem ersten Training. Versuchen werde ich es auf alle Fälle.»

«Ein nüchterner Mensch würde sagen – in Monaco gibt es auch nicht mehr als 25 Punkte für den Sieg, aber so einfach ist es nicht. Denn ein Triumph hier fühlt sich immer ganz besonders an.»

«Klar werde ich oft aufs vergangene Jahr und die Affäre mit Nico Rosberg angesprochen. Aber eigentlich denke ich nur noch daran, wenn solche Fragen gestellt werden. Ich habe keine negativen Gefühle dafür, was passiert ist. Und ich halte mich generell nicht lange mit dem auf, was passiert ist.»

«Selbst nach all den Jahren in Monte Carlo finde ich noch immer, ich kann an vielen Orten besser fahren: Die erste Kurve, vor der St-Devote-Kirche, die Tabakskurve, Rascasse, das sind alles Ecken, wo ich immer den Eindruck habe, dass ich Zeit verliere.»

«Monaco, da denke ich automatisch an Ayrton Senna und seine magische Trainingsrunde, als er 1,4 Sekunden schneller war als Alain Prost im gleichen McLaren-Honda. Ayrton war ein Mann wie kein Zweiter. Damals sprach der Brasilianer von einer Ausserkörpererfahrung, er sah sich gewissermassen selber fahren, alles passierte wie von selber, er war wie in einer Trance. Ich könnte von mir nicht behaupten, dass mir das einmal passiert ist.»

«Aber gleichwohl ist Monaco die intensivste Erfahrung für einen Piloten. Alles passiert so unglaublich schnell. Und die meisten Kurven sind blind. Im Kopf hast du eine genaue Vorstellung davon, wie schnell du fahren willst und kannst, aber es ist sehr leicht, sich dabei zu vertun. Dann klebst du in einer Leitschiene, und das kann dir das ganze Wochenende verderben.»

«Zu Ayrtons Zeiten war das ein anderes Monaco. Senna schaltete noch per Hand, da hattest du nur noch die linke Hand am Lenkrad, schwer nachvollziehbar, wie die das geschafft haben. Wir fahren dafür heute einige Sekunden schneller, also muss der Kopf auch schneller arbeiten. Aber generell liebt jeder Fahrer Monaco, denn es ist ein Geschenk, dass wir mit den Formel-1-Autos auf so einer Bahn ausrücken dürfen.»

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