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Eric Boullier: «Der eine WM-Punkt deprimiert mich»

Von Agnes Carlier
«Die Fahrerfrage hat bei uns derzeit keine Priorität. Beide Piloten sind für 2016 unter Vertrag»

«Die Fahrerfrage hat bei uns derzeit keine Priorität. Beide Piloten sind für 2016 unter Vertrag»

McLaren-Renndirektor Eric Boullier spricht im SPEEDWEEK.com-Interview über die Ziele von McLaren-Honda und verrät, warum er den in Silverstone errungenen WM-Punkt deprimierend findet.
Eric Boullier, freuen sich die Teams darüber, dass im nächsten Jahr weniger Testfahrten stattfinden werden?

Ich glaube nicht, dass irgendein Team sich freut. Aber jeder sagt, die Formel 1 ist zu teuer und das ist ein sehr effizienter Weg, um Geld zu sparen.

Und wie wirkt sich das auf die Entwicklungsarbeit aus?

Ja, das wird sicher kompliziert. Vielleicht sind wir da etwas zu weit gegangen, aber das wurde so bestimmt, deshalb müssen wir damit leben.

Im jüngsten WM-Lauf in Silverstone konnte McLaren-Honda einen WM-Punkt erringen – das muss ein Meilenstein sein...

Nun, es ist ein Punkt, und damit geben wir uns nicht zufrieden. Der eine WM-Punkt deprimiert mich eigentlich, denn McLaren ist nicht hier, um einen Punkt zu feiern. Das entspricht nicht dem Selbstverständnis von McLaren. Wir sind hier, um zu gewinnen.

Werden wir im Ungarn-GP etwas Neues sehen?

Wir verfolgen einen etwas aggressiveren Ansatz. Nach der Sommerpause werden wir einige unserer Tokens einsetzen, um die Motoren zu stärken. Und ich hoffe natürlich, dass sich das auf der Strecke bemerkbar machen wird.

Wie lautet denn das Ziel von McLaren?

Wir wollen noch in diesem Jahr einen Podestplatz erringen. Das ist ein Traum von uns. Aber wir müssen uns Ziele setzen. Das ist wichtig, um das Team zuhause in Woking zu motivieren. Wir müssen sicherstellen, dass alle am gleichen Strang ziehen – und in die gleiche Richtung.

Wie sieht die Zusammenarbeit mit Honda aus?

Die Koordination läuft nun viel besser. Honda hat seit dem letzten Rennen in Silverstone ganze Arbeit geleistet. Dieses Wochenende sass ich mit Honda-F1-Chef Yasuhisa Arai 45 Minuten zusammen, um das Wochenende in Silverstone durchzugehen. Alles muss reibungslos ablaufen. Im Rennen hatten wir einige Probleme, wir verloren eine halbe Sekunde pro Runde, weil wir Sprit sparen mussten. Auch die Energierückgewinnung läuft noch nicht richtig. Auch der Turbo läuft noch nicht so, wie wir es wollen, das hat im Rennen weitere 8 bis 10 Sekunden gekostet. Uns fehlen im Vergleich zu Mercedes immer noch 120 PS. Deshalb müssen wir unter Hochdruck weiterarbeiten. Es ist sehr wichtig, diese Schwächen auszumerzen – auch mit Blick auf die Saison 2016.

Und wie steht es mit der Fahrer-Wahl für 2016?

«Die Fahrerfrage hat bei uns derzeit keine Priorität. Beide Piloten sind für 2016 unter Vertrag.»

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