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Christian Horner: «Grössere Räder – der falsche Weg»

Von Mathias Brunner
Red Bull Racing-Teamchef Christian Horner

Red Bull Racing-Teamchef Christian Horner

Noch ist nicht entschieden, wer ab 2017 Reifenausrüster in der Formel 1 wird, Michelin oder Pirelli. Für Red Bull Racing-Teamchef Christian Horner steht aber fest: «Grössere Räder helfen der Show nichts.»

Die Ausgangslage in Sachen Formel-1-Reifen für die Jahren 2017, 2018 und 2019: Der Autoverband FIA musste gemäss Reglement bis Mitte Juli entscheiden, ob die Kandidaten alle Anforderung in Sachen Technik und Sicherheit erfüllen. Niemand zweifelt auch nur eine Sekunde an, dass Michelin und Pirelli das geschafft haben, selbst wenn die FIA auf Anfrage dazu keine Stellung nimmt. Gemäss üblichem FIA-Vorgehen müsste die Entscheidung dann drei Monate nach Ende der Bewerbungsfrist veröffentlicht werden, das wäre Mitte September.

Michelin will bei der Rückkehr auf 18-Zoll-Räder gehen, um mehr Serienrelevanz zu zeigen, und haltbare Reifen liefern. Die Franzosen versprechen: Der Abbau wird sich in engen Grenzen halten, die Fahrer können mit unseren Reifen voll angreifen, so wie im Langstreckensport.

Die Italiener argumentieren: Wir bauen jene Reifen, die der Autoverband FIA von uns will. Die Vorgabe der letzten Jahre bestand darin, dass die Walzen gezielt abbauen sollen, um durch Zwei- oder Dreistopprennen interessanten Sport zu liefern.

Bei den Formel-1-Technikern kommen die grösseren Räder kommen nicht gut an. Paddy Lowe, Technikchef von Mercedes, gibt zu bedenken: «Wir sprechen seit Jahren über grössere Räder. Und unter meinen Kollegen herrscht die Meinung vor, dass dies nicht der beste Weg ist. Wir würden wegen des voluminöseren Rads mehr Gewicht haben und weniger Haftung, das ist in Sachen Leistungsfähigkeit wenig attraktiv. Wir würden lieber die 13-Zoll-Räder behalten.»

Als beschlossene Sache gilt hingegen, dass die Reifen breiter werden sollen – von heute 37,5 cm auf 42 cm. So breite Reifen gab es letztmals in der Formel 1 1992! Die Formel-1-Strategen versprechen sich von breiteren Reifen ein Plus an mechanischem Grip und damit die Möglichkeit für die Fahrer, sich näher an einen Gegner heran zu arbeiten. Das würde Überholmanöver begünstigen. James Allison, Technischer Leiter von Ferrari: «So wie ich das sehe, werden wir die Felgengrösse beibehalten.»

Nun schlägt sich auch Red Bull Racing-Teamchef Christian Horner auf die Seite der 13-Zoll-Anhänger. Der Engländer sagt: «Grössere Räder und nur noch ein Stopp, das fördert doch nicht das Spektakel, das ein Grand Prix sein sollte. Um genau zu sein, sollten wir genau in die andere Richtung gehen – wir müssen es wieder schaffen, zwei oder drei Stopps zu haben. Dazu jedoch sollten die Rennställe mehr Freiheiten erhalten, was die Verwendung von Mischungen angeht. Ich finde, Pirelli hat in den letzten Jahren hervorragende Arbeit geleistet.»

Pirelli-Rennchef Paul Hembery gibt sich diplomatisch: «Ich kann nur festhalten, was in der Stategiegruppe diskutiert wird, dass also die 13-Zoll-Felgen bleiben. Aber wir bleiben offen für alles.»

Nach der FIA-Prüfung in Sachen Technik liegt der Ball nun bei Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone, der für die kommerzielle Seite des Formel-1-Alleinausrüsters verantwortlich ist.

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